Sie sprudelt vor Geschichten

Sie sprudelt vor Geschichten
Christine Nöstlinger mit dem ersten Buch, das sie geschrieben hat. Es folgten noch viele, viele andere. (Foto: dpa)

Heute wird die berühmte Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger 80 Jahre alt. Seit mehr als 45 Jahren schreibt  sie Bücher. Wir stellen dir die Autorin genauer vor.

Leben

Dieses Buch hat Nöstlinger gemalt und geschrieben. (Foto: dpa)

Dieses Buch hat Nöstlinger gemalt und geschrieben. (Foto: dpa)

Christine Nöstlinger wurde 1936 in Österreich geboren. Bevor sie Schriftstellerin wurde, hat sie in Wien Grafik studiert. Damit kann man im Beruf später zum Beispiel Bücher, Geldscheine, Briefmarken und Filmplakate gestalten. Aber Christine Nöstlinger ist dann doch keine Grafikerin geworden, weil sie von sich sagt, dass sie eine schlechte Zeichnerin ist. Anfangs schrieb sie daher als Journalistin für Tageszeitungen, Magazine und den Österreichischen Rundfunk.

1970 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Die feuerrote Friederike“.  Zuerst war es ein Bilderbuch – mit Bildern, die Christine Nöstlinger selbst gemalt hatte.  Später schrieb sie noch die Geschichte dazu. Zu der Zeit war die Schriftstellerin schon Mutter von zwei Töchtern. Weil ihr erstes Buch sofort erfolgreich war, veröffentlichte sie daraufhin jedes Jahr mehrere Bücher und Erzählungen.  Das ist ziemlich viel Arbeit. Christine Nöstlinger hat sich selbst mal als „Buchstabenfabrik“ bezeichnet, aus der immer mehr herauskommt.

Werke

In "Maikäfer, flieg!" geht es um den Zweiten Weltkrieg.

In “Maikäfer, flieg!” geht es um den Zweiten Weltkrieg.

Christine Nöstlingers Bücher sind bekannt dafür, besondere Themen anzusprechen. Manchmal nutzt sie zum Beispiel ihre eigene Kindheit als Inspiration für eine Geschichte. Sie nimmt also Ereignisse oder Besonderheiten aus ihrem eigenen Leben und bringt sie in die Geschichten mit ein. So auch in dem Buch „Maikäfer, flieg!“. Darin wird die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt und wie es das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit erlebt. Es geht ihr darum zu zeigen, wie schwierig  so eine Zeit des Umbruchs war und wie es den Menschen und auch den Kindern ging. Denn die meisten Kinder sind damals ohne Vater aufgewachsen, weil der im Krieg kämpfen musste.

Zur Zeit der Veröffentlichung war ganz neu, Familienprobleme in  Geschichten anzusprechen. Das war damals sehr umstritten, weil man der Meinung war, dass Kinder vor solchen Themen geschützt werden müssten. Christine Nöstlinger sah das anders. Ihr war es immer wichtig, Kinder nicht zu belügen und die Welt zu zeigen, wie sie ist: „Kinder wissen viel mehr als man oft denkt“, findet sie.

Lange Karriere

Christine Nöstlinger mit einem ihrer Preise. (Foto: dpa)

Christine Nöstlinger mit einem ihrer Preise. (Foto: dpa)

Wer schon so lange Bücher schreibt wie Christine Nöstlinger, kann auf viele Veröffentlichungen zurückblicken. In ihrer Laufbahn als Schriftstellerin hat sie insgesamt mehr als 100 Bücher herausgebracht. Allein ihre berühmte Serie „Geschichten vom Franz“ umfasst 19 Bücher.

Christine Nöstlingers Geschichten wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet. Schon im Jahr 1973 bekam Christine Nöstlinger den „Deutschen Jugendliteraturpreis“. Später erhielt sie die „Hans-Christian-Andersen-Medaille“ für ihr Gesamtwerk und den „Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis“. Sie gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur. Es ist also eine besondere Ehre, diese Preise zu gewinnen.

Von Anica Tischler