Gezerre um Supermärkte

Gezerre um Supermärkte
Kaisers wollte seine Geschäfte an Edeka verkaufen - aber das ging nicht. (Foto: dpa)

Gehst du mit deinen Eltern manchmal zum Einkaufen in den Supermarkt? Vielleicht warst du mal bei Edeka oder Rewe. Das sind Firmen, die viele Geschäfte haben, die Lebensmittel verkaufen. Von Rewe, Edeka und Kaiser’s Tengelmann hört man in letzter Zeit viel in den Nachrichten. Die drei Firmen streiten sich. Auch Politiker und Experten für Wirtschaft diskutieren mit.

Warum streiten Edeka, Rewe und Kaiser’s?

Die Firma Kaiser’s hat es seit Jahren schwer, weil viele Leute in anderen Geschäften einkaufen. Zum Beispiel bei Aldi, Lidl, Rewe und Edeka. Kaiser’s verdient deshalb kein Geld. Also hat sich die Firma entschieden, ihre Geschäfte zu verkaufen – an Edeka. Die Firma Rewe findet das nicht gut. Sie sagt: Wir würden die Geschäfte von Kaiser’s gern selbst kaufen! Rewe versucht deshalb zu verhindern, dass Edeka die Geschäfte bekommt.

Wer entscheidet, wer die Geschäfte kaufen darf?

In Deutschland gibt es das sogenannte Kartellamt. Im Kartellamt sitzen Experten für Wirtschaft und Recht. Die prüfen genau, wenn eine Firma plant, eine andere Firma zu kaufen. Manchmal stellen die Experten fest, dass es schlecht für die Wirtschaft in Deutschland wäre, wenn eine Firma eine andere kauft. Dann sagen sie: Das erlauben wir nicht!

Im Fall von Kaiser’s hat das Kartellamt genau das gesagt und Edeka verboten, die Geschäfte von Kaiser’s zu kaufen. Edeka wollte das nicht akzeptieren und hat den Politiker Sigmar Gabriel um Hilfe gebeten. Er kümmert sich als Minister für Wirtschaft unter anderem um Firmen und Geschäfte.

Ist die Entscheidung des Kartellamtes endgültig?

Nein. Als Minister für Wirtschaft kann Sigmar Gabriel den Kauf erlauben – obwohl das Kartellamt dagegen ist. Das nennt man Ministererlaubnis. Vor ein paar Monaten hat er Edeka erlaubt, Kaiser’s zu kaufen. Er denkt, dass das gut für die Wirtschaft in Deutschland wäre. Rewe fand das unfair und hat sich bei einem Gericht beschwert. Mit Erfolg: Die Richter haben daraufhin entschieden, dass Edeka Kaiser’s vorerst nicht kaufen darf. Und das trotz der Erlaubnis von Sigmar Gabriel.

Was könnte sich für Kunden im Supermarkt ändern?

Wenn Edeka Kaiser’s kauft, könnte es sein, dass Kunden weniger Auswahl haben. Weil es dann weniger Supermärkte in Deutschland gibt. Die Experten vom Kartellamt finden das nicht gut. Sie sagen: Es ist besser, wenn es viele verschiedene Supermärkte gibt. Die Kunden können sich dann den Markt aussuchen, der ihnen am besten gefällt.

Genau wie die Hersteller der Produkte, zum Beispiel von Schokolade. Auch für sie ist es gut, wenn es viele verschiedene Supermärkte gibt. Sie haben dann nämlich mehr Märkte zur Auswahl, denen sie ihre Schokolade anbieten können. Je weniger Supermärkte es in Deutschland gibt, desto weniger Auswahl haben Kunden und Hersteller. Einige Experten befürchten auch, dass die Preise in den Supermärkten steigen könnten.

Wie geht es jetzt weiter mit der Entscheidung?

Minister Sigmar Gabriel denkt weiterhin, dass es gut wäre, wenn Edeka die Geschäfte von Kaiser’s kauft. Deshalb kümmern sich momentan weitere Gerichte um den Streit. Es kann aber noch Jahre dauern, bis die Sache endgültig geklärt ist.

Von Ben Schröder