Wer war Marie Curie?

Den Namen Marie Curie hast du bestimmt schon einmal gehört. Sie war die erste Frau, die zwei Nobelpreise bekam. Wir erklären dir, wie sie so bekannt wurde und woran die Physikerin arbeitete.
Von Polen nach Paris
Vor genau 150 Jahren wurde Marie in Polen geboren und hieß damals Marie Sklodowska. Sie wuchs in Warschau auf und machte dort mit 15 Jahren Abitur als Klassenbeste. 1891, also mit 24, ging sie nach Paris, um Physik zu studieren. Ganz schön ungewöhnlich für eine Frau zu der Zeit. Von 18.000 Studenten an ihrer Uni waren nur 23 Frauen. In einem Labor, in dem sie arbeitete, lernte sie Pierre Curie kennen, auch ein Physiker. Die beiden verliebten sich und heirateten. Marie Sklodowska wurde zu Marie Curie.
Forschung am Element Uran

Marie Curie und ihr Ehemann Pierre bei der Arbeit im Labor 1898 (Foto: Musée Curie/dpa)
Zusammen erforschten die Curies verschiedene Metalle und Chemikalien und wie sie sich zueinander verhalten. Marie untersuchte in ihrer Doktorarbeit das Element Uran. Das ist ein Stoff, der in der Natur vorkommt, und den wir zum Beispiel in Atomkraftwerken benutzen, um daraus Strom zu gewinnen.
Im Laufe der Zeit verwandelt sich Uran in andere Stoffe und dabei werden Strahlen frei gesetzt. Das Wort „radioaktiv“ benutzen wir wegen ihrer Forschung. Heute weiß man, dass diese Strahlen sehr gefährlich sein können. Man kann Krebs bekommen, wenn man ihnen zu lange ausgesetzt ist. Keine Sorge, Uran liegt nicht einfach auf der Straße, und wir sind radioaktiver Strahlung nicht so ausgesetzt, dass sie uns gefährlich wird.
Marie und Pierre Curie wussten das aber noch nicht. Sie dachten, dass sie mit den Strahlen Krankheiten heilen könnten. Ganz unrecht hatten sie nicht. Die Strahlung, die sie entdeckt hatten, ist Grundlage für viele medizinische Erfolge. Zum Beispiel das Röntgen: eine Methode, mit der ein Arzt sich die Knochen eines Patienten anschauen kann.
Nobelpreis für Chemie und Physik
Für die Forschung mit ihrem Mann bekam Marie Curie 1903 den Nobelpreis für Physik. Das ist die höchste Auszeichnung, die ein Wissenschaftler für seine Arbeit bekommen kann.
Heute kennt man Marie Curie aber nicht nur für ihre Forschung und den Nobelpreis. Als erste Person der Geschichte wurde ihr 1911 sogar noch ein zweiter Nobelpreis verliehen, diesmal für Chemie.
Erste Professorin

Ausgerechnet ihre Arbeit machte Curie sehr krank. (Foto: dpa)
Ihr Mann, Pierre Curie, starb ein paar Jahre vorher bei einem Autounfall. Das traf Marie Curie schwer, aber sie entschied sich trotzdem, den Professoren-Platz ihres Mannes an der Universität Sorbonne in Paris zu übernehmen. Sie war die erste Frau, die an der Universität unterrichten und forschen durfte.
Wegen des häufigen und langen Umgangs mit radioaktiven Materialien wurde Marie Curie in dieser Zeit immer schwerer krank. Aber sie forschte trotzdem weiter. Weil sie sich mit Strahlung so gut auskannte, versorgte sie im Ersten Weltkrieg freiwillig verletzte Soldaten mit mobilen Röntgengeräten.
Nach dem Krieg
Obwohl sie mittlerweile sehr krank war, reiste Marie Curie später nach Amerika und hielt Vorlesungen. Ihre älteste Tochter, Irène, wurde auch Wissenschaftlerin und bekam 1935 einen Nobelpreis, wie ihre Mutter. Leider konnte Marie Curie das nicht mehr miterleben, denn sie starb im gleichen Jahr. Heute noch ist sie ein großes Vorbild für Mädchen und Frauen, die sich für Naturwissenschaften interessieren.
Von Sara Pichireddu