Das Abitur des Motorsports

Das Abitur des Motorsports
Mick Schumacher ist der Sohn des berühmten Rennfahrers Michael Schumacher. Er startet als Neuling in der Formel 3. (Foto: dpa)

Mick Schumacher will wie sein berühmter Vater in der Formel 1 fahren. Dafür muss der 18-Jährige aber erst in der Formel 3 beweisen, was er kann. An diesem Wochenende startet er dort. Wir erklären, was die Formel 3 ist – und wie man in die Formel 1 kommt.

Der Name Schumacher ist  eng mit dem Motorsport verbunden. Nicht nur in Deutschland, nein, weltweit. Kein Wunder, denn mit insgesamt sieben Weltmeistertiteln ist Michael Schumacher der erfolgreichste Fahrer der Formel 1. Und eine der berühmtesten Personen weltweit. Vor fünf Jahren beendete er seine Karriere und fuhr sein letztes Autorennen in der Formel 1, der höchsten Rennklasse der Welt.

Es könnte sein, dass der Name Schumacher dort aber wieder auftaucht. Denn Michaels 18 Jahre alter Sohn Mick möchte bald ebenfalls in der Formel 1 fahren. Doch bevor er mit den Besten der Welt um die Wette fahren kann, muss er erst auf europäischer Ebene zeigen, was er drauf hat. Dafür startet er  in der Formel 3 – erstmals.

Was ist die Formel 3?

Mick Schumacher in seinem Rennwagen (Foto: dpa)

…und auf der Rennstrecke (Foto: dpa)

Die Formel 3 ist so etwas wie eine Liga  für Nachwuchs- rennfahrer. Sie gilt als „Abitur des Motorsports“ – als Qualifikation  für die stärkere Klassen wie zum Beispiel die Formel 1.  Insgesamt werden  auf zehn verschiedenen Rennstrecken in Europa 30 Rennen ausgetragen. Die ersten drei finden an Karfreitag und am Osterwochenende in Silverstone  in England statt. Auch in Deutschland wird haltgemacht. Und zwar in Nürnberg (13. bis 15. Juli), auf dem Nürburgring (9. bis 10. September) und in Hockenheim (14. bis 15. Oktober). Alle Rennen werden übrigens vom Fernsehsender n-tv alle live übertragen.

Unterschied zur Formel 1?

Die Geschwindigkeit der Rennwagen ist der große Unterschied in den verschiedenen Rennklassen. Je schneller ein Auto fährt, desto schwieriger ist es, das Fahrzeug  unfallfrei zu steuern. Die Rennwagen, die in der Formel 3 fahren, haben Motoren mit zwei Liter Hubraum und 240 PS. Die Bezeichnung Hubraum steht für die  Größe eines Motors. PS  ist die Abkürzung für  „Pferdestärke“ und verrät, wie leistungsstark ein Auto ist – also wie schnell es fahren kann. Der lustige Name  stammt noch von früher. Er stand als Auskunft über  Lasten,  die ein Pferd transportieren kann.

Übrigens: Die Fahrer in der Formel 1 sind  mit  knapp 1000 PS unterwegs. Auch die Geschwindigkeit in den Kurven ist bei Formel-1-Autos deutlich höher, weil sie  wesentlich leichter sind.

Wie schnell fahren die Autos?

Die  Rennautos in der Formel 3  fahren maximal rund 270 km/h schnell,  Formel-1-Autos hingegen bis zu 380 km/h. Die Abkürzung  km/h steht dafür, wie viele Kilometer ein Auto innerhalb einer Stunde zurücklegen kann.

Wie viele Fahrer gibt es?

In dieser Formel-3-Saison starten 18 Fahrer aus fünf Teams. Mick Schumacher ist einer von fünf Neulingen. Weil er im vergangenen Jahr starke Leistungen in der Formel 4 gezeigt hat, erhielt er  beim  italienische Prema Powerteam einen Vertrag für die nächst höhere Rennliga. Neben ihm gibt es noch drei andere deutsche Fahrer: Keyvan Andres Soori (17 Jahre, Team Motopark), Maximilian Günther (19 Jahre, Prema Powerteam) sowie David Beckmann. Er ist mit 16 Jahren der jüngste aller Fahrer. Der älteste ist 22.

…und bald dann Formel 1?

Mick Schumacher jubelt nach einem gewonnen Rennen. (Foto: dpa)

Wer in der Formel 3 fährt, ist der Königsklasse schon recht nah. Wichtig ist, konstant gute Leistungen zu zeigen. Die meisten Talente brauchen zwei Jahre, ehe sie in der Formel 3 regelmäßig um die ersten drei Plätze mitfahren können. Mut machen dürfte die Geschichte von Vorjahressieger Lance Stroll. Der 18-jährige Kanadier fährt jetzt für Williams in der Königsklasse. Und: Auch Michael Schumacher  startete seine Karriere einst in der Formel 3.

Von Jens Kopke

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