Alles über Städte: Die Ausstellung “Zukunftsstadt”

Alles über Städte: Die Ausstellung “Zukunftsstadt”
In der Ausstellung planen Gruppen eine Stadt. (Foto: Ilja Hendel, WiD)

In der Stadt ist immer was los: Autos und Fahrräder düsen über die Straßen, Fußgänger drängeln sich auf den Gehwegen, überall stehen hohe Häuser. Nicht mal nachts ist es richtig dunkel. Und immer mehr Leute wollen in den großen Städten wohnen. Wie soll das weitergehen? Was müssen Städte in Zukunft anders machen? Und – wie sind sie überhaupt entstanden? Darüber haben wir mit Beate Langholf von der Firma „Wissenschaft im Dialog“ gesprochen.

Wie sind Städte entstanden?

Vor vielen tausenden Jahren waren die meisten Menschen Nomaden. Das bedeutet, dass sie keinen festen Wohnort hatten, sondern zusammen mit ihren Tieren herumgezogen sind. Geschlafen haben diese Menschen zum Beispiel in Zelten.

Nach und nach wurden die Menschen sesshaft, um Ackerbau zu betreiben. Sie haben feste Häuser gebaut und Siedlungen errichtet. Denn das hatte viele Vorteile: In einem Haus ist man besser vor Naturerscheinungen wie Kälte, Regen oder Hitze geschützt. „Wenn viele Menschen ihre Häuser nebeneinander gebaut und ihre Siedlung mit Zäunen oder Mauern befestigt haben, konnten Feinde oder wilde Tiere nicht so leicht angreifen.“ Irgendwann haben einzelne Menschen dann bestimmte Aufgaben übernommen – einer war der Bäcker, einer der Schuhmacher und so weiter – und sich untereinander ausgetauscht.

Wo sind Städte entstanden?

„Städte sind meistens an strategisch gut gelegenen Orten entstanden“, sagt Beate Langholf. Besonders beliebt waren zum Beispiel Flüsse. Denn hier hatte man nicht nur genug Wasser und konnte fischen – die Menschen konnten sich auch mit Booten fortbewegen. So konnten sie auch mit den Waren, die sie gemacht hatten, handeln. „Je besser ein Ort gelegen war, desto mehr Menschen wollten dorthin ziehen“, sagt Beate Langholf.

Seit wann gibt es Städte?

Einige Städte gibt es schon seit vielen tausend Jahren. Die Stadt Worms in Süddeutschland zum Beispiel wird oft als die älteste Stadt in Deutschland genannt. Dort gab es schon vor etwa 7000 Jahren die erste Siedlung. Worms liegt an einem Fluss, dem Rhein. Andere Städte hingegen gibt es noch nicht so lange. Die Stadt Wolfsburg in Norddeutschland zum Beispiel wurde erst im Jahr 1938 gegründet – damit die Menschen, die bei dem Autobauer Volkswagen gearbeitet haben, einen Wohnort hatten.

Wie ist die Situation heute?

Egal, wie lange es eine Stadt schon gibt – sie verändert sich und passt sich an das an, was die Menschen, die dort leben, brauchen. „Es ist ein Trend, dass immer mehr Menschen in die großen Städte ziehen“, sagt Beate Langholf. Dort muss es dann also auch genug Wohnungen, Arbeitsplätze und Schulen für all die Menschen geben, genauso wie Parks, Sportplätze und Kinos. Auch der Verkehr muss sich dem anpassen: Es muss dann genügend große, breite Straßen geben, aber auch ein funktionierendes Netz von Bussen und Straßenbahnen. Es gibt aber auch Städte, aus denen die Menschen wegziehen, weil es dort etwa nicht mehr genügend Arbeitsplätze gibt.

Welche Probleme bekommen Städte in der Zukunft?

Ein großes Thema für die meisten Städte sind zum Beispiel Umwelt und Energie: Damit die Umwelt und das Klima geschützt werden, ist es wichtig, dass nicht mehr so viele Schadstoffe in die Luft gelangen. Aber an Orten, an denen viele Menschen wohnen und arbeiten, fahren viele Autos und wird viel geheizt – und so entstehen eine Menge Schadstoffe.

Wichtig ist also auch, wie umweltfreundlich unsere Energiequellen sind und wie sparsam wir mit der Energie umgehen, zum Beispiel mit Elektroautos, Fahrrädern oder U-Bahnen. Manche Häuser haben eigene Solarzellen oder kleine Windräder, mit denen sie Energie selbst herstellen.

„Es ist aber ganz von der Stadt abhängig, wie sie mit diesen Problemen umgehen. Manche Städte haben schon viele gut ausgebaute Fahrradwege, aber die Häuser sind schlecht isoliert – in anderen Städten ist es vielleicht andersrum“, sagt Beate Langholf. Stadtplaner müssen also an vieles denken: an Wohnraum, Schulen und Arbeitsplätze, Parks und Grünflächen, Straßen und Plätze, Energieversorgung und Verkehr, Freizeitmöglichkeiten und und und.

Erfahre in Köln mehr über die Stadt der Zukunft

Eine besondere Ausstellung zum Thema „Zukunftsstadt“ kannst du dir von Samstag bis Dienstag in Köln angucken. Dann legt das Schiff „MS Wissenschaft“ in Köln an. Auf dem Schiff gibt es verschiedene Bereiche. Hier kannst du auch wissenschaftliche Experimente mitmachen: Du fliegst zum Beispiel mit der Eule Luna über eine Großstadt und guckst dir an, wie es dort nachts ist. Außerdem kannst du in einer Gruppe deine eigene Stadt der Zukunft planen.

MS Wissenschaft, Deutzer Werft, oberhalb der Severinsbrücke, 27. bis 30. Juni, geöffnet von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei, mehr Infos findest du hier.

Von Angela Sommersberg