Klimawandel – Die Welt braucht einen Plan

Klimawandel – Die Welt braucht einen Plan
Foto: Uwe Anspach/dpa

Heute startet eine große Klima-Konferenz in Polen. Worum geht es dort?

Ausgetrocknete Buchenblätter hängen im Gegenlicht an einem Ast. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Du hast bestimmt gemerkt, dass dieser Sommer bei uns sehr heiß und trocken war. Erinnerst du dich an die schlimmen Waldbrände in Kalifornien? Wissenschaftler sagen: Das extreme Wetter ist eine Folge des Klimawandels. Ab heute treffen sich Menschen aus fast 200 Ländern in der polnischen Stadt Kattowice, um über das Klima zu reden. Wir beantworten wichtige Fragen zur Welt-Klima-Konferenz.

Was ist der Treibhaus-Effekt?

Vielleicht weißt du, dass die Erde von einer unsichtbaren Hülle umgeben ist. Diese besteht aus Gasen: Vor allem aus Stickstoff und Sauerstoff, aber auch Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan und Ozon sind enthalten. Die Strahlen der Sonne kommen durch diese Hülle, die man Atmosphäre nennt, zur Erde hin. Aber bestimmte Gase wie CO2 lassen sie nicht wieder ins Weltall zurück. So sorgen sie dafür, dass die Sonnenstrahlen die Erde wärmen. Ähnlich funktioniert ein Gewächshaus, deshalb wird der Vorgang Treibhaus-Effekt genannt. Ohne diesen Treibhaus-Effekt wäre es auf der Erde -18 Grad kalt.

Wo ist dann das Problem?

Es ist normal, dass die Temperatur der Erde seit vielen Jahrhunderten schwankt. Doch der Treibhaus-Effekt hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem verstärkt, weil viel mehr Kohlenstoffdioxid und Methan in der Luft sind. CO2 wird hauptsächlich produziert, wenn Kohle, Öl und Gas verbrannt werden. Methan entsteht vor allem bei der Rinderhaltung. Forscher haben kürzlich einen neuen Rekord gemeldet: So stark wie in den letzten 70 Jahren ist das CO2 in der Atmosphäre noch nie gestiegen.

Luftaufnahme von einem gelblich verfärbten Feld bei Hildesheim. Der dürre Sommer hat für große Ernteausfälle in der Landwirtschaft gesorgt. Foto: Ole Spata/dpa

Was passiert, wenn die Erde wärmer wird?

Zum Beispiel schmelzen riesige Eis-Massen in Grönland und der Antarktis. Dadurch steigt der Wasserspiegel des Meeres und kleine Inseln werden untergehen. Die Umwelt-Organisation Greenpeace sagt: Das Klima spielt verrückt. Die Erhitzung wird zu häufigeren Dürren, Stürmen, Überschwemmungen und Waldbränden führen.

Was können wir machen?

Viele Wissenschaftler glauben, dass es noch nicht zu spät ist, die Folgen des Klimawandels aufzuhalten. Dazu müssen die Menschen die schädlichen Treibhausgase möglichst schnell reduzieren. Besonders viel CO2 wird im Verkehr und der Industrie ausgestoßen. Internationale Regeln zum Schutz des Klimas müssen festgelegt werden.

Gibt es diese Regeln schon?

Nein, nicht direkt. Vor drei Jahren haben sich 195 Staaten auf der Welt-Klima-Konferenz verpflichtet, die Klima-Erwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen. Diesen Vertrag nennen Umweltaktivisten „Wunder von Paris“, weil die Politiker endlich auf sie gehört haben. Allerdings steht im Pariser Vertrag nicht, wie genau das Ziel umgesetzt werden soll. Darüber streiten die Politiker immer noch. Umweltschützer hoffen, dass dieses Jahr in Kattowice ein konkreter Plan beschlossen wird.

Warum dauern die Verhandlungen mehrere Jahre?

Wenn fast 200 Vertragspartner verhandeln, dauert es einfach länger. Aber auch die Interessen sind unterschiedlich: Der amerikanische Präsident Donald Trump möchte den Vertrag von Paris kündigen. Er glaubt nicht daran, dass der Klimawandel durch die Menschen verursacht wird. Der neue Präsident von Brasilien überlegt ebenfalls, nicht mehr mitzuverhandeln. Kleine Inselstaaten hingegen leiden schon heute unter dem steigenden Meeresspiegel. Sie wollen schnelle Lösungen. Und es geht um viel Geld. Umweltschutz ist sehr teuer. Arme Länder, die unter dem Klimawandel besonders leiden, fordern finanzielle Unterstützung von reichen Industrieländern wie Deutschland und China.

Von Nadja Lissok