Julian Assange sitzt fest

Dieser Mann lebt in einem Gebäude und hat es schon seit mehr als drei Jahre nicht verlassen! Der Mann heißt Julian Assange. Das Gebäude steht in der Stadt London in Großbritannien.

Würde Julian Assange durch die Tür auf die Straße gehen, könnte er verhaftet werden. Denn ihm wird vom Land Schweden vorgeworfen, ein Verbrechen begangen zu haben. Er bestreitet dies. Um sich zu schützen, flüchtete er in das Gebäude: Es ist die Botschaft des Landes Ecuador in London.

Angst vor den USA

Ecuador lässt Julian Assange dort wohnen. Denn wie viele andere Leute glaubt das Land, dass es bei der ganzen Sache um mehr geht. Julian Assange hatte eine Internet-Plattform gegründet. Dort waren viele geheime Dokumente des Landes USA veröffentlicht worden. Die USA waren darüber sauer. Julian Assange fürchtet: Wird er verhaftet, wird er nach Schweden gebracht und von dort weiter in die USA. Davor will Ecuador ihn schützen.

Botschaft besonders geschützt

Die britische Polizei darf nicht einfach in die Botschaft hinein und ihn herausholen. Denn Botschaften sind besondere Orte, für die besondere Regeln gelten. Sie befinden sich zwar in einem Land, gehören aber zu einem anderen Land. Zu den besonderen Regeln gehört, dass die Polizei des Gastlandes nicht einfach so in eine Botschaft hineingehen darf. Dafür braucht sie die Zustimmung des Botschafters.

Deutschland zum Beispiel hat in mehr als 150 Ländern auf der Erde Botschaften.Dort arbeiten Menschen, die Deutschland in den fremden Ländern vertreten. Die zum Beispiel Politiker treffen, Kulturfeste planen oder Kontakte in der Wirtschaft schließen.

Am Freitag erklärten Experten: Es ist nicht in Ordnung, dass Julian Assange die Botschaft von Ecuador nicht ohne Angst verlassen kann. Großbritannien und Schweden sind dagegen weiterhin anderer Meinung.

Von dpa