Duda hat Polarlichter in Norwegen beobachtet

Duda hat Polarlichter in Norwegen beobachtet
Die Polarlichter über Norwegen leuchten grün. (Foto: Stolzenbach)

Grünes Licht huscht über den dunklen Nachthimmel. Erst ist es nur zu erahnen, dann leuchtet es stärker. Es dreht sich, tanzt geisterhaft umher. Das grüne Leuchten ist ein Polarlicht. Das faszinierende Spektakel ist nur in bestimmten Gegenden auf der Erde zu sehen. Wir haben sie im Norden Norwegens beobachtet.

Was ist ein Polarlicht?

Ein Polarlicht ist ein Leuchten am Himmel, das vor allem in den Polarregionen zu sehen ist. Im nördlichen Teil der Erde heißen sie Nordlichter, rund um den Südpol Südlichter. Sie sehen unterschiedlich aus: Mal erscheinen sie als Linie oder als Flackern, dann spannen sie sich ähnlich wie ein Regenbogen über eine Landschaft. Besonders häufig sind grüne Polarlichter. Doch sie können auch gelb, rot oder lila leuchten.

Wie entstehen Polarlichter?

Immer wieder gibt es Explosionen auf der Sonne. Elektrisch geladene Teilchen werden als Sonnenwind in Richtung Erde geschleudert. Nach ungefähr zwei Tagen treffen diese Teilchen mit hoher Geschwindigkeit auf das Magnetfeld, das die Erde umgibt. Die meisten Teilchen fliegen an der Erde vorbei. Doch das Magnetfeld lenkt einige von ihnen in Richtung Nord- und Südpol. Die Teilchen durchdringen die oberen Schichten der Atmosphäre und treffen auf Gase wie Stickstoff und Sauerstoff. Das führt zu einer chemischen Reaktion – die leuchtenden Polarlichter. Die Farbe hängt davon ab, in welcher Höhe die elektrischen Teilchen in die Atmosphäre eindringen. Sie treten 90 bis 400 Kilometer weit oben auf. Am häufigsten sind grüne Polarlichter – in einer Höhe von ungefähr 90 Kilometern. Rote Lichter sind die, die am weitesten oben sind.

Wo sind Polarlichter zu sehen?

Um Polarlichter sehen zu können, muss es dunkel und wolkenlos sein. Am besten kann das Leuchten fern von Städten und Lichtquellen beobachtet werden. Besonders gut sind Polarlichter in skandinavischen Ländern wie Island, Finnland oder Norwegen zu sehen sowie in Kanada und Russland. Wie häufig Polarlichter auftreten, hängt davon ab, wie aktiv die Sonne ist, also wie oft es dort Explosionen gibt. Polarlichter werden eher in der dunkleren Jahreszeit beobachtet. Das liegt aber nicht daran, dass es sie im Sommer nicht gibt. In skandinavischen Ländern bleibt es zum Beispiel im Sommer die meiste Zeit hell – darum ist das Leuchten auch nicht zu sehen. Vor einigen Tagen wurden Polarlichter übrigens sogar in Deutschland gesichtet. Das kommt aber nur sehr selten vor.

Geschichte und Legenden über Polarlichter

Es gibt viele Geschichten und Legenden rund um die Polarlichter. Das hängt damit zusammen, dass die Menschen früher nicht verstanden, was am Himmel vor sich geht. Sie konnten das Naturspektakel nicht erklären. Sie glaubten zum Beispiel, die farbigen Lichter seien die Geister von Toten. Der norwegische Physiker Kristian Birkeland stellte erst im Jahr 1896 die richtige Theorie für die Entstehung auf. Doch lange wurde ihm nicht geglaubt. Erst 1959 konnte das mit einer Raumsonde bewiesen werden. Einige Legenden blieben auch danach. Eine Norwegerin berichtet: „Als Kind hat meine Oma mir erzählt, ich dürfe dem Nordlicht nicht mit einem weißen Tuch winken. Sonst würde es mich holen. Das hat mir Angst gemacht.“ Inzwischen weiß sie: Polarlichter sehen manchmal unheimlich aus. Gefährlich sind sie aber nicht.

 

Von Kathy Stolzenbach