In der Tropfsteinhöhle

In der Tropfsteinhöhle
Zapfen, Zacken und Tropfen: In der Tropfsteinhöhle findest du die verrücktesten Steinformationen. (Foto: dpa)

Tropfsteinhöhlen haben etwas Geheimnisvolles. Es sieht dort aus, als würden Tausende Eiszapfen aus der Decke und aus dem Boden wachsen. Dabei sind die Zapfen nicht aus Eis, sondern aus Kalk. Was hat es mit den Tropfen auf sich?

Wie viele Stufen es bis zur Tropfsteinhöhle sind, weiß Markus Fremmer ganz genau: 47. Markus Fremmer ist Höhlen-Führer. Deshalb ist er die Stufen zur König-Otto-Tropfsteinhöhle schon sehr oft hinuntergeklettert. Sie liegt im Bundesland Bayern.

Vorsicht, ducken!

„Bitte passt auf euren Kopf auf. Die Decken sind ziemlich niedrig“, sagt der Experte zu den Schülern, die heute gekommen sind. Sie wollen hinuntersteigen in den Fels und die Tropfsteinhöhle sehen.

Ducken müssen sich auf dem Gang nur die Lehrer, die Kinder passen genau durch. Alle tragen weiße Helme. Damit sehen sie aus wie echte Höhlenforscher. „Das hier ist die Königsgrotte, der älteste Teil der Höhle“, erklärt Markus Fremmer, als sie unten sind.

Zapfen und Zacken aus Stein

Die Höhle ist sehr alt. (Foto: dpa)

Die Höhle ist sehr alt. (Foto: dpa)

Die Wände sind mit unzähligen Knubbeln, Zapfen oder kleinen Zacken aus Stein bedeckt. Tropfsteine! Markus Fremmer leuchtet mit seiner Taschenlampe an die Decke. Das sieht sehr geheimnisvoll aus – wie in einer Märchen-Höhle.

Dabei sind Tropfsteine nichts Magisches. Damit sie entstehen, braucht es Kalk, Wasser und viel Zeit, erklärt der Höhlen-Führer. „Wenn Regenwasser durch den Fels läuft, dann löst es Kalk aus dem Stein.“

Kleiner Hohlraum wird zu einer Höhle

Stalagmiten oder Stalaktiten? Diese Grafik erklärt den Unterschied. (Foto: dpa)

Stalagmiten oder Stalaktiten? Diese Grafik erklärt den Unterschied. (Foto: dpa)

Dabei entstehen kleine Hohlräume, die mit der Zeit immer größer werden. Und nach vielen Millionen Jahren kann aus so einem Hohlraum eine richtig große Höhle geworden sein.

Das Kalk-Wasser tropft dann in die Höhle und setzt den Kalk als ganz, ganz feine Schicht ab. Das Wasser verdunstet und nur der Kalk bleibt zurück. Nach vielen Jahren entstehen so Tropfsteine an der Decke, aber auch am Boden.

Durch schmale und niedrige Gänge geht es weiter, in einen anderen Teil der Höhle. Dieser Teil wurde vor rund 40 Jahren entdeckt. Hier strahlen die Wände und Decken ganz hell im Licht der Lampen.

Wohnung für Fledermäuse

„Wer gute Augen hat, kann hier auch Höhlenbewohner entdecken“, sagt der Fachmann. Die Kinder haben sie schnell entdeckt: „Süß! Eine Fledermaus!“, rufen sie.

Man kann aber auch noch andere Tiere entdecken, sagt Markus Fremmer. Gibt es also doch noch etwas Unheimliches hier unten? Ein Höhlenmonster vielleicht?

„Seht mal hierher“, sagt Markus Fremmer. Er leuchtet einen knubbeligen Stein in der Ecke an. Dahinter ist wirklich etwas zu erkennen, finden die Schüler. Ein Wolf, ein Bär – oder vielleicht doch ein Elefant? Es ist allerdings nur ein Schatten, der wie ein Tier aussieht. Also völlig ungefährlich.

Von dpa

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