Skispringen ohne Schnee? Gar kein Problem!

Damit die Skier besser gleiten, wird die Schanze nass gemacht. (Foto: dpa)
Damit die Skier besser gleiten, wird die Schanze nass gemacht. (Foto: dpa)

Es ist heiß, über 30 Grad. Kleine Schweißtropfen laufen an Julis Gesicht herunter. Ihre Hände stecken in dünnen Handschuhen. Auf dem Kopf hat sie ihren Helm samt Skibrille. Außerdem trägt das Mädchen einen Anzug für Skispringer.

Juli findet Skispringen im Sommer super. (Foto: dpa)

Juli findet Skispringen im Sommer super. (Foto: dpa)

Skispringen im Sommer? Das klingt im ersten Moment vielleicht komisch. Ist es aber gar nicht! Nur von März bis Mitte Juni machen viele Skispringer Pause.

„Ansonsten springen wir aber das ganze Jahr, auch im Sommer”, verrät Juli. Dafür braucht man eine spezielle Schanze ohne Schnee. Der Hang, auf dem die Springer landen, ist mit einer grünen Matte aus Kunststoff ausgelegt.

Der Trainer gibt das Zeichen

Julis Trainer steht oben auf einer Plattform und hebt den Arm. Dann schaut er noch einmal den steilen Abhang hinunter. Alles klar, die Schanze ist frei. Der Trainer lässt den Arm nach unten fallen.

Das ist das Zeichen! Hoch oben auf der Schanze sitzt Juli auf einem schmalen Balken. Sie macht sich für ihren ersten Sprung bereit. Dann drückt sie sich ab, geht tief in die Hocke und legt die Arme seitlich am Körper an. So gleitet Juli die Schanze hinunter.

Sicher gelandet

Ein Band verbindet die Skier mit den Schuhen. (Foto: dpa)

Ein Band verbindet die Skier mit den Schuhen. (Foto: dpa)

Ein lautes Rattern ist zu hören. Juli düst die Anlaufspur herunter. Wuusssssch! Die 10-Jährige saust durch die Luft. Ein paar Sekunden später ist ein Platschen zu hören. Juli ist sicher gelandet.

Es war ein Sprung von etwa 20 Metern. Juli fährt mit ihren Skiern über ein Stück Gras und kommt zum Stehen. Ihr Trainer hat den Sprung gefilmt. Später schauen sie sich das Video gemeinsam an.

Doch zuerst muss Juli den kleinen, steilen Waldpfad wieder hinauftrotten. Er führt von ganz unten wieder hinauf zur Schanze. Auf den Schultern trägt sie die langen, blauen Skier. „Und, wie fandest du den Sprung?”, fragt der Trainer, als sie oben angekommen ist. „Noch nicht so gut”, sagt das Mädchen mit den dunkelblonden Haaren.

Vor vier Jahren angefangen

Vor vier Jahren fing Juli mit dem Skispringen an. Sie trainiert in dem Ort Degenfeld. Das ist ein kleines Dorf im Bundesland Baden-Württemberg. Auch eine bekannte Skispringerin kommt aus diesem Verein. Sie heißt Carina Vogt und ist 23 Jahre alt. Vor rund einem Jahr holte sie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.

Carina Vogt  trainiert im selben Verein wie Juli. (Foto: dpa)

Carina Vogt trainiert im selben Verein wie Juli. (Foto: dpa)

„Da saßen wir alle in der Turnhalle und haben Skispringen geschaut”, erinnert sich Juli. Das war ganz schön spannend. Auf ihrem Helm hat Juli eine Unterschrift der Skispringerin.

Keine Angst haben

Juli macht etwa sieben bis acht Sprünge pro Training. Seit Kurzem darf sie von der großen Schanze springen. Von dort kann man über 40 Meter weit fliegen. Beim ersten Sprung sei das schon ein bisschen komisch gewesen, findet Juli. „Aber man darf keine Angst haben. Man muss sich einfach auf den Balken setzen und losfahren.”

Juli sitzt wieder auf dem Balken oben auf der Schanze. Sie hat sich die Skibrille ins Gesicht gezogen. Was ihr denn am Skispringen gefalle? „Die Geschwindigkeit”, sagt sie, lächelt kurz und fährt los. Wuussssch! Schon saust Juli wieder durch die Luft. Platsch – sicher gelandet!

Von dpa

Spiel: Finde die Unterschiede

Finde die zehn Unterschiede in den beiden Grafiken. Klicke dazu auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Foto: dpa)

Finde die zehn Unterschiede in den beiden Grafiken. Klicke dazu auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Foto: dpa)