Ein Ei hinter die Ziellinie legen – Rugby

Ein Ei hinter die Ziellinie legen – Rugby
So sieht ein Ball beim Rugby aus. Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Der Stürmer bekommt den Ball zugespielt. Er sprintet sofort los, macht einen Haken links und einen Haken rechts. Fast schafft er es über das ganze Spielfeld. Doch dann erwischt ihn ein Gegenspieler. Der Gegner umklammert die Beine des Stürmers und reißt ihn zu Boden. Ist das erlaubt?

Klar! Beim Rugby gehört das sogar zum Spiel. Die Spieler auf dem Feld holen sich gegenseitig von den Beinen und ringen um den Ball. Die besten Teams treten ab dem 20. September bei der Weltmeisterschaft an.

Jugendliche des Berliner Rugby Club trainieren Tacklings. Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Die Regeln

Beim Rugby versuchen zwei Mannschaften, Punkte zu machen. Dafür tragen sie den Ball, passen, kicken ihn und legen ihn hinter einer Ziellinie ab. Der Ball beim Rugby ist allerdings nicht rund. Er sieht eher aus wie ein großes Ei.

Der Spieler, der den Ball trägt, darf angegriffen werden. Die Gegenspieler dürfen versuchen ihn zu umklammern, zu halten – oder von den Beinen zu holen. Bei dieser Sportart geht es also ganz schön zur Sache. So ähnlich läuft das auch bei einer anderen bekannten Sportart: American Football. Hier tragen die Spieler Helme und dicke Schutzkleidung. Die Spieler beim Rugby brauchen das nicht.

Foto: Philipp Brandstädter/dpa

Die Spieler

Eine Rugby-Mannschaft wird grob in Stürmer und Verteidiger unterteilt. Aber eigentlich hat jeder Spieler seine eigene Aufgabe. Manche Spieler müssen möglichst schnell, andere möglichst stark sein. Manche müssen hoch springen, andere besonders gut kicken können. Aber alle sollten sicher mit dem Ball umgehen können. „Dadurch ist Rugby für jeden etwas“, sagt Gerald Gräfe. „Egal, ob man groß oder klein, schmaler oder kräftiger ist.“

Trainer Jason McConnell-Leech vom Berliner Rugby Club ist mit einem seiner Rugby-Spieler beim Training zu sehen. Foto: Philipp Brandstädter

Richtig hinfallen

Aber ist es nicht gefährlich, wenn die Spieler ohne Schutzkleidung angegriffen werden? „Nein, weil man beim Rugby respektvoll miteinander umgeht und es strenge Regeln gibt“, antwortet Gerald Gräfe von einem Rugby-Verein in der deutschen Hauptstadt Berlin. „Außerdem lernen die Spieler früh die richtigen Techniken, die man bei dem Spiel braucht.“ Dazu gehört etwa, wie man den Gegner richtig attackiert. Und auch, wie man fällt, ohne sich dabei weh zu tun.

Wenn Kinder Rugby lernen, wird umso mehr auf die Sicherheit geachtet. „Bei den Junioren darf man sich nur von der Hüfte abwärts angreifen“, erklärt Gerald Gräfe. Die Erwachsenen hingegen attackieren sich von der Schulter abwärts. Es gibt auch eine Spielart, bei der man den Gegenspieler nur durch Antippen stoppt – fast wie beim Fangen.

Die Spieler beim Rugby tragen normalerweise keinen Helm oder Schutzpolster. Foto: Mark Kerton/PA Wire/dpa

Die Weltmeisterschaft

Ab dem 20. September treten die besten Rugby-Teams der Welt bei der Weltmeisterschaft an. In dem großen Turnier in Japan in Asien stehen 15 Spieler pro Mannschaft auf dem Feld. Die deutsche Mannschaft hat es leider nicht geschafft, sich für das Turnier zu qualifizieren – in anderen Ländern gibt es viel mehr und auch bessere Spieler als bei uns, denn hier ist Rugby nicht sehr verbreitet. Das Finale der Weltmeisterschaft am 2. November entscheidet dann, wer welches Land das Turnier gewinnt.

Von Philipp Brandstädter (dpa)