Ein Podcast über das All

Ein Podcast über das All
Milo und Moderatorin Kristin Linde. Foto: Sonja Fröhlich/dpa

Milo führt Interviews mit Weltraum-Fachleuten

Seine eigene Stimme aus dem Lautsprecher zu hören: Daran hat sich Milo gewöhnt. Der Zwölfjährige ist im Podcast „Abgespaced“ zu hören. Darin stellt er Fragen zum Weltraum.

„Was passiert, wenn man in ein schwarzes Loch fällt?“ Diese Frage interessiert den zwölf Jahre alten Milo aus der Stadt Berlin. Wie gut, dass Milo bei einem Weltraum-Podcast dabei ist! Für den Podcast konnte er den Astrophysiker Heino Falcke interviewen. Professor Falcke hat zusammen mit seinem Team das erste Foto eines schwarzen Lochs aufgenommen.

Ein düsteres Gefängnis

Die Antwort von Heino Falcke auf Milos Frage klingt erstmal nicht so toll: Ein schwarzes Loch sei wie ein düsteres Gefängnis, sagt er. „Wenn ich einmal drin bin, komme ich nicht mehr heraus.“ Niemand brauche aber Angst haben, dass ein schwarzes Loch die Erde aufsauge. Denn in unserer Nähe gebe es in der Milchstraße gar keine. „Die sind so weit weg, dass die uns eigentlich nicht gefährlich werden können.“

Milo und Moderatorin Kristin Linde arbeiten zusammen an einem Weltraum-Podcast. Foto: Sonja Fröhlich/dpa

Das ganze Interview von Milo mit Professor Falcke ist zu hören im Podcast „Abgespaced – Der Weltraum von A bis Z“. Darin reisen Milo und die Kinderreporterin Nayla zusammen mit der Moderatorin Kristin Linde durch das Weltraum-Alphabet: Von A wie Astronaut bis Z wie Zwergplanet. In jeder Folge werden drei Buchstaben besprochen.

Beim „S“ waren es die schwarzen Löcher. Milo war auch beim „C“ im Einsatz, da sprach er mit dem Experten Stefan Gotthold über die Raumsonde Cassini. „Ich habe Stefan gefragt, was Cassini erforscht hat und welche Informationen sie den Menschen gegeben hat“, erzählt er. Für eine andere Folge führte Milo ein Interview über die Raumsonden Voyager 1 und 2, die am Rand unseres Sonnensystems fliegen.

Einfach beworben

Aber wie kam Milo überhaupt zu dem Weltraum-Podcast? Sein Lehrer hatte ihm erzählt, dass die Stiftung Planetarium Berlin Kinderreporter sucht. Milo bewarb sich. Dafür machte er mit seinem Smartphone einige Aufnahmen. Er erzählte, dass er sich für schwarze Löcher und Wurmlöcher interessiere. Schließlich wurde er für eine Aufnahme ins Zeiss-Großplanetarium eingeladen. Dort überzeugte er.

Wenn Milo und Nayla die Interviews geführt haben, ist der „Abgespaced“-Podcast aber noch nicht fertig. Darin gibt es auch Erklärtexte der Moderatorin Kristin Linde, zusätzlich kommen Experimente und Umfragen unter Kindern vor. Außerdem gibt es die Figur Spacey, eine künstliche Intelligenz: Sie hilft Kristin Linde beim Erklären, nervt sie aber auch manchmal mit ihrer Schlauheit. Um die Spannung zu erhöhen, finden sich im Podcast auch Geräusche zum Weltraum: ein Raketenstart etwa oder ein Countdown.

Die erste Podcast-Staffel ist schon fertig: Alle Buchstaben von A bis Z kommen darin vor. Ab dem Herbst werden neue „Abgespaced“-Folgen aufgenommen. Milo möchte gerne wieder dabei sein. Seine eigene Simme im Podcast zu hören, daran hat er sich mittlerweile gewöhnt.

Von Sonja Fröhlich (dpa)