Venezuela hat viele Probleme

Venezuela hat viele Probleme
Die Menschen müssen stundenlang vorm Supermarkt anstehen, um Nahrung zu erhalten. (Foto: dpa)

Das Land Venezuela in Südamerika hat große Probleme. Vielen Menschen geht es deswegen schlecht. Wir haben darüber mit dem 14-jährigen Jhonny gesprochen.

Jhonny lebt in Venezuela. (Foto: dpa)

Jhonny lebt in Venezuela. (Foto: dpa)

Seine Mutter (links), seine Schwester (rechts) und ihr Baby auch. (Foto: dpa)

Seine Mutter (links), seine Schwester (rechts) und ihr Baby auch. (Foto: dpa)

Jhonny Ramírez steht vor dem Krankenhaus der Stadt Valencia, er sieht traurig aus. Dabei hat seine Schwester gerade ein Baby bekommen. Valencia ist eine Stadt im Land Venezuela in Südamerika. Dem Land geht es derzeit sehr schlecht.

Es fehlen in den Krankenhäusern überall Medikamente und vor den Supermärkten gibt es lange Schlangen. Mehl, Reis und Milch sind kaum noch zu bekommen. Damit die Schlangen nicht noch länger werden, entscheidet die letzte Nummer auf dem Ausweis, wer wann einkaufen darf. Die Vier zum Beispiel heißt: Einkaufen mittwochs und samstags.

So weit ist Venezuela von Deutschland entfernt. (Grafik: dpa)

So weit ist Venezuela von Deutschland entfernt. (Grafik: dpa)

Venezuela ist eigentlich ein reiches Land, hier gibt es viel Gold und Erdöl. Der Staat verkauft das Öl in andere Länder. Diese Einnahmen sind für Venezuela sehr wichtig. Doch zurzeit ist der Preis für Erdöl niedrig. Deswegen verdient Venezuela nicht viel damit.

In dem Land gibt es nun weniger Geld, um damit zum Beispiel Lebensmittel und Medizin im Ausland zu kaufen. Außerdem hat das Geld in Venezuela viel an Wert verloren. Das bedeutet, dass Sachen aus dem Ausland für Menschen in Venezuela sehr teuer sind. Und viele sagen, die Regierung mache viele Fehler, was die Krise schlimmer mache.

Unterricht auf dem Boden

An vielen Orten ist es sehr unsicher im Land. “Überall gibt es Banden und Diebe, man muss sehr aufpassen”, sagt Jhonny. Er ist 14 Jahre alt. Schlimm ist es auch, dass es nicht genug Lebensmittel gibt. “Ich habe nicht genug zu essen”, sagt er. “Ich habe schon lange kein Fleisch mehr gegessen.” Früher gab es in der Schule immer Essen in der Kantine. Das sei seit einiger Zeit vorbei, sagt Jhonny.

Die Menschen müssen stundenlang vorm SUpermarkt anstehen, um Nahrung zu erhalten. (Foto: dpa)

Die Menschen müssen stundenlang vorm SUpermarkt anstehen, um Nahrung zu erhalten. (Foto: dpa)

In der Schule fehlten in einigen Räumen außerdem die Fenster. “Und manchmal müssen wir auf der Erde sitzen, weil Stühle fehlen.”

In der Schule ist Jhonny aber schon seit zwei Monaten nicht mehr gewesen. Er hat eine Krankheit, die in Venezuela im Moment nicht richtig behandelt werden kann. Sein Blut fließt nicht richtig. Deshalb hat er beim Laufen mit dem linken Bein große Probleme. Immerhin hat er nun einen Operations-Termin bekommen: Dafür muss er mit seiner Mutter in die Hauptstadt Caracas fahren.

Dem Baby gehts gut

Was besser werden soll? “Alles, mehr Essen, bessere Bedingungen zum Lernen in der Schule.” In einem anderen Land war er noch nie. “Bisher noch nicht einmal in Caracas.” Und sein Hobby? “Wir haben Papageien, ich spiele gerne mit ihnen und bringe ihnen Kunststücke bei.”

Dann muss er los. Mit seiner Schwester Yumayris und der Mutter freut er sich über das gesunde Baby. Endlich mal eine gute Nachricht in diesen schweren Zeiten. Das Baby ist ein Junge. “Wir hoffen alle, dass es ihm besser gehen wird als uns heute”, sagt Yumayris.

Von Georg Ismar (dpa)