Schnelle Flitzer auf dem Eis

Brrr, ist das kalt! Aber klar, das muss ja so sein. Immerhin ist das hier eine Eishalle – und gleich startet das Kinder-Training der Real Stars Bergisch Gladbach. Zuerst aber muss die große Eismaschine nochmal ihre Kreise drehen.
Die Umkleidekabine ist ganz schön eng – und das Gedränge ganz schön groß. Eigentlich gibt es gar nicht genügend Platz für alle Kinder und ihre Ausrüstung. Aber irgendwie funktioniert es doch. Das hat vielleicht mit dem gelben Plakat zu tun, das neben dem Eingang hängt. „Unsere Kabinenregeln“ steht darauf. Die Kinder haben sich die Regeln selbst ausgedacht und aufgeschrieben. Die erste Regel heißt: respektvoller Umgang.
Jetzt geht’s so richtig los
Marlon kommt als Erster aus der Kabine, er setzt sich auf die kleine Bank neben der Eisbahn und wartet auf die anderen. Seit knapp drei Jahren spielt er Eishockey. „Na ja, wenn man es genau nimmt, dann ist es eigentlich erst ein Jahr“, sagt der 10-Jährige und guckt ein bisschen traurig. Wegen Corona musste die Eishalle lange geschlossen bleiben und das Training ausfallen. Normalerweise treffen sich die Jungs und Mädchen drei Mal pro Woche. Von September bis etwa Mai trainieren sie in der Eishalle in Bergisch Gladbach. Im Sommer aber werden die Schlittschuhe an den Nagel gehängt und das Eis in der Halle abgetaut, für die Mannschaften steht dann Athletik-Training auf dem Programm.
Besondere Ausrüstung
Nach und nach kommen die anderen Kinder aus der Kabine gewankt. Auf einem normalen Boden kann man mit Schlittschuhen nämlich nicht gut laufen, auf dem Eis ist das natürlich anders. Carl erklärt noch schnell, was zur Ausrüstung eines Eishockey-Spielers gehört. Da wäre natürlich der Helm mit dem Gesichtsschutz. „Außerdem haben wir eine Halskrause an“, verrät er und zieht sein Trikot ein Stück nach unten, so dass man den schwarzen Halsschutz sehen kann. Das ist aber noch nicht alles. Carl zeigt auf seine Beine: Schienbeinschoner. Schultern und Brust: ebenfalls geschützt. Handschuhe: dick gepolstert.
Schutz ist beim Eishockey wichtig
Er ist weder besonders groß und noch besonders schwer, trotzdem kann er extrem gefährlich werden: der Puck. Mit dieser schwarzen Scheibe wird beim Eishockey gespielt. Wird man vom Puck getroffen, ist das lebensgefährlich. Deshalb tragen die Mannschaften eine Schutzausrüstung. Und auch das Spielfeld ist normalerweise mit einem Fangnetz gesichert.
Immer in Bewegung
Eishockey ist ein schweißtreibender Sport. Nicht nur, weil man so viele Klamotten anhat. Sondern weil man auch die ganze Zeit in Bewegung ist. Man flitzt hin und her, muss abbremsen und wieder beschleunigen, Haken schlagen, Kurven fahren, dabei den Schläger führen und den Puck spielen. Das ist extrem anspruchsvoll. „Macht aber super viel Spaß“, sagt Max, der vor ebenfalls vor drei Jahren mit dem Eishockey angefangen hat. Wie er zum Eishockey kam? „Über den Schnuppertag. Der wird vom Verein veranstaltet und ist extra für Kinder“, erzählt er. Das Training gefiel Max damals so gut, dass er beim Eishockey geblieben ist. So wie viele andere aus seiner Mannschaft.
Ab in die Laufschule
Wer Eishockey spielen will, muss zuerst in die Schule! Und zwar in die Laufschule. „Dort lernt man, wie man richtig gut Schlittschuh läuft“ erzählt Trainer Lucas Becker. Denn beim Eishockey muss man nicht nur schnell und beweglich sein, sondern zum Beispiel auch super gut rückwärtsfahren können. Und genau das lernen die Kinder in der Laufschule.
Wer viel schwitzt, muss viel trinken
Jetzt aber mal aufs Eis! Zum Start gibt es ein paar Aufwärmübungen. Die Mädchen und Jungs rasen von einer Seite des Spielfelds zu anderen, kanten ihre Schlittschuhe auf und bremsen scharf ab. Das Eis spritzt dabei nur so hoch. Dann geht es mit Vollgas wieder zurück. Während des Trainings kommen die Kinder immer wieder an die Bande – dorthin, wo ihre Trinkflaschen stehen. Beim Eishockey wird viel geschwitzt und deshalb auch viel getrunken. Damit die Spieler nicht jedes Mal den Helm abnehmen müssen, haben die Flaschen einen speziellen Aufsatz. Der ist extra lang, damit er durch das Gesichtsgitter passt.
Das Wettkampf-Gefühl
Regelmäßig spielen die Kids der Real Stars Bergisch Gladbach gegen andere Mannschaften. „Das ist dann immer ein bisschen wie bei einem Turnier“, verrät Trainer Becker. Denn es treten immer vier Mannschaften an einem Spieltag gegeneinander an. Gespielt wird in zwei Runden – auf unterschiedlich großen Feldern und unterschiedlich lange.
Von Stefanie Paul