Warum zittern wir bei Kälte?

Warum zittern wir bei Kälte?
Bei Kälte dampft nicht nur unser Atem - unser Körper reagiert auch darauf. (Foto: dpa)

Brrrr… ist das kalt! Nach einiger Zeit im Freien fangen wir an zu bibbern. Hände und Füße werden taub. So versucht der Körper, sich warm zu halten. Wie funktioniert das genau?

Das passiert im Körper

Zunächst zieht der Körper die Blutgefäße zusammen, und zwar erst mal an den Händen und Füßen. „Blut transportiert Wärme durch den Körper“, erklärt der Arzt Peter Reeh. „Allerdings verlieren wir über die Haut auch ständig Wärme. Ziehen sich die Blutgefäße zusammen, gelangt weniger aufgewärmtes Blut in Hände und Füße. Es geht also auch weniger Wärme verloren.“ Der Nachteil: Weil die Durchblutung gebremst ist, fühlen sich Hände und Füße leicht taub an. Sie sehen außerdem oft weiß aus, weil weniger Blut hindurchfließt.

Die Körpermitte bleibt warm

Die Körpermitte hingegen wird weiterhin normal durchblutet. Mit dem warmen Blut hält der Körper dort seine Temperatur ständig auf ziemlich genau 37 Grad Celsius, selbst wenn es draußen friert. „Das ist wichtig, weil in unserer Körpermitte die lebenswichtigen Organe sitzen, zum Beispiel das Herz, die Leber oder die Nieren. Und die brauchen diese Temperatur, um richtig arbeiten zu können“, erklärt Peter Reeh.

Das macht die Leber

Im Inneren unseres Körpers passiert noch mehr, wenn die Temperatur sinkt. Die Leber fängt zum Beispiel an zu arbeiten. Sie wandelt etwa Fett in andere Stoffe um. Dabei entsteht Wärme, die mit dem Blut durch den Körper strömt. Außerdem wird eine bestimmte Art von Fettzellen aktiv und beginnt, Wärme zu bilden.

Darum zittern wir

Über das Zittern versucht der Körper, zusätzliche Wärme zu bilden. Es wird von den Muskeln ausgelöst. „Muskeln können Wärme erzeugen“, erklärt Peter Reeh. „Allerdings nur dann, wenn sie in Bewegung sind.“ Also fangen sie bei Kälte kurzerhand an zu zittern. Sie heizen unserem Körper sozusagen ein. Wenn die Kaumuskeln um den Mund herum zittern, klappern wir mit den Zähnen.

Du siehst: Dein Körper strengt sich mächtig an, um dich warm zu halten. Aber irgendwann kommt er gegen die Kälte nicht mehr an. Dann heißt es: Ab nach drinnen und einen heißen Tee oder Kakao schlürfen! Und langsam wieder auftauen.

Von dpa