Deine Rechte im Überblick!

Jedes Kind soll etwas lernen, genug zu essen haben und zum Arzt gehen dürfen. Das ist für dich vielleicht ganz normal. Aber das gilt nicht für alle Kinder auf der Welt. Deswegen haben viele Länder 1989 etwas Wichtiges vereinbart: die Kinderrechte.
Bist du manchmal genervt, weil du in die Schule gehen musst? Das lässt sich zwar nicht ändern. Denn in Deutschland gibt es die Schulpflicht. Aber man könnte es auch anders sagen: Kinder dürfen bei uns in die Schule gehen. Weil sie ein Recht darauf haben, etwas zu lernen. Die Expertin Barbara Küppers erklärt, was das heißt: „Kinder sind Menschen wie alle anderen Menschen auch, und darum haben Kinder auch Rechte. Genau wie Erwachsene.“ Ein Recht zu haben bedeutet zum Beispiel, dass man etwas tun darf und auch die Möglichkeit dafür bekommt. Wenn du also ein Recht darauf hast, etwas zu lernen, dann muss es in deiner Nähe auch eine Schule geben.
Kinderrechte sind wie ein Gesetz aufgeschrieben
Es ist jetzt ziemlich genau 25 Jahre her, dass eine große Organisation die Rechte der Kinder aufgeschrieben hat. Sie heißt: die Vereinten Nationen. Die Organisation wird auch kurz UN oder UNO genannt. Die Buchstaben stehen für den englischen Begriff United Nations. Fast alle Staaten der Welt sind Mitglied. Das Heft, in dem die Rechte der Kinder stehen, heißt „Konvention über die Rechte des Kindes“. Es sind viele tolle Rechte, und sie alle haben nur ein einziges Ziel: Kindern soll es gut gehen. Fast alle Länder der Welt haben diese Grundsätze unterschrieben.
In manchen Ländern fehlen Lehrer
In Deutschland funktioniert das ganz gut. Für andere Länder ist es manchmal schwierig, die Kinderrechte durchzusetzen – etwa, wenn Krieg herrscht. Manchmal sind die Länder aber auch einfach nur sehr arm, so dass der Staat keine Lehrer bezahlen kann. Dann verletzt er eigentlich das Recht der Kinder auf Bildung – auch wenn er wohl möchte, dass es den Kindern gut geht.
Rechte und Grenzen
Kinder haben eine ganze Menge Rechte. Das heißt aber nicht, dass sie alles dürfen. Denn es gibt Grenzen für diese Rechte. Denn: Andere Kinder und Erwachsene haben auch Rechte, und das sind die Grenzen für die eigenen Rechte. Ein Kind kann nicht einfach einem anderen Kind wehtun. Dait verstößt es gegen das Recht des anderen Kindes, nicht verhauen zu werden. Es gibt weitere Beispiele: So ist Kinderarbeit verboten. Trotzdem dürfen Eltern von ihren Kindern verlangen, dass sie mal den Geschirrspüler ausräumen oder den Müll rausbringen. Denn was Kinderarbeit ist, ist festgelegt. Wenn das Kind nicht zur Schule gehen kann, weil es arbeiten muss, oder wenn seine Gesundheit durch die Arbeit in Gefahr ist, dann geht das nicht.
Wer kümmert sich um die Kinderrechte?
In Deutschland kümmern sich vier Politiker im Deutschen Bundestag ganz speziell darum, dass es den Kindern im Land gut geht. Der Bundestag entscheidet über Gesetze in Deutschland.Die vier Politiker bilden die sogenannte Kinderkommission, kurz Kiko. In der Kiko besprechen sie, was man noch besser machen kann, um Kinder zu schützen und ihre Rechte durchzusetzen. Manchmal sind es auch Kinder, die eine E-Mail an die Kiko schreiben. Darin sagen sie, wo es ein Problem gibt. Einer der vier Politiker in der Kiko ist Eckhard Pols. Er erzählt, was in der Kommission schon alles besprochen wurde. So gab es mal Autoteile, an denen die Gefahr sehr hoch war, dass Kinder sich verletzen. Das erfuhren die Politiker der Kiko und am Ende wurde beschlossen, dass diese Teile so nicht mehr an Autos gebaut werden dürfen.
Wo du dich einsetzen kannst für eure Rechte
In der Politik arbeiten eigentlich nur Erwachsene. In manchen Städten dürfen aber auch Kinder mitentscheiden. In der Stadt Hilden in Nordrhein-Westfalen gibt es zum Beispiel ein Kinderparlament. Die Kinder können dort Anträge stellen. Die Bürgermeisterin bespricht dann mit ihnen, ob sie die Wünsche umsetzen kann. Sara El Ghazi hat das schon gemacht. Gerade jetzt haben sie und andere Kinder einen Antrag gestellt, dass Hilden eine „Fair City“ werden soll.
Sara weiß aus der Schule, dass bei fair gehandelten Sachen Kinderarbeit verboten ist. Das heißt, es wird darauf geachtet, wie zum Beispiel Kleidung hergestellt wird. Das dabei nicht Kinder helfen mussten. In armen Ländern ist das nämlich häufiger der Fall. „Wir wollen nicht, dass andere Kinder für uns arbeiten“, sagt die Elfjährige. Der Antrag soll über das Thema informieren und Bürger zum Handeln bringen. „Wir wollen, dass jeder Bürger von Hilden sich Gedanken darüber macht, ob er nicht fair gehandelte Produkte kaufen sollte. Und dass er aufhört, Sachen zu kaufen, die nicht fair sind“, fordert Sara. Mit dem Kinderparlament will sie sich nun dafür einsetzen.
Von dpa/kro