Was macht ein Menschenrechtler?

In der Türkei sind sechs Menschen verhaftet wurden. Sie setzen sich für die Menschenrechte ein – also zum Beispiel das Recht darauf, dass jeder seine Meinung sagen darf. Jetzt protestieren Aktivisten und Politiker für ihre Freilassung. Wir erklären, was ein Menschenrechtler eigentlich genau macht.
Wenn sich jemand verletzt, denkt man erst mal an eine Wunde. Es gibt aber auch noch andere Verletzungen: die Verletzungen von Menschenrechten. Das sind Rechte, die für alle Menschen auf der Welt gelten sollen. Jeder Mensch soll etwa seine Meinung sagen dürfen. Jeder Mensch soll sicher leben dürfen, ohne Angst um sein Leben haben zu müssen. Und jeder Mensch soll lernen und in die Schule gehen dürfen.
Allerdings halten sich nicht alle Länder und Herrscher an diese Rechte. In der Türkei zum Beispiel wurden in den letzten Jahren häufig Menschen verhaftet, die ihre Meinung frei sagten – vor allem wenn diese Meinung gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gerichtet war. Beobachter sagen: Erdogan will seine Kritiker so einschüchtern.
Menschenrechtler setzen sich für andere ein
Wenn die Rechte verletzt werden, kommen Menschenrechtler zum Einsatz. Sie arbeiten für Organisationen, die sich für die Menschen auf der Welt einsetzen. Sie forschen nach, wo auf der Welt und wie genau Menschenrechte verletzt werden. Dafür sprechen sie zum Beispiel mit Opfern vor Ort.
Hier gibt es aber ein Problem: Nicht alle Länder lassen die Menschenrechtler in Ruhe arbeiten. “Das liegt daran, dass die Regierungen wissen, dass sie ihre Macht gefährden könnten”, sagt ein Experte. “Sie wollen sich gar nicht erst auf Diskussionen einlassen.”
Kampf gegen die Mächtigen
Die Arbeit von Menschenrechtlern kann also gefährlich werden. Denn sie setzen sich für die Schwachen und Verletzten ein – und stemmen sich oft gegen die ganz Mächtigen. Eine weitere Aufgabe der Menschenrechtler lautet: Menschen über die Probleme informieren. Dazu verteilen sie unter anderem Broschüren, stehen an Infoständen und rufen zu Aktionen auf.
Aktionen können zum Beispiel so aussehen: Eine Organisation alarmiert all seine Unterstützer. Sie schickt E-Mails und Briefe an die zuständige Regierung. Solche Aktionen haben zwar nicht immer Erfolg. Sie zeigen aber: Jeder kann etwas tun und zum Menschenrechtler werden.
Sechs Verhaftete in der Türkei
Im Land Türkei wurden vor Kurzem sechs Menschenrechtler verhaftet. Einer von ihnen kommt aus Deutschland. Ihm wird vorgeworfen, eine Terror-Gruppe unterstützt zu haben. Menschenrechtler finden die Vorwürfe absurd. Sie sagen: Der türkische Präsident sucht nur einen Vorwand, um seine Kritiker wegzusperren. Zusammen mit Experten und deutschen Politikern fordern sie, dass die Menschenrechtler so schnell wie möglich wieder freigelassen werden.
Von dpa