Rote Schleifen am 1. Dezember

Rote Schleifen am 1. Dezember
So sehen die Schleifen aus, die am 1. Dezember viele Menschen tragen. (Foto: dpa)

In dieser Woche wirst du wahrscheinlich Menschen mit roten Schleifen an der Kleidung oder blechernen Spendendosen in der Hand auf der Straße sehen. Grund dafür ist der Welt-Aids-Tag. Der ist jedes Jahr am 1. Dezember.

Was ist Aids?

Aids ist eine Krankheit, die durch ein ganz bestimmtes Virus ausgelöst wird: das sogenannte HI-Virus. Abgekürzt wird es HIV. Menschen mit dem Virus bezeichnet man als „HIV-positiv“. Wenn HI-Viren in den Körper eines Menschen gelangen, greifen sie ihn von Innen heraus an. Sie dringen in Zellen ein und machen sie kaputt. Zellen sind  die kleinsten Bausteine unseres Körpers. Der Mensch besteht aus vielen Billionen Zellen. Doch genau diese Zellen, die das HI-Virus zerstört, sind sehr wichtig für den Menschen. Denn sie sind eigentlich dazu da, Krankheiten abzuwehren.

Das bedeutet: Die HI-Viren im Körper zerstören immer mehr von diesen wichtigen Zellen. Der Körper kann sich deshalb  immer schlechter gegen Krankheiten schützen. Menschen mit dem HI-Virus werden also oft krank und auch schwächer. Aids ist die letzte Phase der Infektion. Manchmal vergehen viele Jahre, bis die Krankheit Aids bei Menschen mit HIV ausbricht.

Wie steckt man sich an?

Wenn du jemanden kennenlernst, der Aids hat, musst du keine Angst haben, dass er dich ansteckt. Anders als bei einer Erkältung kann das Virus nicht durch Husten oder Niesen übertragen werden. Auch Händeschütteln, Umarmungen oder Küsse sind kein Problem. Das HI-Virus kann nur über direkten Kontakt mit Blut oder beim  Sex in den Körper gelangen.

Wie wird Aids behandelt?

Mittlerweile gibt es Medikamente, die die gefährlichen HI-Viren schwächen. So können Menschen auch mit dem Virus lange Zeit leben. Hier bei uns in Deutschland können infizierte Menschen auch ganz normal arbeiten und sich mit ihren Freunden treffen. Anders ist das in Afrika. Weil die medizinische Versorgung dort nicht so gut ist wie hier, sterben jedes Jahr viele Menschen an Aids.

Wie häufig ist das HI-Virus?

Die ganze Welt macht mit: Das Weiße Haus in Washington, Sitz des amerikanischen Präsidenten, ist mit einer Schleife verziert. (Foto: dpa)

Die ganze Welt macht mit: Das Weiße Haus in Washington, Sitz des amerikanischen Präsidenten, ist mit einer Schleife verziert. (Foto: dpa)

Genauso wie dieser Strand in Indien. (Foto: dpa)

Genauso wie dieser Strand in Indien. (Foto: dpa)

Auf der ganzen Welt leben etwa 36,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Die meisten von ihnen kommen aus Afrika. Mehr als 25 Millionen Afrikaner sind infiziert. Jedes Jahr stecken sich dort mehr als eine Million Menschen neu an. Das liegt daran, dass viele Menschen in Afrika nicht über die Gefahren des Virus’ Bescheid wissen. In Deutschland sind etwa 85.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert.

Was soll die rote Schleife?

Ein Hotel in Paris (Foto: dpa)

Ein Hotel in Paris (Foto: dpa)

Auf der ganzen Welt ist die rote Schleife das Symbol für die Verbundenheit mit Aidskranken. Die Schleife soll zeigen, dass es keinen Grund gibt, Angst vor Menschen mit Aids zu haben. Am Welt-Aids-Tag tragen deswegen viele Leute diese Schleife an der Kleidung. Oder sie spenden Geld, das zur Behandlung von Aids und  HIV genutzt werden soll. Außerdem gibt es jedes Jahr eine Aktion zum Welt-Aids-Tag. Dieses Jahr zeigen mit dem HI-Virus infizierte Menschen, dass nicht die Krankheit das Problem ist, sondern die Ablehnung, der sie oft begegnen.

Von Lukas Hansen