Wer ist der Nikolaus?

Du kennst ihn auf jeden Fall. Auch, wenn du nicht in die Kirche gehst. Den Festtag  des heiligen Nikolaus am 6. Dezember begehen Kinder in vielen Ländern der Welt. In Deutschland ist es Brauch, am Vorabend einen Stiefel oder einen Schuh vor die Tür zu stellen – und am Morgen mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefüllt, vorzufinden. Doch wer war Nikolaus?

Er lebte im 4. Jahrhundert nach Christus und war Bischof in Myra, einem Ort in der heutigen Türkei. Viele Geschichten erzählen von seiner  Hilfsbereitschaft. Er soll Arme beschenkt und Heime für Waisenkinder gebaut haben. Dafür wurde Nikolaus nach seinem Tod heilig gesprochen. Heute liegen seine Überreste in der italienischen Stadt Bari. Dort wurde sogar  ein Fußballstadion nach ihm benannt. An seinem Todestag, eben dem 6. Dezember, erinnern Christen an seine guten Taten. Bilder stellen ihn als Bischof dar. Wir erklären dir, was  die Kleidungsstücke und Symbole bedeuten.

Der Bischofshut

Der hohe Hut des Nikolaus heißt Mitra. (Foto:d pa)

Der Nikolaus hat immer einen großen, spitz zulaufenden Hut auf dem Kopf. Er wird Mitra genannt. Die Mitra war ursprünglich eine Art Mütze.  Im Christentum ist sie traditionell die Kopfbedeckung der Bischöfe. Anders als der Nikolaus tragen sie ihn aber normalerweise nur im Gottesdienst. Hinten hängen zwei Bänder bis in den Nacken herunter, die „Vittae“. Sie stehen für das Alte und das Neue Testament in der Bibel. Du siehst die Mitra auch auf den Wappen, die an Bischofskirchen aufgehängt sind.

Der Bischofsstab

Das Wort „Bischof“ bedeutet ursprünglich „Hirte“. Aus dem Wanderstock der Hirten ist der Bischofsstab entstanden, der auch „Krummstab“ heißt, weil sein oberer Teil abgerundet ist. Er besteht meistens aus Holz, das oft versilbert oder vergoldet  und kostbar verziert ist. Der Stab des Bischofs ist nämlich auch ein Zeichen seiner Macht und seiner Autorität in der Kirche.

Der Bischofsring

Jeder Bischof – und so auch der Nikolaus – trägt einen Bischofsring.  Meist ist er aus Gold und oft mit einem Edelstein verziert. So wie der Ehering ein Zeichen der Bindung an den Ehepartner ist, steht der Bischofsring für die Verbundenheit  des Bischofs mit seinem Amt und seinem Bistum sowie  für seine Treue zu Gott.   Manchmal schenken die Bischöfe einen Ring an ihren Nachfolger weiter. Auch das ist Zeichen der Verbundenheit, sozusagen über die Zeiten hinweg.

Der Bischofsmantel

Eigentlich trugen die Bischöfe früher nur einen langen, weiten Umhang in Violett oder Rot. Der rote Mantel gehört als Kleidungsstück eher zur Figur des Weihnachtsmanns, den die  Firma Coca-Cola vor gut 80 Jahren für ihre Werbung  verwendet hat. Im Laufe der Jahre haben sich die Darstellungen von beiden etwas vermischt. Den Nikolaus erkennst du an Stab und Mitra.

Von Sarah Boualani, mit jf