Für Deutschland bei den Special Olympics

Für Deutschland bei den Special Olympics
Danyel Ragner macht zum zweiten Mal bei den weltweiten Special Olympics mit. Foto: Michael Romacker/Special Olympics Deutschland/dpa

Tausende Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt kommen nach Deutschland. Denn in Berlin werden die Special Olympics Weltspiele ausgetragen. Mit dabei ist auch Fußballer Danyel Ragner. Er hat sich ein großes Ziel vorgenommen.

Einer der Fußballer schüttet sich Wasser über den Kopf. Auf dem Fußballplatz in der deutschen Hauptstadt Berlin ist es superheiß. Die Spieler lassen sich trotz Hitze nicht vom Training abhalten. Sie sind gut gelaunt. Denn bald beginnt in ihrer Heimatstadt ein riesiges Sport-Ereignis mit Tausenden Athletinnen und Athleten. Und sie spielen mit.

Auch für die Special Olympics Weltspiele gibt es eine Fackel – wie bei den Olympischen Spielen. Foto: Christoph Soeder/dpa

Es geht um die Special Olympics Weltspiele. Diese Wettbewerbe kannst du dir so ähnlich vorstellen wie die Olympischen Spiele, nur für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Los geht’s am 17. Juni. Ungefähr 7000 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt treten in 26 Sportarten an: zum Beispiel im Volleyball, Judo und eben Fußball.

Gewitter im Kopf

Danyel Ragner spielt für das Fußball-Team der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Er und seine Mannschaft vertreten Deutschland bei den Weltspielen. Danyel Ragner ist 27 Jahre alt und hat eine seltene Erkrankung, die abgekürzt PKU heißt. Sie kann zum Beispiel zu epileptischen Anfällen führen. Manche sagen, dass sich solche Anfälle wie ein Gewitter im Kopf anfühlen.

Schon vor acht Jahren hat Danyel Ragner bei den Special Olympics im Land USA mitgemacht. Deshalb ist er vor den Spielen in Berlin nicht mehr so nervös. Er sagt: „Es ist ein aufregendes Event. Aber ich kenne das ja schon ein wenig und deshalb bin ich ehrlich gesagt noch
ziemlich entspannt.“ Sein Ziel: „Ich würde gerne Gold holen. Dieses Jahr habe ich das Gefühl: Das könnte etwas werden.“

Die Sportlerin Jenny Kurz wirf einen Mini-Speer. Foto: Stefan Holtzem/Special Olympics/dpa

Auch Jan Neubert glaubt, dass die Mannschaft das schaffen kann. Er hilft bei der Organisation der Wettbewerbe mit und sagt: „Die Mannschaft ist aktuell deutscher Meister, sie hat gute Chancen, Gold zu holen.“

Torschüsse und Ecken

In den letzten Trainingseinheiten vor dem Start will Danyel Ragner zwei Dinge besonders üben: „Torschüsse und Ecken.“ Nach der Vorbereitung freut er sich nun darauf, gegen andere Länder
anzutreten. „Wenn man dann für Deutschland auf dem Platz steht, dann ist das schon ein besonderer Moment.“

Vor allem, weil er das mit seiner Mannschaft gemeinsam erleben kann. Die Spieler kennen sich gut. Andere Mannschaften werden extra für die Spiele zusammengestellt. Danyel Ragners Team hingegen trainiert auch sonst zusammen. Die Spieler sehen sich normalerweise einmal pro Woche
zum Training. Das Team ist also eingespielt.

Danyel Ragner sieht aber noch einen anderen Vorteil: Dieses Mal muss er für die Special Olympics nicht bis in die USA reisen. Die Teams aus den anderen Ländern kommen nach Deutschland. „Ich finde das großartig“, schwärmt Danyel Ragner. „Wenn du woanders bist, siehst du zwar mehr, du musst dich aber auch orientieren. Hier weißt du gleich, wo du spielst. Das macht es leichter für uns.»“

Von Alina Haynert (dpa)