Anne Frank und ihr Tagebuch

Anne Frank und ihr Tagebuch
Anne und ihr Tagebuch: Im Film wird das jüdische Mädchen von Lea van Acken gespielt. (Foto: dpa)

„Das Tagebuch der Anne Frank“: So heißt ein Film, der ab heute im Kino läuft. Allerdings dürfen nur Jugendliche, die mindestens zwölf Jahre alt sind, den Film angucken, denn er erzählt eine schlimme Geschichte. Weil aber gerade viele über den Film sprechen, möchten wir dir die Geschichte trotzdem erzählen. Falls du  den Film unbedingt anschauen möchtest, kannst du deine Eltern fragen, ob sie mit dir zusammen ins Kino gehen.

Wer war Anne Frank?

So sah die echte Anne Frank aus. (Foto: dpa)

So sah die echte Anne aus. (Foto: dpa)

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main im Bundesland Hessen geboren. Dort lebte sie mit ihren Eltern Otto und Edith und  Schwester Margot, die drei Jahre älter war. Sie waren Juden. Ihnen  ging es gut, aber nach und nach wurde eine bestimmte Partei immer stärker. Ihr Anführer war Adolf Hitler. Er und seine Anhänger, Nationalsozialisten oder auch Nazis genannt, hassten Juden. Ein Grund dafür war, dass sie glaubten, Juden seien nicht so viel Wert wie andere Menschen. Außerdem machten sie Juden  für viele Dinge verantwortlich, die in Politik und Wirtschaft schiefliefen.

Wovor hatte sie Angst?

1933 wurde Hitler Reichskanzler, also Regierungschef. Anne und ihre Eltern machten sich Sorgen, weil die Nazis immer mehr Juden verfolgten und bedrohten. Sie wurden zu Außenseitern. Außerdem gab es in Deutschland eine Wirtschaftskrise. In dieser Zeit war es für alle schwer, Arbeit zu finden.

Wie reagierte die Familie?

Deswegen entschied sich die Familie, nach Amsterdam in den Niederlanden zu ziehen. Dort fühlten sie sich zunächst sicher und Vater Otto fand Arbeit. Aber 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus, und ein Jahr später überfiel Deutschland unter Hitlers Führung die Niederlande. Jetzt war die Familie wieder in Gefahr und auch in Amsterdam gab es viele Einschränkungen für Juden. Anne Frank begann, Tagebuch zu schreiben. Darin hielt sie ihre Gedanken fest. Sie beschrieb zum Beispiel, welche Dinge für Juden verboten waren: „Juden müssen ihre Fahrräder abgeben; Juden dürfen nicht mit der Straßenbahn fahren; Juden dürfen nicht ins Schwimmbad.“

Wie war das für die Familie?

Die Familie Frank hatte immer mehr Angst. Deshalb entschied sie sich, sich zu verstecken. Zusammen mit vier anderen Juden versteckten sie sich mehr als zwei Jahre in einem kleinen Hinterhaus, das zur Firma von Vater Otto gehörte. Das Gebäude durften sie aber nie verlassen. Das wäre zu gefährlich gewesen, weil die Nazis so ihr Versteck hätten finden können. Kollegen von Annes Vater versorgten sie jeden Tag mit Essen. Auch diese Zeit hielt Anne in ihrem Tagebuch fest. Es war wie eine beste Freundin für sie.

Wurde die Familie entdeckt?

Im Jahr 1944, Anne war 15 Jahre alt, fanden die Nazis das Versteck. Die Familie und die anderen vier Bewohner wurden verraten. Von wem, ist bis heute nicht bekannt. Alle wurden in das Konzentrationslager Auschwitz in Polen gebracht. Dort sammelten die Nazis Juden, die dort schwer arbeiten mussten. Viele von ihnen wurden dort getötet. Bis auf Vater Otto Frank überlebte keiner aus der Familie. Er fand Annes Tagebücher später in Amsterdam und veröffentlichte sie. Menschen auf der ganzen Welt kennen nun Annes Geschichte und sind beeindruckt von ihren Erzählungen.

Von Jennifer Stötzel