Ein Jahr mit Donald Trump

Ein Jahr mit Donald Trump
Donald Trump ist der Präsident der USA. (Foto: dpa)

Viele Leute auf der Welt konnten es damals nicht glauben: Die US-Amerikaner hatten Donald Trump wirklich zu ihrem Präsidenten gewählt. Am 20. Januar 2017 startete er offiziell mit der Arbeit. Im vergangenen Jahr ist ganz schön viel passiert. Was ist aus Trumps Versprechen geworden?

Die Einwanderer

Trumps Mauer ist noch lange nicht fertig. Hier siehst du ein Teststück von ihr. Ganz schön hoch! (Foto: dpa)

Im Wahlkampf hatte Donald Trump versprochen, die USA mehr abzuschotten, damit weniger Einwanderer ins Land kommen und die echten Amerikaner mehr Chancen hätten. Er wollte zum Beispiel unbedingt eine Mauer im Süden der USA bauen, damit nicht mehr so viele Menschen aus dem Land Mexiko über die Grenze kommen. Tatsache ist: Bislang gibt es acht Mauer-Stückchen. Ob irgendwer die 3000 Kilometer lange Mauer, von der Trump träumt, wirklich bezahlen kann, steht in den Sternen.

Außerdem hatte Trump Menschen, die aus bestimmten muslimischen Ländern kommen, verboten, in die USA einzureisen. Dieses Verbot haben amerikanische Gerichte aber immer wieder für ungültig erklärt, mittlerweile sind nur Teile davon in Kraft. Fakt ist: Im ersten halben Jahr von Trumps Präsidentschaft wurden weniger Einwanderer in ihre Heimatländer zurückgeschickt als unter dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama.

Die Wirtschaft

Der Wirtschaft in den USA geht es gerade ganz gut. Viele Unternehmen schauen wieder viel gelassener in die Zukunft und es gibt auch weniger Arbeitslose. Zum Teil liegt das daran, dass Trump den Unternehmen tatsächlich die Erleichterungen verschafft hat, die er versprochen hatte. Einige stellen jetzt mehr Arbeiter ein. Vielleicht ist es aber auch so, dass die Veränderungen, die Barack Obama angestoßen hatte, jetzt erst wirken.

Apropos Barack Obama: Der ehemalige Präsident hatte Obamacare eingeführt – eine neue Krankenversicherung für acht Millionen bis dahin nicht versicherte Bürger. Die wollte Donald Trump abschaffen und durch seine eigene Versicherung „Trumpcare“ ersetzen. Das hat bisher nur zum Teil geklappt.

Das Klima

Donald Trump hält den Klimawandel für Schwindel. Er glaubt also nicht daran, dass die Erde sich langsam immer mehr erwärmt, weil wir Menschen mit unseren Autos und unserer Industrie viele umweltschädliche Gase produzieren. Deswegen ist Donald Trump auch aus dem Klimavertrag von Paris ausgestiegen. Diesen Vertrag hatten fast alle Länder der Welt unterschrieben – er gilt als historisch.

Dafür hat Trump Dinge erlaubt, die der Umwelt schaden: Giftmüll darf weiterhin in der Nähe von Gewässern entsorgt werden, und in der sehr empfindlichen Region rund um den Nordpol darf weiterhin nach Öl und Gas gefördert werden. Das einzig Gute an der Sache: Einige Bundesstaaten in den USA, allen voran Kalifornien, haben eigene Klimaregeln, an die sie sich auch weiterhin halten wollen. Und der Ausstieg aus dem Vertrag findet erst Ende 2020 statt – nach den nächsten Präsidentschaftswahlen.

Die Bürger

Was denken denn nun die US-Amerikaner über ihren Präsidenten? Mehr als die Hälfte sind laut einer Umfrage nicht zufrieden mit der Arbeit ihres Präsidenten. Seit 70 Jahren hat kein Präsident so schlechte Noten bekommen. Das könnte für Trump problematisch werden. Denn im November stehen die sogenannten Zwischenwahlen an. Dann wird das Repräsentantenhaus neu gewählt, das ist ein Teil des Parlaments. Wenn dort mehr Abgeordnete seiner gegnerischen Partei, der Demokraten, sitzen, könnten sie sich gegen Beschlüsse des Präsidenten auflehnen.

Dazu kommt: Gerade ist ein Enthüllungsbuch über den Präsidenten auf den Markt gekommen. Darin heißt es, dass Trump eigentlich nie Präsident werden wollte und total ungeeignet für den Job ist. Außerdem soll er im Wahlkampf gemeinsame Sache mit Russland gemacht haben. Ob das alles stimmt, weiß man nicht so genau. Aber: Es setzt Trump ganz schön unter Druck.

Von Angela Sommersberg

Tags: