Wie baut man eine Großstadt? Ein Städteplaner im Gespräch

Das Foto zeigt eine Animation der geplanten Großstadt Maidar City in der Mongolei. Weil das Wasser in dem Land sehr knapp ist, sollen in zwei Seen Trinkwasser aus den Bergen gesammelt werden. (Foto: dpa)
Das Foto zeigt eine Animation der geplanten Großstadt Maidar City in der Mongolei. Weil das Wasser in dem Land sehr knapp ist, sollen in zwei Seen Trinkwasser aus den Bergen gesammelt werden. (Foto: dpa)

Wie baut man eine Großstadt? Stefan Schmitz weiß es. Er ist von Beruf Stadtplaner. Nach seinen Plänen wird gerade eine komplett neue Großstadt gebaut – in dem Land Mongolei. Aber eigentlich wohnt Stefan Schmitz in Köln.

Einmal im Monat steigt Stefan Schmitz in ein Flugzeug. Dann fliegt er um die halbe Welt. Sein Ziel: die Mongolei. Das ist ein riesiges Land mitten in Asien. Es hat keine Küste. Aber dafür zwei gigantische Nachbarn, die Länder Russland und China.

Wie baut man eine Großstadt? Stefan Schmitz weiß es. Er ist von Beruf Stadtplaner. (Foto: dpa)

Wie baut man eine Großstadt? Stefan Schmitz weiß es. Er ist von Beruf Stadtplaner. (Foto: dpa)

Stefan Schmitz macht in der Mongolei aber keinen Urlaub. Der Mann mit den grauen Haaren ist zum Arbeiten dort. Denn in dem asiatischen Land entsteht gerade eine neue Großstadt – nach den Plänen von Stefan Schmitz. Der 60-Jährige hat sich die neue Stadt sozusagen ausgedacht. Er ist Stadtplaner von Beruf. Normalerweise arbeitet er in einem Büro in Köln.

Die Stadt heißt Maidar City

Bei der Arbeit des Stadtplaners geht es aber nicht darum, einzelne Häuser zu entwerfen. Stefan Schmitz überlegt vielmehr, wie die Stadt als Ganzes aussehen soll. Also welche Form sie zum Beispiel haben soll. Er plant, wo die Straßen verlaufen oder wie die Wohnviertel aufgebaut sein sollen. Oder wo Platz für eine Schule sein muss, für einen Spielplatz, einen Fußballplatz oder einen Supermarkt.

Die neue Stadt trägt den Namen Maidar City (gesprochen: maidar sitti). Der Name Maidar hat etwas mit einer riesigen Buddha-Statue zu tun. Das Wort Buddha heißt übersetzt: der Erwachte. Es ist ein besonderer Titel für einen Mann. Er hieß Sid-dhar-tha und lebte vor Hunderten Jahren.Der Mann begründete eine Religion, die wir heute als Buddhismus kennen. Viele Menschen in der Mongolei gehören dieser Religion an.

Eine Buddha-Statue wird der Mittelpunkt der Stadt Maidar. Die ganze Stadt werde um das Denkmal herum errichtet, sagt Fachmann Stefan Schmitz. (Foto: dpa)

Eine Buddha-Statue wird der Mittelpunkt der Stadt Maidar. Die ganze Stadt werde um das Denkmal herum errichtet, sagt Fachmann Stefan Schmitz. (Foto: dpa)

Im Mittelpunkt: Eine riesige Buddha-Statue

Derzeit wird die neue Buddha-Statue noch gebaut. Sie soll 54 Meter hoch werden. “Die ganze Stadt wird anschließend um das Denkmal herum errichtet”, verrät der Fachmann Stefan Schmitz. So wird die Statue der Mittelpunkt der Stadt. Sie soll von überall sichtbar sein.

Eines Tages könnte Maidar sogar die neue Hauptstadt der Mongolei werden. Bis jetzt ist das Ulan-Bator. Maidar entsteht nicht weit entfernt davon.

Bis alles fertig ist, dauert es noch viele Jahre

Momentan ist von der neuen Stadt allerdings noch nicht viel zu sehen. Denn die Bauarbeiten haben erst begonnen. Es wird noch viele Jahre dauern, bis Maidar fertig ist. Dann sollen etwa 300 000 Menschen dort ein neues Zuhause finden. “Am Anfang war nur eine ganz kleine Siedlung geplant. Doch nach und nach wurde daraus eine richtige Großstadt”, sagt Stefan Schmitz. Deshalb musste der Fachmann seine Pläne immer wieder überarbeiten und neu machen.

Noch ein Blick auf die geplante Stadt. (Foto: dpa)

Noch ein Blick auf die geplante Stadt. (Foto: dpa)

Aber das ist noch nicht das Besondere an der Stadt. Wenn alles nach Plan läuft, wird Maidar eine sehr umweltfreundliche Großstadt. “Es soll dort zum Beispiel nur wenige Autos geben”, verrät der Experte. Alles soll zu Fuß erreichbar sein. Oder mit dem Fahrrad oder dem Bus.

Fahrzeuge ohne Fahrer

Mitten durch die Stadt soll eine spezielle Straße verlaufen. Sie heißt Green Street. Das heißt übersetzt: grüne Straße. Sie verläuft sechs Meter über dem Boden, wie eine Art Brücke durch die Stadt.

“Auf dieser Straße sollen dann sogenannte PRT-Fahrzeuge fahren”, sagt der Stadtplaner. Das sind besondere Fahrzeuge: Sie haben keinen Fahrer. Stattdessen werden sie vollautomatisch wie auf einer Schiene auf der Straße gehalten. Außerdem haben sie einen Elektro-Antrieb. So erzeugen die Fahrzeuge keine Abgase, und die Luft bleibt sauber.

Bald steigt Stefan Schmitz wieder in ein Flugzeug – und fliegt um die halbe Welt. Mal schauen, wie es mit seiner Großstadt weitergeht.

Von dpa

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Klicke auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Grafik: dpa)

Klicke auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Grafik: dpa)

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