Tiere erzählen Kölner Geschichte

Tiere erzählen Kölner Geschichte
Ein Affengesicht an einem bekannten Kölner Gebäude. Nur wo? (Bild: Max Grönert)

An Brunnen, Türmen und Hauswänden in Köln wimmelt es von steinernen Vierbeinern. Wir schicken dich auf Entdeckungstour – ein Denkmalrätsel

Der Löwe, der Knabe und ein mutiger Kaufhauskönig

20140827max-denkmaltiere09Vielleicht hast du schon einmal von Richard Löwenherz gehört, dem tapferen Ritter und König von England. Löwenherz, so nannte man ihn, weil er so mächtig und mutig war wie ein Löwe. Daraus wurde im Laufe der Zeit  ein beliebter Jungenname. Schließlich hoffen die Eltern, auch ihr Sohn  würde so mächtig und tapfer werden, wie der Namensvetter. Falls du keinen Jungen mit dem Namen Löwenherz kennst, es gibt viele Abwandlungen, die alle auf denselben Ursprung zurückgehen, wie Leo, Leon, Lennard oder Leonhard. Den Löwen als Namenszeichen nutzte auch der Unternehmer  Leonhard Tietz. Heute gehen wir ganz selbstverständlich in ein Warenhaus, in dem es Stifte, Schuhe, Töpfe, Handtücher, Werkzeug, Socken und Lebensmittel gibt. Und alles, was wir kaufen, hat einen festen Preis. Will man etwas mitnehmen, muss sofort bezahlt werden. „Ich komme nächste Woche vorbei und bezahle die neue Hose dann.“ So was ist in einem Warenhaus nicht möglich. Diese Warenhausregeln hat Leonhard Tietz eingeführt. 1891 entstand in Köln sein erstes Kaufhaus. Gut 20 Jahre später wurde ein großer Neubau errichtet. Und über dem Eingangstor in der Mitte sieht man den Löwen mit dem mutigen Unternehmerherz des Firmengründers.

A) Wie heißt das Kaufhaus?

Schneider, Schneider, meck, meck, meck

20140827max-denkmaltiere01Einst lebte in Köln ein Schneider, der neben seiner Haustür in einem großen Käfig Singvögel hielt. Früh am Morgen zwitscherten sie und rissen die Nachbarn aus dem Schlaf. Darunter auch einen Steuereintreiber, der gerne lange schlief. Irgendwann wurde es ihm zu bunt: Er baute einen noch größeren Käfig an sein Haus und setzte einen Ziegenbock hinein, der den ganzen Tag laut meckerte. Für die Leute in der Straße klang es so, als ob der Bock den uneinsichtigen Schneider verspottete. Und als der Bock gestorben war, ersetzte der Steuereintreiber ihn durch ein Steinbild. Der Schneider fühlte sich beleidigt und zog  fort.

B) In welchem Kölner Stadtteil steht der Bock?

Das Karnevalstier unter dem Klavier

20140911max-brunnen04Die Kölner singen und feiern gern, das kann man auch  an mehreren Denkmälern sehen, am Fastnachtsbrunnen vor dem Haus Neuerburg oder dem Narrenschiff auf dem Berbuerplatz. In der Altstadt sitzt ein Mann aus Bronze mit Narrenkappe  am Flügel.   Auf dem Sockel wird geschunkelt und gebützt. Oben liegen Notenblätter. Kein Wunder, denn der Mann war ein Komponist, der viele Karnevalsschlager geschrieben hat – zum Beispiel „Wer soll das bezahlen?“ oder  „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“. Das Feiern endet oft mit einem Kater, also mit  Kopfschmerzen und  Übelkeit, wenn man zu viel Alkohol getrunken hat.

C) Unter wessen Flügel sitzt der Kater?

Die wiederauferstandene geliebte Frau

20140827max-denkmaltiere10Vor langer Zeit verlor ein reicher Kölner seine  geliebte Frau, sie hatte die Pest. Er musste sie rasch beerdigen, damit sie niemanden anstecken konnte. Er hüllte sie in ein schönes Kleid und gab auch den Ehering mit in den Sarg. Das sahen die Totengräber. Sie planten,  die Tote wieder auszugraben, um den Ring zu stehlen. Als sie am Finger ruckten, schlug die Frau  die Augen auf, erhob sich, lief heim zu ihrem Mann und klopfte an der Tür. „Wer da?“, fragte der. „Deine Frau!“ Er konnte es nicht fassen: „Eher glaube ich, dass ein Pferd den Turm hoch läuft, als dass meine Frau vor der Tür steht.“ Da hörte er es  trappeln und sah seine beiden Schimmel die Treppe hinauf galoppieren. Da wusste er,  dass es seine Frau war. An dieses große Glück sollen bis heute zwei Pferdeköpfe in einem Turm erinnern.

D) Wie heißt der Turm?

Köln und die große, weite Welt

20140828max-denkmaltier06In diesem Jahr wird an den Ersten Weltkrieg erinnert, der vor hundert Jahren begann. Als die schlimmen Kriegsjahre endlich vorbei waren, wünschten sich die Menschen, dass es endlich wieder aufwärts geht. Sie sehnten sich nach Geld und Erfolg, statt Hunger und Not. Aufwärts – danach strebten damals auch die Bauwerke. Heute kennen wir irre hohe Wolkenkratzer. So kommt uns das erste Hochhaus der Stadt vielleicht gar nicht besonders hoch vor. Doch als es 1925 fertig wurde, war es das höchste Hochhaus in ganz Europa. Seine Wände schmückten Figuren von fünf Menschen, die für fünf Kontinente standen – begleitet  von vielen Tieren. Heute ist von den Figuren leider nur noch der Affenkopf erhalten.

E) Von der Wand welches Hochhauses grinst uns der Affe an?

 

Von Petra Metzger (Text) und Max Grönert (Bilder)

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oder per Post an: Kölner Stadt-Anzeiger, Redaktion Kindernachrichten, Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln