Luchs

Luchs
Das ist ein Eurasischer Luchs. (Fotos: dpa)

Clevere Raubkatze: Während wir Menschen unsere Nahrungsvorräte im Kühlschrank frisch halten, versteckt der Luchs seine Reserven im Winter unter Schnee und im Sommer unter feuchten Blättern und Moos. So hat der Fleischliebhaber immer was zu Fressen da.

  • Heimat: Der sogenannte Eurasische Luchs kommt gut mit Kälte klar: Er lebt in Teilen von Mittel- und Nordeuropa – sogar bis in die Polarregionen von Skandinavien. Aber auch in asiatischen Ländern wie Sibirien, China und sogar in dem hohen Gebirge Himalaya leben Luchse. Auch in Deutschland war der Luchs lange zu Hause – bis er hier ausgerottet wurde. Mittlerweile gibt es im Harz und im Bayrischen Wald aber wieder einige Tiere.
  • Luchse haben spitze Ohren. (Foto: dpa)

    Luchse haben spitze Ohren. (Foto: dpa)

    Familie: Der Luchs ist ein Säugetier. Gemeinsam mit Bär und Wolf gehört er zu den größten Landraubtieren in Europa. Luchse bilden eine eigene Gruppe in der Familie der Katzen. Sie sind also mit Pumas oder Geparden verwandt. Zur Luchs-Gruppe gehören vier Arten: Eurasischer Luchs (der ja bei uns lebt) sowie Kanadischer Luchs, Pardelluchs und Rotluchs – die aber alle drei in Nordamerika wohnen.

  • Aussehen: Der Luchs sieht so ähnlich aus wie ein Leopard: Auch er hat helles rötlich-braunes oder graues Fell, das mit dunklen Tupfen übersät ist. Luchse sind aber viel leichter und kleiner: Sie werden zwischen 70 und 110 Zentimeter lang und 50 bis 75 Zentimeter hoch. Sie wiegen 15 bis 35 Kilogramm. Der Luchs hat einen breiten, rundlichen Kopf mit ganz besonderen Ohren: Daran wachsen bis zu fünf Zentimeter lange Haarpinsel. Mit denen kann die Raubkatze super ihre Beute orten. Eine Maus kann der Luchs aus 50 Meter Entfernung hören. Seine gelblich-braunen Augen sind sechs Mal so lichtempfindlich wie die des Menschen. Damit kann er auch abends und nachts sehr gut sehen – und jagen. Bei der Jagd braucht der Luchs seine 28 sehr scharfen Zähne. Auch an das Leben in den kalten Regionen ist er gut angepasst: Mit seinen breiten Pfoten sinkt er nicht so schnell im Schnee ein.
  • Verhalten: Der Luchs ist Einzelgänger und lebt in einem festen Revier. Tagsüber ruht er sich in seinem Versteck aus. In der Dämmerung macht er sich auf die Jagd: Er wartet auf entsprechende Beute, lauert ihr auf, schleicht sich heran, springt sie an und tötet sie mit einem gezielten Biss in die Kehle. Das nennt man Lauerjagd. Notfalls kann er seiner Beute auch hinterher sprinten. Dabei erreicht der Luchs eine Geschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde. Wenn er ein großes Tier gefangen hat, frisst er nur einen Teil der Beute – und hebt die Reste in seinem „Kühlschrank“ auf.
  • Feinde: Wölfe, Kojoten, Bären, Vielfraße und Füchse sind die größten Feinde der Luchse. Vor allem die Jungtiere werden oft gejagt. Seit dem Mittelalter wurde der Luchs auch von Menschen verfolgt – und war bei uns ausgerottet.

 

Zwei Wochen lang nach der Geburt sind kleine Luchse blind.

Zwei Wochen lang nach der Geburt sind kleine Luchse blind.

  • Kinder: Nur während der Paarungszeit zwischen Februar und April treffen Männchen und Weibchen sich, danach trennen sie sich wieder. Das Weibchen bekommt nach etwa 70 Tagen zwei bis fünf Junge. Bei der Geburt wiegen die Kleinen etwa 250 Gramm und haben schon Fell. Sie sind aber noch zwei Wochen lang blind und werden von der Mutter versorgt. Die Kinder trinken fünf Monate lang Milch. Im nächsten Frühjahr sind sie groß und verlassen die Mutter, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Luchse werden zehn bis 15 Jahre alt.
  • Nahrung: Luchse lieben Fleisch: Sie brauchen zwischen ein und 2,5 Kilogramm davon pro Nacht! Sie fressen das, was in ihrem Revier lebt: Marder, Kaninchen, Mäuse, Ratten, Vögel, aber auch junge Wildschweine, Rehe oder Rentiere.

 

Von Willi und Angela Sommersberg

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