Indri

Indris sind die größte Art der Lemuren. Sie leben nur auf Madagaskar. (Foto: dpa)
Indris sind die größte Art der Lemuren. Sie leben nur auf Madagaskar. (Foto: dpa)

Sie sind definitiv keine Morgenmuffel. Wenn es hell wird, fangen die Indris laut an zu singen. Die Tiere sind mit Affen verwandt und leben nur auf der Insel Madagaskar. Ihre Gesänge sind so speziell, dass die Menschen dort lange glaubten, die Seelen ihrer verstorbenen Verwandten würden in den Indris weiterleben.

Heimat: Indris leben nur auf Madagaskar. Die Insel liegt östlich von Afrika. Dort wohnen die Tiere in den mehr als 1000 Meter hohen Regenwäldern im Norden.

Familie: Indris gehören – genau wie Affen und Menschen – zu den sogenannten Primaten. Indris sind die größte Art der Lemuren. Wusstest du, dass es auch Lemuren nur auf Madagaskar gibt? Es existieren ungefähr 100 verschiedene Arten.

Aussehen: Obwohl Indris die größte Lemuren-Art sind, werden sie nur 6,5 bis 9,5 Kilogramm schwer und 65 bis 90 Zentimeter groß. Sie sind also ungefähr so groß wie ein einjähriges Kind. Im Gegensatz zu anderen Lemuren haben Indris einen sehr kurzen Schwanz: Er ist nur 5 Zentimeter lang. Die Hinterbeine der Tiere sind länger als die Vorderbeine. Indris haben ein dichtes Fell, das auffällig weiß-schwarz gemustert ist. Je nachdem, wo sie leben, verändert sich die Musterung etwas. Kopf, Ohren und Rücken sind aber bei allen Tieren schwarz. Das Gesicht der Indris erinnert an ein Kuscheltier: große, flauschige Ohren, eine kleine, schwarze, unbehaarte Schnauze und riesige, stechend grüne Augen.

Verhalten: Indris sind tagsüber aktiv und leben in Gruppen von zwei bis fünf Tieren zusammen. Jede Gruppe hat ein festes Revier. Mit ihren besonderen Gesängen, von denen du ja schon gehört hast, markieren und verteidigen sie dieses Revier. Die Morgengesänge sind nämlich über zwei Kilometer hinweg richtig gut zu hören. Ein Indri-Paar ist sich sein Leben lang treu. In den hohen Baumwipfeln im Regenwald haben sie ihr Zuhause: Im Geäst der Bäume klettern und springen sie herum. Manchmal machen die Tiere es sich aber auch auf einer Astgabel gemütlich und sonnen sich.

Feinde: Große Greifvögel oder Schlangen können den Indris gefährlich werden, besonders den Jungtieren. Viel bedrohlicher ist aber wieder mal der Mensch, der Regenwald abholzt, um Felder anzulegen oder Holz zu gewinnen und so den natürlichen Lebensraum der Tiere vernichtet.

Kinder: Alle zwei bis drei Jahre bekommt das Weibchen ein Kind. Das klammert sich dann ganz fest an den Bauch der Mutter und wird ungefähr sechs Monate lang gesäugt. Indris sind erst nach ungefähr acht Jahren erwachsen. Wie alt sie genau werden, ist unbekannt. Lemuren erreichen aber im Schnitt ein Alter von 15 bis 25 Jahren.

Nahrung: Indris sind reine Vegetarier. Sie fressen vor allem Blätter, aber auch Früchte, Knospen und Blüten.

Von Willi und Angela Sommersberg

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