Unsere Reporter in der Kinderuni

Unsere Reporter in der Kinderuni
Carolin bei der Arbeit am Mikroskop. (Foto: P. Rakoczy)

Hörsaal statt Klassenzimmer: Auch als Schüler kannst du schon in die Uni gehen – und zwar in die Kinderuni. An vielen Universitäten gibt es dieses Projekt. Zum Beispiel auch an der Kölner Sporthochschule oder der TH Köln. Dann finden Seminare, Workshops und Vorlesungen zu ganz unterschiedlichen Themen statt, die sich aber speziell an Kinder richten. Zwei unserer Kinderreporter waren dort und haben Workshops besucht – hier verraten sie, was sie dort gelernt haben.

Wenn du zum ersten Mal zur Kinderuni gehst, bekommst du ein Studienbuch. Für jede Veranstaltung, zu der du gehst, gibt es einen Stempel. Wenn du zehn gesammelt hast, bekommst du dein Kinderuni-Diplom.

An der Universität zu Köln läuft die Kinderuni in diesem Jahr noch bis zum 7. April. Die meisten Seminare sind schon ausgebucht, aber bei vielen spannenden Vorlesungen kannst du einfach so vorbeischauen. Wo es noch freie Plätze gibt und viele weitere Infos findest du hier.

Carolin ist dem Krebs auf der Spur

„Wir werden heute wie Detektive arbeiten!“ So begann der Workshop „Goodbye Chemo“ der Kölner Kinderuni für Acht- bis Zwölfjährige, an dem ich teilgenommen habe. Es ging um Alternativen zur Chemotherapie im Kampf gegen Krebs. Zu Beginn sollten alle Kinder erzählen, was sie sich vorstellen, wenn sie an die Krankheit Krebs denken. Während die meisten Kinder an den Tod, Traurigkeit oder an Familienmitglieder, die unter Krebs leiden oder gelitten haben,  dachten, haben sich andere die Krankheit aber auch als kleinen Krebs unter der Haut vorgestellt. Ich selber musste ans Krankenhaus und an Ärzte denken.

Bällebad mit gesunden und kranken Zellen (Foto: P. Rakoczy)

Als nächstes haben wir ein Spiel gespielt, bei dem wir die Zellen eines Körpers waren. Alle Kinder, die einen Ball bekamen, waren  krebskranke Zellen. Um die kranken Zellen „vernichten“ zu können, sollten die „gesunden Zellen“ nun Merkmale finden, die alle kranken Zellen gemeinsam hatten, die aber bei keiner gesunden  Zelle zutreffend  waren, zum Beispiel das Tragen  einer Brille. Solche Merkmale zu finden, war sehr schwer. Jedes Mal wenn wir  glaubten, eins gefunden zu haben, hatten wir eine kranke Zelle vergessen oder eine gesunde Zelle war doch betroffen. Genau diese Detektivarbeit machen auch die echten Krebsforscher. Sie entwickeln Therapien, die nur kaputte Krebszellen bekämpfen, während die gesunden Zellen überleben. Das Ziel ist es, Krebs ohne Nebenwirkungen behandeln zu können. Das heißt, dass den  betroffenen  Menschen bei der Therapie beispielsweise keine Haare mehr ausfallen oder ihnen nicht übel wird.

Danach wurden wir in Gruppen eingeteilt und durften verschiedene Stationen rund um das Thema durchlaufen. Teilweise eher als Spiel, in dem wir Zellen auf verschiedene Weise geangelt haben, aber auch mit genauer Arbeit am Mikroskop. An jeder Station haben wir die wichtigsten Informationen und Ergebnisse auf einem Poster festgehalten, wie richtige Forscher das auch tun.  Wir haben  zwar immer wieder festgestellt, wie schwer es ist, nur die kranken Zellen vollständig zu bekämpfen, aber auch, dass es immer Ideen und Lösungen gibt.

Zum Abschluss haben wir die Forschungsergebnisse unseren Eltern vorgestellt.

