Charles Dickens – Der Mann, der Weihnachten erfand

Ebenezer Scrooge. Hast du diesen seltsamen Namen schon mal gehört? In der Adventszeit wird er dir bestimmt häufiger begegnen, denn die Hauptfigur einer alten und sehr bekannten Weihnachtsgeschichte heißt so. Geschrieben hat sie ein Mann namens Charles Dickens. Ein Film über ihn und seine Weihnachtsgeschichte startet heute im Kino. Aber wer war Charles Dickens eigentlich? Und worum geht es in dieser Erzählung?
Wer ist Charles Dickens?
Charles Dickens ist einer der bekanntesten Schriftsteller aus England. Er wurde vor mehr als 200 Jahren geboren, nämlich am 7. Februar 1812. Dickens wuchs in sehr armen Verhältnissen auf: Obwohl sein Vater arbeiten ging, konnte er nicht genug Geld für die Familie verdienen. Er machte immer weiter Schulden. Die waren irgendwann so hoch, dass er ins Gefängnis kam. Deswegen musste Charles Dickens schon als Zwölfjähriger hart in einer Fabrik arbeiten, um Geld für seine Mutter und die sieben Geschwister zu verdienen. Wusstest du, dass damals viele Kinder arbeiten gehen mussten? Erst Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Deutschland ein neues Gesetz, das Kindern verbot, in Fabriken zu arbeiten. In die Schule konnte Charles Dickens deswegen nicht so oft gehen. Trotzdem versuchte er in seiner Freizeit, viel zu lernen.
Wie kam er zum Schreiben?
Als sein Vater aus dem Gefängnis kam, konnte Charles Dickens endlich ein paar Jahre lang zur Schule gehen. Danach bekam er eine Stelle als Schreiber bei einem Rechtsanwalt. Dickens arbeitete sich weiter hoch, bis er irgendwann ein beliebter Journalist war und bei verschiedenen Zeitungen arbeitete. Nun begann er, seine Erzählungen als Fortsetzungsgeschichten in Zeitschriften zu veröffentlichen. Die Leser liebten seine Geschichten und viele kamen zu seinen Lesungen. Mit der Zeit veröffentlichte er auch ganze Bücher und fuhr sogar zu einer Lesereise in die USA. Endlich hatte Dickens genug Geld, um sich ein schönes Haus für seine Familie leisten zu können – er war nämlich mittlerweile verheiratet und hatte zehn Kinder.
Was war das Besondere an Dickens’ Geschichten?
Charles Dickens war der beliebteste Schriftsteller seiner Zeit. Das lag auch daran, dass er als erster über ein Thema schrieb: über das harte Leben der armen Menschen in England. Das kannte Dickens ja aus seiner eigenen Kindheit und Jugend sehr gut und es spielte in all seinen Geschichten eine Rolle. Damit begründete Charles Dickens den sogenannten realistischen Roman. Besonders bekannt dafür sind seine Jugendromane „Oliver Twist“ und „David Copperfield“. Die armen Leute mochten Dickens dafür, dass endlich mal jemand über ihre Probleme schrieb – und den reichen Leuten ermöglichte Dickens mit seinen Geschichten eine ganz neue Sichtweise auf die Gesellschaft.
Worum geht es in der Weihnachtsgeschichte?
Seine berühmte Weihnachtsgeschichte „A Christmas Carol“ schrieb Charles Dickens mit 31 Jahren. Darin geht es um besagten Ebenezer Scrooge, einen alten, reichen, aber sehr geizigen Mann. Scrooge ist einsam und grantig und bezahlt seine Mitarbeiter sehr schlecht. An Heiligabend begegnen ihm mehrere Geister, die ihm zeigen, was für ein unbarmherziger Mensch er ist. Unter anderem sieht Scrooge, dass der Sohn seines Schreibers Cratchit bald sterben muss, weil er sehr krank ist. Die Familie kann sich aber keine Medikamente leisten. Nachdem die Geister weg sind, ist Scrooge so geschockt, dass er Cratchits Familie einen großen Truthahn für das Weihnachtsfest gekauft. Er erhöht auch das Gehalt seines Schreibers und rettet so dessen Sohn. Die Geister haben Scrooge also zu einem besseren Menschen gemacht.
Der Film
Der Film „Charles Dickens: Der Mann, der Weihnachten erfand“ zeigt, wie „A Christmas Carol“ entstanden ist. Dabei erzählen die Filmemacher aber nicht nur die reale Geschichte, sondern haben sich fantastische Elemente dazu ausgedacht. Den Film können Kinder ab sechs Jahren anschauen.
Von Angela Sommersberg