Kino-Tipp: Bibi und Tina sind zurück

Kino-Tipp: Bibi und Tina sind zurück
Bibi (links, Lina Larissa Strahl) und Tina (Lisa-Marie Koroll) wollen Ferien machen - und geraten in ein Abenteuer. (Foto: dpa)

Freust du dich schon? Nur noch zweimal schlafen, dann ist es wieder soweit: Die freche Hexe Bibi und ihre beste Freundin Tina sind dann wieder  auf den Kinoleinwänden der Republik zu sehen –  der vierte und vorerst  letzte Teil der Jugendfilmreihe „Bibi und Tina“ läuft an. Er heißt „Tohuwabohu Total“. Es wird noch einmal pferdig, es wird noch einmal knallig, es wird wieder geküsst, es wird wieder musikalisch, es wird  wieder spannend. Und es wird politisch. Das ist ziemlich untypisch für Jugendfilme.

Was bedeutet „politisch“?

Das Wort Politik kommt ursprünglich aus der  griechischen Sprache: Es leitet sich von dem griechischen Wort „pólis“ ab. Ins Deutsche übersetzt heißt es Stadt oder Gemeinschaft. Unter Politik versteht man nämlich alles das, was das Zusammenleben der Menschen in einer Gemeinschaft  gestaltet und regelt – also in einer Stadt,  in einem Bundesland, in einer Nation oder sogar zwischen verschiedenen Ländern. Erwachsene kümmern sich darum, dass es einem Land  (und natürlich den Menschen, die dort leben) möglichst gut geht. Sie werden Politiker genannt.

Ihr Job ist es, sich zu beraten und über die „Spielregeln“ in einem Land zu entscheiden,  beispielsweise über die  Rechte und Pflichten des einzelnen Bürgers oder Freundschaften zu anderen Ländern. Alles, was  Politik betrifft, bezeichnet man auch als politisch. Besonders für  Kinder sind politische Themen oft schwer verständlich, weil sie meist  sehr unübersichtlich  und kompliziert sind.  Deswegen kommen sie auch eher selten in Jugendfilmen vor.

Warum der Film politisch ist?

Auf diese  Weise können Filmemacher  Kritik an Dingen üben,  die nicht gut laufen und auf sogenannte Missstände aufmerksam machen.  Der Macher von „Tohuwabohu Total“, Regisseur Detlev Buck, hat  solche Missstände  in die Geschichte eingebaut. So geschickt, dass es dir auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffällt.

Wir haben zwei  Beispiele für dich: In  der Geschichte des neuen „Bibi und Tina“-Films geht es um das politische Thema Zwangsheirat: Bibi und Tina lernen im Film  ein Mädchen kennen, das zwangsverheiratet werden soll und deshalb von ihrem Onkel und ihren Cousins aus Nordalbanien nach Deutschland geflohen ist. Natürlich versuchen Bibi und Tina, ihr zu helfen.

Was ist eine Zwangsheirat?

Bei einer Heirat (auch Ehe genannt) versprechen  sich zwei Menschen, ihr Leben miteinander zu teilen.   Das Ganze wird vom Staat aufgeschrieben und ist erst dann gültig. Um überhaupt heiraten zu können, muss man in der Regel mindestens 18 Jahre alt sein. Die meisten  Menschen heiraten, weil sie sich lieben und ihr Leben gemeinsam verbringen wollen. Jeder Mensch hat das Recht seinen Ehepartner selbst auszusuchen.

Als Zwangsheiraten gelten hingegen jene Ehen, die geschlossen werden, obwohl mindestens einer der beiden Partner gar nicht möchte – sie werden aber dazu gezwungen. Zwangsehen sind auf der ganzen Welt durch das Gesetz verboten. In vielen Ländern kommt es trotzdem unerlaubterweise vor, dass zwei Menschen zwangsverheiratet werden – oft sind es Mädchen oder junge Frauen. Wenn  sie sich gegen die (geplante) Hochzeit wehren, werden sie zum Beispiel von ihren eigenen Eltern oder Verwandten bedroht oder anderweitig bestraft. Aus Angst davor, laufen viele weg.

Was ist eine Persiflage?

In dem lustigen Film kommt ausserdem eine Figur vor, die eine Mauer um das Schloss Falkenstein bauen will – Dirk Trumpf. Die Person erinnert aufgrund ihres Aussehens,   Auftretens und Namens stark an den neuen Präsidenten der USA, Donald Trump.  Dirk Trumpf sagt unter anderem „Niemand baut Mauern besser als ich!“

Der Satz erinnert an eine wahre Geschichte: Donald Trump will  nämlich auch eine Mauer  bauen. Und zwar zu ihrem Nachbarland Mexiko. Damit will er verhindern, dass Mexikaner unerlaubt nach Amerika einreisen können. Viele Menschen auf der Welt kritisieren dieses Vorhaben. Auch Detlev Buck macht das im neuen „Bibi und Tina“-Film zum Thema und veralbert damit Donald Trump. Diese Form der Veralberung nennt man übrigens Persiflage.

Von Jens Kopke