Erste Frau pfeift in der Bundesliga

Erste Frau pfeift in der Bundesliga
Sie hat's geschafft: Als erste Frau überhaupt Bibiana Steinhaus pfeift in der Männer-Bundesliga. (Foto: dpa)

An diesem Freitag geht die Bundesliga wieder los. Mit einer Besonderheit: Bibiana Steinhaus pfeift als erste Schiedrichterin bei den Männerteams. Wir stellen sie dir vor.

Mit der Partie Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen startet an diesem Freitag die neue Saison der Fußball-Bundesliga. 18 Mannschaften spielen um die Deutsche Meisterschaft. Doch dieses Jahr gibt es einen großen Unterschied: Zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Männer-Fußballs wird in der Bundesliga eine Frau als Schiedsrichterin eingesetzt. Vielleicht hast du schon mal von ihr gehört – sie heißt Bibiana Steinhaus.

Frühes Interesse

Gelbe Karte: Steinhaus bei der EM der Frauen (Foto: dpa)

Bibiana Steinhaus wurde am 24. März 1979 in Bad Lauterberg im Harz geboren. Bereits als Jugendliche spielte sie Fußball und zwar bei ihrem Heimatverein SV Bad Lauterberg. Mit 16 Jahren legte sie aber ihre aktive Karriere als Fußballerin nieder, denn sie hatte eine neue Leidenschaft entdeckt: Sie wollte Schiedsrichterin werden – so wie ihr Vater.

So absolvierte sie die Schiedsrichter-Prüfung mit Erfolg. Dabei musste sie zum Beispiel alle Spielregeln des Fußballs lernen sowie Lauf- und Ausdauerprüfungen bestehen. 1999 wurde sie Schiedsrichterin beim Deutschen Fußball Bund (DFB). Im gleichen Jahr leitete sie ihre ersten Partien in der Frauen-Bundesliga.

Steile Karriere

Steinhaus hat schon öfters Männer-Spiele gepfiffen, hier diskutiert sie mit Bayern-Star Franck Ribéry (rechts) (Foto: dpa)

Nur zwei Jahre nach ihren ersten Einsätzen, folgte der Aufstieg: 2001 durfte sie auch in der Regionalliga der Männer pfeifen. Es folgten weitere große Schritte: Sie leitete das DFB-Pokalfinale der Frauen im Jahr 2003 und zwei Jahre später stieg sie zur Fifa-Schiedsrichterin auf. Von da an durfte sie auch Länderspiele der Frauen pfeifen.

Bei der Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland fiel sie positiv auf. Zur Belohnung durfte sie das Finale zwischen Japan und den USA leiten. Für ihre Leistungen wurde sie sechsmal zur „Schiedsrichterin des Jahres“ gewählt (2007, 2008, 2009, 2010, 2011 und 2017). In den Jahren 2013 und 2014 wurde sie sogar zur „Weltschiedsrichterin des Jahres“ gekürt.

Durchbruch bei den Männern

Bibiana Steinhaus mit ihren Schiedsrichter-Kollegen bei der Vorbereitungswoche (Foto: dpa)

Vor genau zehn Jahren, also in der Saison 2007/08, leitete Bibiana Steinhaus das erste Mal ein Zweitliga-Spiel der Männer. Seitdem arbeitet sie immer wieder als Schiedsrichterin im Männer-Profifußball.

In der gleichen Saison wurde sie als sogenannte Vierte Offizielle in der Ersten Bundesliga eingesetzt. Der Vierte Offizielle hilft dem Schiedsrichter bei allen Aufgaben vor und während des Spiels. Er ist zum Beispiel dafür zuständig, dass die Kleidung der Auswechselspieler stimmt. Außerdem hält er unter anderem auch die Anzeigetafel, wenn es Auswechslungen gibt.

Für Bibiana Steinhaus gibt es beim DFB keine Sonderregelung: Sie muss die gleichen Leistungen bringen, wie ihre männlichen Kollegen. Dass sie das kann, hat sie aber schon längst bewiesen.

Von Shara Fatheyan