Warum Linkshänder es lange schwer hatten

Sehr viele Menschen sind Linkshänder. Aber lange Zeit hatten sie es schwer, vor allem in der Schule. Warum erklären wir dir hier.
Du kennst bestimmt den Spruch: „Der hat doch zwei linke Hände“. Damit ist gemeint, dass jemand etwas nicht schafft, weil er zu ungeschickt ist. Dabei ist fast jeder zehnte Mensch Linkshänder. Und die sind keineswegs ungeschickter als Rechtshänder: Sie machen Dinge eben nur mit der linken Hand.
Trotzdem haben sie es manchmal schwerer als Rechtshänder. Um darauf aufmerksam zu machen, gibt es am Sonntag den Internationalen Linkshändertag. Wir erklären dir, warum es Linkshänder früher in der Schule nicht leicht hatten und was sich bis heute geändert hat.
Verbot

Wenn du – wie auf diesen Bildern – am liebsten mit der linken Hand arbeitest, gehörst du auch zum Linkshänder-Club. (Foto: dpa)
Früher haben viele gedacht, dass Linkshänder umerzogen werden müssten, weil es etwas Schlechtes ist. In den 1970er Jahren war es von der Gesellschaft so geregelt, dass jeder Mensch mit seiner rechten Hand schreiben musste. Denn um die Linkshänder rankte ein Aberglaube. Man dachte zum Beispiel, dass Linkshänder vom Teufel besessen waren. So wurden sie umerzogen, damit sie zum Beispiel Scheren oder Dosenöffner leichter benutzen können. Denn diese Hilfsmittel waren für Rechtshänder entwickelt worden. Auch bei der Einschulung wurden Kinder gezwungen, nur die rechte Hand zum Schreiben zu verwenden.
Es klappt
Es gibt keine klare Antwort darauf, warum manche Leute linkshändig sind. Die meisten Forscher sind sich aber einig: Es steht schon vor der Geburt fest, ob ein Kind lieber seine rechte oder linke Hand benutzt. Mittlerweile wissen Experten auch, dass die Umerziehung von Linkshändigkeit zu Rechtshändigkeit nicht sinnvoll ist.
Denn Linkshänder können mit rechts nicht so schnell schreiben wie ihre rechtshändigen Mitschüler. So geht es dir bestimmt auch, wenn du mal mit der anderen Hand etwas schreiben musst. Manche Linkshänder wurden dadurch schlechter in der Schule. Sie gingen dort nicht gerne hin, obwohl sie genauso intelligent waren, wie die rechtshändigen Kinder. Heute werden an deutschen Schulen deshalb keine Kinder mehr umerzogen.
Viel einfacher
Noch immer werden die meisten Gegenstände für Rechtshänder hergestellt. Sie sind für Linkshänder schwerer zu bedienen. Du kennst es sicher aus der Schule, wenn du selbst Linkshänder bist: Du musst immer wieder mit dem Tintenkiller verwischte Tinten wegmachen. Und du kannst nicht auf Blättern aus dem Ordner schreiben, weil die Spirale zum Einheften immer im Weg ist. Zum Glück gibt es heute mehr Produkte für Linkshänder. Dazu gehören zum Beispiel: Scheren, Füller oder spezielle Tastaturen.
Bekannte Linkshänder
Es gibt viele berühmte Linkshänder. So benutzt der ehemalige amerikanische Präsident Barack Obama lieber seine linke Hand. Auch der Wissenschaftler Albert Einstein oder der Maler Leonardo da Vinci waren Linkshänder. Sie alle haben, trotz ihrer Linkshändigkeit, viel erreicht. Denn letztlich ist der einzige Unterschied zwischen Rechtshändern und Linkshändern, dass Linkshänder mit links und Rechtshänder mit rechts arbeiten.
Von Shara Fatheyan