So kannst du Plastik vermeiden

So kannst du Plastik vermeiden
Für jeden Einkauf eine extra Plastiktüte? Das muss echt nicht sein. (Foto: dpa)

Wenn du mit deinen Eltern einkaufen gehst – wie transportiert ihr die Lebensmittel oder neuen Klamotten nach Hause? In Plastiktüten? In Stoffbeuteln? Oder vielleicht im Rucksack? Über dieses Thema sprechen zurzeit viele Leute. Denn die Europäische Union (EU) möchte, dass die Menschen in Europa weniger Plastiktüten verbrauchen. Warum das so ist? Darüber haben wir mit Tobias Quast gesprochen. Er arbeitet für die Deutsche Umwelthilfe.

Was ist das Problem?

So eine Plastiktüte gammelt mindestens 20 Jahre lang in der Umwelt rum. (Foto: dpa)

So eine Plastiktüte gammelt mindestens 20 Jahre lang in der Umwelt rum. (Foto: dpa)

Die meisten Plastiktüten und auch andere Kunststoff-Verpackungen werden aus Polyethylen hergestellt. Dieser Stoff wird vor allem aus Erdöl gewonnen. Das Problem an Plastik ist, dass es nicht einfach zersetzt werden kann. Ein Beispiel: Wenn du einen Apfelrest in den Wald wirfst, zerteilen winzige Lebewesen diese in  wenigen Monaten in ihre Bestandteile. Der Apfel wird kurz gesagt zu Waldboden. Bei einer Plastiktüte dauert es hingegen 20 Jahre, bis sie in kleinste Teile zersetzt ist, bei anderem Plastikmüll sogar bis zu 450 Jahre.

Vor allem im Meer landet viel Plastikmüll. Wenn Fische, Vögel oder andere Tiere Plastik fressen, verstopft das ihren Magen. Die Tiere können das Plastik nicht verdauen und oft keine Nahrung mehr aufnehmen. Außerdem sind in Plastik oft giftige Bestandteile. Wie schlimm die Folgen sind, hat eine Studie des Naturschutzbundes an einer Vogelart untersucht: Bei den Vögeln, die in den nördlichen Meeren leben, haben 95 Prozent Plastik im Magen.

Was macht die Politik?

Die Europäische Union möchte deswegen, dass die Menschen weniger Plastiktüten benutzen. Bis Ende 2025 soll ein Einwohner eines Landes pro Jahr nur noch 40 Tüten verbrauchen. Im Schnitt verbraucht jeder Deutsche zurzeit 76 Tüten pro Jahr. Diese Zahl ist eigentlich schon ganz gut, trotzdem soll sie weiter reduziert werden. „Es ist so einfach, Plastiktüten zu sparen und so die Umwelt zu schützen“, sagt Tobias Quast. Das finden auch viele Deutsche.

Viele glauben: Wenn Plastiktüten Geld kosten, kaufen weniger Leute sie. Seit einigen Jahren kosten Plastiktüten im Supermarkt bereits Geld. Einige europäische Länder haben jetzt gesetzlich einen Preis für Tüten beschlossen. In Deutschland soll es aber eine freiwillige Abmachung zwischen dem Handelsverband Deutschland und dem Umweltministerium geben. „Das Problem ist, dass nicht alle Händler in diesem Verband sind. Bäcker zum Beispiel gehören nicht dazu“, sagt Tobias Quast. Manche Geschäftsketten haben beschlossen, dass sie selbst etwas tun wollen. In manchen Drogeriemärkten  zum Beispiel kann man nur noch Beutel aus Baumwolle oder aus wiederverwertetem Kunststoff kaufen.

Was kannst du tun?

Du hilfst der Umwelt schon sehr, wenn du beim Einkaufen eine Stofftasche benutzt. (Foto: dpa)

Du hilfst der Umwelt schon sehr, wenn du beim Einkaufen eine Stofftasche benutzt. (Foto: dpa)

„Jeder kann helfen, Plastikmüll zu vermeiden“, sagt Tobias Quast. Nimm zu jedem Einkauf eine Baumwolltasche oder einen Rucksack mit. Sag den Verkäufern, dass du ihre Plastiktüten nicht brauchst. Statt Obst oder Gemüse jedes Mal in neue, dünne Plastiktüten zu verpacken, kannst du eine Tüte mehrfach benutzen. Sieh dir auch an, wie Lebensmittel verpackt sind. Kauf etwa keine Süßigkeiten, die in der Packung nochmal extra eingeschweißt sind. Achte bei Getränken darauf, dass du Mehrweg-Flaschen kaufst. Auf diesen dickeren Plastikflaschen sind acht oder 15 Cent Pfand. Sie werden gereinigt und noch mal benutzt. Außerdem ist es wichtig, den Müll richtig zu trennen. Der Plastikmüll kann zum Teil eingeschmolzen und wiederverwertet werden.

Von Angela Sommersberg