Junge Koala-Flüsterin

Knopfaugen, flauschiges Fell und runde Ohren: Koalas sehen fast so wie kuschelige Teddybären aus. Die Tiere leben nur in Australien in der freien Wildbahn. Aber sie werden immer weniger. Deswegen versuchen viele Menschen, den süßen Beuteltieren zu helfen.
Wer ist Izzy?
Das Mädchen Izzy Bee ist eine von ihnen. Izzy ist erst 13 Jahre alt, aber sie weiß mehr über Koalas als viele Erwachsene. Darum nennen manche Leute sie auch eine Koala-Flüsterin: Sie soll ohne Worte spüren können, wie es Koalas geht. „Ich weiß einfach, wenn ihnen etwas weh tut oder sie etwas brauchen“, sagt sie. Ihre Eltern sind Tierärzte und haben auf einer Insel eine Klinik. Dort kümmern sie sich um kranke oder verletzte Koalas.
Was ist das Problem der Tiere?
Eines der Probleme ist, dass der Lebensraum der Koalas immer kleiner wird. Immer mehr von den Wäldern, in denen die Tiere leben, werden von den Menschen abgeholzt. Eigentlich leben die Koalas auf Bäumen und verbringen die meiste Zeit damit, schlafend auf einem Ast zu sitzen. Wenn sie wach sind, fressen sie Blätter vom Eukalyptusbaum.
Aber wo die Tiere früher in freier Natur lebten, gibt es jetzt Hunde, die die Koalas beißen. Außerdem gibt es Zäune, an denen sie sich verletzen. Bei Waldbränden haben sich Koalas etwa ihre Pfoten verbrannt, viele sind sogar gestorben.
Was machen Koalas für Geräusche?
Seit Izzy ganz klein war, war sie immer von Koalas umgeben. Darum weiß sie so viel über sie. „Die Babys quieken normalerweise mit einem hohen Piepsen, die Erwachsenen hingegen brüllen und grunzen“, erzählt das Mädchen. Dabei klettert das Koala-Kind Molly auf ihr herum: Die Kleinen sind sehr verspielt und brauchen viel Aufmerksamkeit. „Die Männchen klingen hingegen wie eine Mischung aus einem Esel und einem Schwein“, beschreibt Izzys Mutter den Laut der ausgewachsenen Tiere.
Was ist der Koala-Kindergarten?
Die ganz kleinen Koalas, die in der Klinik behandelt werden, haben meist ihre Eltern bei Unfällen oder Bränden verloren. Sie dürfen die erste Zeit bei Izzy und ihrer Familie im Haus wohnen. „Aber in meinem Zimmer lässt Mama sie nicht schlafen, weil die Kleinen die ganze Nacht fiepsen und ich wohl nicht schlafen könnte“, lacht Izzy. Bei Netflix kannst du dir sogar eine Serie über das Mädchen und ihre Arbeit mit den Tieren ansehen – sie heißt „Izzy und die Koalas“.
Wenn die Babys größer werden, kommen sie in den Koala-Kindergarten. Da werden sie auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Wenn sie gesund sind und alleine leben können, bringt Familie Bee sie zurück in die Natur. Möglichst weit weg von Menschen und Hunden.
Von Carola Frentzen (dpa)