Experten-Tipps zum Radfahren in der Stadt

Experten-Tipps zum Radfahren in der Stadt
Sicher in die Kurven: Christian Thaller weiß, wie das funktioniert. (Foto: Mark Weindorf/wanderpfa.de)

Er springt über Rampen, steht im Sattel und heizt mit dem Rad Schweizer Berge hinunter. Steine auf dem Weg? Sandige Kurven so eng wie eine Haarnadel? Steile Abhänge? Können Christian Thaller (27 Jahre) nicht schocken.

Christian Thaller (Foto: Lehnen)

Christian Thaller (Foto: Lehnen)

Christian Thaller ist Bike-Lehrer und -Guide in Flims in der Schweiz. Das ist ein kleiner Bergort im Kanton Graubünden, in dem man gut wandern, Skifahren und Radfahren kann. Mit sportlich herausfordernden Situationen auf dem Mountainbike kennt er sich aus. Er fährt schon seit er fünf Jahre alt ist die Trails, das sind steile Mountainbikewege, in seiner Heimat auf und ab. Wir haben ihn gefragt, welche Tipps er uns Stadt-Radfahrern geben kann.

Wie bremse ich am besten?

Halte auf jeden Fall immer den Lenker gut fest. Zum Bremsen nimmst du nur so viele Finger, wie du unbedingt brauchst. Manchmal reicht der Zeigefinger. Bei Felgenbremsen braucht man auch mal zwei. Mit den restlichen Fingern hältst du den Lenker stabil.

Und bei nassen Straßen?

Wenn es nass ist, musst du generell feiner bremsen. Das heißt: Nicht ruckartig, sondern sanft. Am besten, du gibst mehr Druck auf das Vorderrad, damit es nicht rutscht.

Und wie mache ich das?

Drehe die Ellbogen nach außen und mache dich breit. Dann gibst du automatisch mehr Druck auf das Vorderrad.

Wie verhalte ich mich in engen Kurven?

Wichtig ist, dass du vorausschauend fährst. Außerdem stabilisierst du dich, indem du das Außenpedal nach unten drückst und die Innenhand streckst. Damit bekommst du mehr Druck auf den Boden.

Wie vermeide ich, dass ich in engen Kurven gegen einen Baum oder einen Poller fahre?

Immer dahin gucken, wo du hinfahren willst. Niemals also aus Angst auf den Baum starren. Dann fährst du nämlich auch gegen den Baum.

Wie springe ich am sichersten den Bordstein hoch?

Kopf und Brust nahe zum Lenker und dann mit Schwung nach hinten. Es genügt eigentlich, das Vorderrad zu entlasten. Wenn du direkt auf den Bordstein zufährst, ist das viel sicherer als wenn du im flachen Winkel hochspringen willst. Da rutscht man leicht ab.

Wenn es mal steil bergab geht?

Eine Faustregel ist: Der Bauchnabel sollte immer genau über dem Tretlager sein. Das heißt: Wenn es bergab geht, lehnst du dich eher ein bisschen nach hinten. Bergauf eher ein bisschen nach vorne.

Wenn ich mal einen Sprung ausprobieren will?

Das wichtigste: Augen immer nach vorne! Nicht gucken, wer am Rand steht und zuschaut. Auch nicht auf die Absprungkante starren. Sondern dahin gucken, wo man landen will. Das klappt fast immer.

Das Gespräch führte Claudia Lehnen