Adler

Er ist der König des Himmels. Vielleicht hast du schon einmal gesehen, wie ein Adler mit seinen riesigen Flügeln durch die Luft gleitet. Dann weißt du wie atemberaubend, stark und herrschaftlich das aussieht. Deswegen findest du den Vogel auch auf vielen Wappen. Denn das Tier steht für Macht.

• Heimat: Der Adler lebt fast überall auf der Welt, nur in den Gebieten rund um den Nord- und Südpol ist es ihm zu kalt.
• Familie: Tiere aus vielen Vogel-Familien tragen den Namen Adler. Trotzdem haben alle Adler-Arten eine Gemeinsamkeit: Sie haben eine enorme Flügelspannweite und gehören zu den Greifvögeln. Das bedeutet, dass sie andere Tiere fressen. Bekannte Adler-Arten, die bei uns in Deutschland leben, sind zum Beispiel: Seeadler, Steinadler, Schreiadler und Fischadler. Am bekanntesten ist aber wohl der Weißkopfseeadler. Er ist das Wappentier der USA.
• Aussehen: Je nachdem, wo die Tiere leben, sehen sie auch unterschiedlich aus. Der Weißkopfseeadler zum Beispiel hat bräunliches Gefieder. An Kopf, Hals und Schwanz leuchten seine Federn weiß. Die Füße, der Schnabel und die Iris der Augen sind jedoch gelb. Der Weißkopfseeadler ist ungefähr 80 Zentimeter groß. Seine Flügelspannweite kann aber bis zu dreimal so groß wie sein Körper sein, nämlich 1,80 bis 2,50 Meter. Zum Vergleich: Ein erwachsener Mann ist im Schnitt 1,80 Meter groß. Unglaublich,oder?
• Verhalten: Adler jagen tagsüber. Dann kreisen sie in der Luft und beobachten von dort aus ihre Beute. Sie haben nämlich sehr gute Augen. Wenn sie etwas entdeckt haben, stürzen sie sich vom Himmel, packen das Tier mit ihren kräftigen Krallen und schleppen es fort. Wusstest du, dass Adler nicht nur tolle Jäger, sondern auch sehr treue Tiere sind? Ein Adler-Männchen und ein Adler-Weibchen bleiben meist ein Leben lang zusammen. In der Paarungszeit bauen sie Nester auf alten Bäumen oder in Felsspalten und polstern sie mit Moos und Gras aus. Das Nest heißt übrigens Horst.
• Feinde: Die mächtigen Vögel haben kaum Feinde im Tierreich. Ihr größter Feind ist der Mensch. Er hat die Tiere fast ausgerottet. Das Problem ist nämlich, dass der Mensch den Lebensraum der Adler vernichtet. Wenn neue Siedlungen gebaut werden, gibt es nicht mehr genug freie Flächen zum Jagen und keine alten Bäume zum Nisten. Außerdem verwenden viele Landwirte Gift gegen Insekten, das auch schädlich für Adler ist.
• Kinder: Die Paarungszeit der Adler beginnt im Frühjahr. Das Weibchen legt ein bis drei Eier, die abwechselnd der Vater und die Mutter ausbrüten. Nach 35 bis 40 Tagen schlüpfen die Jung-Adler. Sie sind zwar nach etwa zehn Wochen flügge, werden aber noch eine Weile von ihren Eltern versorgt. Adler können mehr als 30 Jahre alt werden.
• Nahrung: Die Lieblingsspeise der Adler hängt davon ab, wo sie leben. Der Weißkopfseeadler zum Beispiel lebt in den USA, Kanada und Alaska und mag am liebsten Fische, Wasservögel und kleine Säugetiere. Der Steinadler, der bei uns lebt, fängt vor allem Säugetiere und Vögel. Er kann aber sogar ein Rehkitz überwältigen. Ein mächtiger Herrscher also.

Von Willi und Angela Sommersberg