Mit kleinen Robotern programmieren lernen

Mit kleinen Robotern programmieren lernen
Eine Schülerin hält einen Ozobot-Roboter in der Hand. Der soll gleich die schwarze Linie entlangfahren. Foto: Pia Telebuh/dpa

Programmieren und Computer-Sprache sind auch was für Kinder und nicht was für Technik-Profis. Wie Kinder in einem Kurs kleinen Robotern Befehle erteilen, liest du hier.

Befehle umgeben uns überall in unserem Alltag. Wenn eine Ampel auf Grün schaltet, laufen wir los. Ist sie rot, bleiben wir stehen. Computer und Roboter reagieren auch auf solche Befehle, denn sie werden dafür programmiert.

Eine Schüler malt Farbcodes auf ein Blatt Papier. Die sollen einem Ozobot-Roboter zeigen, was er zu tun hat. Foto: Pia Telebuh/dpa

In einem Robotik-Kurs in der Stadt Berlin haben Schülerinnen und Schüler das ausprobiert, und zwar mit kleinen Ozobot-Robotern. Das sind Roboter, die über ein Blatt Papier fahren und einer schwarzen Linie folgen. Dabei treffen sie auf aufgeklebte Farbmuster. Die sind blau, rot und grün. Hinter diesen Farben verbergen sich die Befehle. Mit Farbsensoren an ihrer Unterseite lesen die Roboter die Farbcodes und wissen zum Beispiel: jetzt links abbiegen.

So funktionieren Farbmuster

Die Kinder lernen in dem Kurs, wie diese Farbmuster funktionieren und gemalt werden. Danach sollen sie den Robotern die Befehle für bestimmte Bewegungen erteilen.

Zunächst üben die Schülerinnen und Schüler, schwarze Linien zu zeichnen und einige der Farbmuster einzubauen. Welches Farbmuster zu welchem Befehl gehört, steht in einer Liste. Ein Muster ist zum Beispiel rot-blau-rot-blau. Das ist der Tornado-Befehl! Dafür malt man die Farben ordentlich auf einen Sticker und klebt ihn auf die schwarze Linie. Fährt der Ozobot-Roboter darüber, reagiert er in der Regel darauf: Er dreht sich kurz im Kreis wie ein Tornado und fährt weiter. Fürs Abbiegen oder Schnellerfahren gelten andere Farb-Kombinationen.

Auf Fehlersuche

Fährt der Roboter einen ungeplanten Weg oder führt den Befehl nicht richtig aus, kann das mehrere Gründe haben. Manchmal sind die gemalten Linien zu ungenau, oder der Abstand zwischen zwei Farbcodes war zu gering. Dann kann der Roboter die Muster nicht lesen. Hat man den Fehler gefunden, versucht man es erneut.

Diese Ozobots-Roboter können Farbcodes lesen. Foto: Pia Telebuh/dpa

Sitzt das Malen der Farbcodes sicherer, wird die Aufgabe für die Schülerinnen und Schüler kniffliger. Sie sollen die Roboter nun mit Befehlen in ein Ziel bringen. Auf der Strecke sind aber Hindernisse eingebaut. „Indem die Schülerinnen und Schüler herumprobieren, lernen sie so viel“, sagt Organisatorin Elisabeth Sassi.

„Das ist keine Zauberei“

Dem Programmieren sind sie damit auch näher gekommen. Denn Computer funktionieren sehr ähnlich wie die Roboter. Sie arbeiten mit einer eigenen digitalen Sprache. Kann man diese Sprache, kann man auch Computern Befehle erteilen. Auf diese Weise werden zum Beispiel Webseiten oder Computer-Spiele gebaut, also programmiert.

„Programmieren ist keine Zauberei“, sagt Elisabeth Sassi. Das sollen die Kinder in den Kursen erleben. Vor allem möchten die Organisatoren das Interesse von Mädchen am Programmieren wecken. Schließlich lernen immer noch viel weniger Mädchen als Jungs das Programmieren in einem
Studium und somit diesen Beruf.

Von Pia Telebuh (dpa)