Aids: Rot für die Hoffnung

Aids: Rot für die Hoffnung
Rote Schleifen symbolisieren weltweit die Krankheit Aids (Bild: dpa)

Diese Woche dreht sich nicht  nur im australischen Melbourne alles um ein rotes Schleife. Sie ist das Symbol eines großen Treffens – der Welt-Aids-Konferenz. Tausende Forscher  tauschen sich eine Woche lang über die Krankheit Aids (gesprochen: Äids) und das HI-Virus aus. Wie viele Menschen sind betroffen? Können auch Kinder Aids haben? Wie bekommt man es?   Wir haben  Fakten  für dich gesammelt.

Ein Virus ist schuld –  Das ist AIDS

Was ist der Auslöser von Aids? Lange Zeit tappten die Wissenschaftler – was die Antwort dieser Frage betrifft –  im Dunkeln. Bis ein französisches Forscher-Paar 1983 entdeckte, dass ein Virus dahintersteckt.  Dafür bekamen die beiden den wohl bekanntesten Forschungspreis, den Nobelpreis für Medizin.
Damals hieß das Virus noch HTLV-3. Heute sagt man dazu HI-Virus oder kurz HIV. Diese Abkürzung steht für „Humanes Immundefekt Virus“. Es greift gezielt die Zellen des Abwehrsystems an, setzt sich in ihnen fest, vermehrt sich und zerstört sie schließlich.

Keine Abwehr – Das passiert im Körper

Bei gesunden Menschen schützen Abwehrkräfte den Körper vor Viren, man sagt auch Immunsystem dazu. Bricht die Krankheit Aids aus,  schwächen die HI-Viren das Abwehrsystem. Der Körper ist also wehrlos gegen alle möglichen  Krankheitserreger und anfällig für Tumore, die ein gesunder Mensch besser abwehren kann.

Nicht heilbar –  So verläuft AIDs

Wer sich mit dem HI-Virus angesteckt hat, kann irgendwann  Aids bekommen. Inzwischen gibt es viele Medikamente, die verhindern, dass die Krankheit ausbricht.  Aids ist also  kontrollier-  aber nicht heilbar. Auch weil es immer noch keinen Impfstoff  gegen das Virus gibt. Noch nicht. Denn bei dem Treffen in Melbourne sprechen die Forscher über neue Medikamente. Sie sind dabei, das Virus Schritt für Schritt zu verstehen.

Blut & Muttermilch – So überträgt sich HIV

Angst musst du weder vor  Aidskranken  noch vor HIV haben, denn es ist nicht leicht zu übertragen – nämlich nur über Körperflüssigkeiten  wie  zum Beispiel  Blut  oder Muttermilch. Wenn dich ein Aidskranker anniest, wenn er dir die Hand reicht oder dich in den Arm nimmt, kann  nichts passieren. Dennoch werden Menschen  mit dem HI-Virus  oft schlecht behandelt – aus  Unwissenheit.

Wissen und Aufklärung – So schützt man sich

Da der HI-Virus auch beim Sex übertragen werden kann, ist es wichtig, dass Menschen, die nicht genau wissen, ob der Partner oder die Partnerin infiziert, also angesteckt sind, oder nicht, Kondome benutzen.

HIV-Infizierte – So viele Menschen sind betroffen

Experten schätzen, dass sich weltweit  rund 35 Millionen Menschen – darunter 2,9 Millionen Kinder, mit dem HI-Virus angesteckt haben – die allermeisten davon in Afrika. Täglich infizieren sich  rund 1000 Mädchen und Jungen mit HIV – schon im Mutterleib, bei der Geburt oder beim Stillen.  Bis heute hat Aids 17 Millionen Kindern ihre Mutter, ihren Vater oder  beide geraubt.  15 Millionen dieser   Aidswaisen leben in Afrika. Schätzungsweise 2,9 Millionen Kinder sind weltweit HIV-infiziert, neun von zehn dieser Kinder kommen aus  Afrika südlich der Sahara.

Von Caroline Kron (mit dpa)