Auf Sprungstelzen durch die Luft fliegen

Ein sonniger Tag im Park. Viele Leute gehen spazieren, fahren Fahrrad oder picknicken. Plötzlich hüpft Marek vorbei – wie ein Känguru. Der Neunjährige hat sich Sprungstelzen an seine Füße geschnallt und macht große Sprünge. Fast alle Leute schauen ihm staunend hinterher. „Sprungstelzen sind eine Mischung aus ganz normalen Stelzen und einem Trampolin“, sagt Marek. Diese Geräte haben verschiedene Namen: zum Beispiel Sieben-Meilen-Stiefel oder Bouncer. Das ist englisch und bedeutet Hüpfer oder Springer.
Wie Sprungstelzen funktionieren

Von außen sieht das Laufen und Springen auf Stelzen total leicht aus. Dabei ist es ganz schön schwierig, das Gleichgewicht zu halten. (Foto: dpa)
Die Stelzen sind mit einer bogenförmigen Feder verbunden. Diese besteht aus einem besonderen Kunststoff, auch Fiberglas genannt. Aus diesem Material sind zum Beispiel auch Sprungbretter im Schwimmbad gemacht. Der Vorteil: Es bricht nicht so schnell. Schnallt man sich die Sprungstelzen unter die Füße, wird die Feder durch das Körpergewicht gespannt. Wenn man dann hochspringt, katapultiert sie einen nach oben. So kann Marek größere Schritte und höhere Sprünge machen. Auch Tricks haben manche Stelzen-Läufer drauf. Sie machen zum Beispiel einen Spagat in der Luft, wenn sie hochspringen, oder einen Salto.
Wie man auf Sprungstelzen läuft
„Ich übe schon seit zwei Jahren und finde es echt cool“, sagt Marek. Er läuft auf den Stelzen schon wie ein Profi. Nur für die ganz großen Hüpfer braucht Marek noch ein bisschen. Er braucht nicht mehr Übung, sondern mehr Gewicht. Denn je stärker die Feder durch Marek zusammengedrückt wird, desto stärker drückt sie ihn wieder nach oben.
Von außen sieht das Laufen und Springen auf Stelzen total leicht aus. Dabei ist es gar nicht so einfach, das Gleichgewicht zu halten.Wenn man sich zum allerersten Mal Sprungstelzen an die Beine schnallt, wird das Laufen zu einer wackeligen Angelegenheit. Der Boden ist von da oben ganz schön weit weg!
„Wichtig ist, dass man die Beine immer schön weit anzieht”, erklärt Sprungstelzen-Läufer Christian Preiss. „Wie ein Storch im Salat!” So gerät man nicht ins Stolpern.
Stehenbleiben ist auf den Stelzen auch nicht so einfach. Auf den kleinen Gummifüßen verliert man schnell das Gleichgewicht. Am besten, man bleibt immer in Bewegung. „Kleine Trippel-Schritte machen und immer nach vorn gucken”, sagt der Experte. „Nach ein paar Minuten kann man dann schon recht sicher laufen.”
Mit Sprungstelzen zu springen, ist sehr viel schwieriger. Beim normalen Gehen sind wir es gewohnt, unsere Schritte mit den Knien abzufedern. Beim Springen auf Sprungstelzen muss man hingegen mit gestreckten Beinen auf den Boden treten, wie auf einem Trampolin.
Einige Dinge sollte man beachten, wenn man auf Sprungstelzen unterwegs ist. Die Stelzen sind fest an die Beine geschnallt. Gerade als Anfänger kann man bei den ersten Gehversuchen schnell stolpern und stürzen. Darum schützen sich die Stelzen-Läufer für gewöhnlich von Kopf bis Fuß.
„Festes Schuhwerk ist besonders wichtig”, erklärt der Experte Christian Preiss. Außerdem sollte man sich mit Schonern ausrüsten – genau wie Skater. Der Fachmann empfiehlt Schoner an den Handgelenken, den Ellenbogen und an den Knien. Sie schützen vor Verletzungen, wenn man hinfällt. Ein Helm auf dem Kopf sollte auch nicht fehlen.
Wie du Sprungstelzen nutzen kannst
Das Hobby kostet allerdings viel Kraft. Weite Strecken kann man mit den Stelzen kaum zurücklegen. So praktisch wie ein Fahrrad oder ein Skateboard sind die Stelzen also nicht. Vielleicht sieht man deshalb so selten Leute auf Sprungstelzen herumlaufen. Marek und die anderen stört das nicht. Sie werden auch in Zukunft durch die Gegend hüpfen – und die Leute zum Staunen bringen.
Von dpa
So funktionieren Sprungstelzen