Juchhu, wir verbrauchen weniger Plastiktüten!

Juchhu, wir verbrauchen weniger Plastiktüten!
Für jeden Einkauf eine extra Plastiktüte? Das muss echt nicht sein. (Foto: dpa)

Im Supermarkt, im Kleidungsgeschäft, im Spielzeugladen – fast überall, wo wir einkaufen, bekommen wir Plastiktüten. Dabei sind die Tragetaschen ganz schön schlecht für die Umwelt. Sie sind der Grund, warum manche Tiere sterben und man kann sie fast nicht biologisch abbauen. Aber es gibt einen Lichtblick. Wie eine Studie zeigt, haben wir in Deutschland im vergangenen Jahr viel weniger Plastiktüten verbraucht.

Die Studie: Zwei Milliarden Tüten weniger

Der Handelsverband Deutschland hat sich die Zahlen der Gesellschaft für Verpackungsforschung angeschaut. Diese zeigen: 2016 haben wir in Deutschland rund 3,6 Milliarden Plastiktüten verbraucht. Das klingt ganz schön viel. Aber: 2015 waren es noch 5,6 Milliarden. In einem Jahr haben wir also ganze zwei Milliarden Plastiktüten weniger benutzt.

Das kann man auch auf jeden einzelnen Menschen berechnen: Der Pro-Kopf-Konsum lag 2015 bei 68 Plastiktüten, 2016 bei 45. Das ist ein gutes Ergebnis. Denn die Europäische Union fordert, den Verbrauch bis zum Jahr 2025 auf 40 Tüten pro Person zu senken. Mit dem Ergebnis aus 2016 kann man annehmen, dass wir das bis 2025 schaffen können.

Wie wir das geschafft haben

Weil Plastiktüten jetzt oft Geld kosten, nehmen viele einen Stoffbeutel mit. (Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr hat der Handelsverband Deutschland eine freiwillige Selbstverpflichtung für Unternehmen eingeführt. Das ist kein richtiges Gesetz, sollte Händler aber dazu bringen, ihre Plastiktüten nicht mehr kostenlos herzugeben. Kritiker sagen, das sei nicht genug. Denn momentan würden nur etwa 60 Prozent, also etwas mehr als die Hälfte, aller Plastiktüten etwas kosten. Der Rest sei auch weiterhin gratis. Außerdem würden viele Händler ihre Plastiktüten für weniger als 15 Cent verkaufen. Das sei nicht genug, um Menschen davon abzuhalten, sie zu kaufen.

Trotzdem: Dass mittlerweile mehr und mehr Tüten an der Kasse Geld kosten, ist wohl einer der Gründe, warum wir weniger Plastikbeutel nutzen. Außerdem ist in den vergangenen Jahren das Verständnis dafür gewachsen, was für einen schlechten Einfluss Plastik auf unsere Umwelt und die Tiere haben kann.

Gefahr für die Umwelt

Schildkröten und Fische können an den Tüten im Meer ersticken. (Foto: dpa)

Das Problem an der Plastiktüte ist, dass sie sehr lange lebt. Wenn du eine Plastiktüte einfach so wegwirfst, wird sie noch ungefähr 450 Jahre lang existieren, sagen Experten.

Besonders gefährlich werden die Plastiktüten , die im Meer landen. Denn: Schildkröten verwechseln sie zum Beispiel mit Quallen (rundes Foto). Sie fressen die Tüte und ersticken dann an ihr. Und wenn sich Plastik dann endlich zersetzt, entstehen kleine Plastikteilchen. Diese werden von Fischen gefressen und landen dann so auch möglicherweise wieder bei uns auf dem Teller. Und wie du mit Sicherheit weißt, ist Plastik nichts, was wir essen sollten – und Tiere auch nicht.

Von Lukas Hansen

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