Eine besondere Klima-Konferenz für Kinder

Eine besondere Klima-Konferenz für Kinder
150 Kinder aus ganz Deutschland kamen für die Umwelt-Konferenz zusammen. (Foto: Kids Climate Conference 2015)

Wir gehen viel zu sorglos mit der Natur um, finden Umweltschützer. Wenn wir Menschen unser Verhalten nicht ändern, wird die Erde bald nicht mehr so schön sein.

„Die meisten von uns würden sich anders verhalten, wenn sie wüssten, welche Folgen ihr Verhalten für die Erde, viele Menschen, die Tiere und die Pflanzenwelt hat“, glaubt Jean Henkens, Gründer der Kids Climate Conference. Diese Konferenz, bei der das Klima und die Umwelt im Mittelpunkt standen, fand am Wochenende zum ersten Mal in Deutschland statt.

Die Erde besser schützen

150 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland beschäftigten sich mit der Frage, wie wir die Erde besser schützen können. Das Wochenende stand unter dem Motto „Genug ist das richtige Maß“ – denn wir verbrauchen häufig zu viele Dinge: Wasser, Strom, Geld. Die Acht- bis 14-Jährigen beschäftigten sich damit, ob sie mit der Welt zufrieden sind – und was sie ändern oder verbessern würden. Sie entwickelten praktische Ideen für einen besseren Umgang mit der Umwelt.

Müll sammeln im Wald

Tim war mit dabei.

Tim war mit dabei.

Tim Büscher aus Rösrath war bei der Kids Climate Conference im Sauerland mit dabei. Der Achtjährige interessiert sich sehr für Pflanzen und Tiere: „Ich wollte lernen, wie ich die Natur besser schützen kann“, sagt er. Seine Mutter, Andrea Büscher, sagt: „Schon als Tim ganz klein war, mussten wir beim Spaziergang einen Beutel mitnehmen, damit er Müll im Wald einsammeln konnte.“

Kühe melken, Honig machen

Bei der Kids Climate Conference nahm Tim drei Tage lang an verschiedenen Workshops teil. Dabei ging es um Themen wie Artenschutz, Verschwendung, Müll, Armut und Energie. „Wir haben aus Bienenwaben selbst Honig gemacht. Und ich habe eine Kuh gemolken. Das war am Anfang gar nicht so leicht, bis Milch aus dem Euter kam“, erzählt Tim. Außerdem haben die Kinder eine Brücke für eine bessere Welt gestaltet. „Wir haben unsere Wünsche auf die Brücke geschrieben.“ Tim wünscht sich zum Beispiel: „Das Essen gerecht aufteilen. Nicht so viele Bäume fällen. Nicht so viele Tiere töten.“

Klimabuch mit Forderungen

Aus all diesen Wünschen entsteht nun ein Klimabuch mit 16 Leitsätzen für eine bessere Umweltpolitik. Dieses Buch wird jedes Kind dem Bürgermeister seiner Stadt oder Gemeinde übergeben. „Ich will dem Bürgermeister vorschlagen, bei uns im Ort noch ein paar Bäume zu pflanzen“, sagt Tim. Darin ist er schon geübt: Zum Abschluss der Kids Climate Conference pflanzte jedes Kind einen Baum. Tim hat eine Buche gepflanzt.

So geht es weiter

Bis die Konferenz im nächsten Jahr wieder stattfindet, bleibt viel zu tun. Denn die Kinder wurden zu Botschaftern für eine bessere Welt ernannt. Ihre Forderungen sollen auch an Bundespräsident Joachim Gauck überreicht werden. Damit auch die deutschen Politiker die Ideen und Forderungen der Kinder kennen: Umweltschutz soll Schulfach werden, Plastiktüten sollen verboten werden, Menschen sollen Fahrgemeinschaften bilden. Wäre doch auch mal eine Idee für die Politiker, sich ein Auto zu teilen.

Mehr Infos über die Konferenz und die Teilnahme daran findest du hier.

Von Kathy Stolzenbach