Mir hat dieser Workshop viel Spaß gemacht, da das Thema sehr spannend und interessant war. Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, wie man ein so schwieriges und vor allem ernstes Thema wie Krebs mit acht- bis zwölfjährigen Kindern besprechen kann, aber das geht durch die Detektivarbeit sehr gut. Außerdem haben mir die Veranstalter des Workshops erzählt, dass es ihnen auch wichtig sei,  viele Fehlinformationen zu beseitigen. Manche Kinder und auch Erwachsene glauben zum Beispiel, dass Krebs ansteckend sei, was aber nichtstimmt. Sie freuen sich aber auch sehr, dass sich viele Kinder schon für ein so ernstes Thema interessieren. Und zwar so sehr, dass die Kölner Kinderuni sogar schon gemeinsam mit sieben Kindern zu diesem Thema das Buch „Expedition Krebs“ geschrieben und veröffentlicht hat. Das war für alle eine tolle Erfahrung.

Gute Bücher finden: Charlotte schreibt Rezensionen

Das Einzige, was ich in die Kinderuni mitbringen musste, war ein Buch, das ich schon gelesen hatte und einen Block.

Charlotte mit ihrem Buch (Foto: T. Banneyer)

Es war sehr spannend und aufschlussreich. Es ging um 16.30 Uhr los und ich bin schon um 15.30 Uhr losgefahren, um pünktlich zu kommen. Als wir das Gebäude gefunden hatten, hat uns eine freundliche Mitarbeiterin begrüßt und uns gesagt wo wir hin müssen. Es hingen aber auch überall Schilder. Am Workshopraum haben mich zwei nette Frauen begrüßt und geschaut, ob ich überhaupt angemeldet bin. Das war ich natürlich und ich konnte mir einen Platz aussuchen. Ich fand es schon spannend, mal nicht im Klassenraum zu sitzen, sondern in einem Uniraum. Pünktlich um 16.30 Uhr ging es los. Der Professor kam und baute seinen Computer und Beamer auf.

Wir waren 15 Kinder im Alter von acht  bis zwölf Jahren. Der Professor begrüßte uns und wir haben uns alle vorgestellt. Dann hat er uns erklärt, was die Les(e)bar ist: Eine Internetzeitung, in der Studenten Buchkritiken für Kinder- und Jugendbücher schreiben. Er hat uns auch erklärt, was eine Rezension ist und wie man eine schreibt. Zusammen haben wir überlegt, worauf man achten muss und haben Punkte gesammelt, die dabei wichtig sind. Es war sehr interessant zu hören, wie man so etwas am besten macht, um den Kindern die Bücher vorzustellen und das Interesse zu wecken, das Buch selbst zu lesen.

Mein Workshop besteht aus zwei Teilen und wir haben alle, je nachdem welche Themen uns interessieren, ein Buch mit nach Hause bekommen, das wir bis zum zweiten Workshop lesen sollen, um darüber dann eine Rezension für die Les(e)bar zu schreiben. Wenn wir uns dann  wieder treffen, werden die Texte wie in einer echten Zeitungsredaktion besprochen und in der Les(e)bar veröffentlicht.

Ich finde die KindeUni ein sehr schönes Projekt, das mir sehr viel Spaß gemacht hat. Es waren viele nette Gesichter da und man lernt Neues kennen.

Es ist eigentlich für jeden etwas dabei, z.B für Kinder, die gerne schreiben und lesen wie mich, für Kinder, die gerne mit Technik und Ahnlichem experimentieren oder für Kinder, die gerne Fotografieren. Es war jetzt schon mein zweites Mal. Im letzten Jahr habe ich einen Fotografieworkshop besucht. Als KinderStudi bekommt man bei seiner ersten Veranstaltung ein Studienbuch. Dort kann man Notizen machen und Stempel sammeln. Man bekommt für jede besuchte Veranstaltung einen Stempel und wenn man 10 Stempel in seinem Studienbuch hat, kann man das KinderUni-Diplom bekommen.

Ich fand es beide Male sehr cool. Man kann immer jemand neues kennenlernen, neue Bekanntschaften schließen und Freunde finden.

Von unseren Kinderreporterinnen Charlotte und Carolin