„Karneval bringt Farbe nach Köln“

Sie regieren dich und alle anderen Pänz in dieser Karnevalssession: Kinderprinz Hanno I., Kinderbauer Leopold und Kinderjungfrau Catharina sind das aktuelle Kinderdreigestirn. Sie verbreiten in diesen jecken Tagen so viel Fastelovendsjeföhl, wie es nur geht – denn gegen dieses Gefühl kommt schließlich auch das Coronavirus nicht an, oder? Wir haben mit den Dreien über Bützchen, Kamelle und ihre Liebe zum Karneval gesprochen. 

Andacht und Segnung von Dreigestirn und Kinderdreigestirn durch Robert Kleine. Foto: Festkomitee Kölner Karneval/ Costa Belibasakis

Interview

Wenn ihr auf einer Skala einordnen müsstet, wie karnevalsverrückt ihr seid – eins ist wenig, zehn sehr viel – wo liegt ihr?
Hanno: Ich bin direkt die 10!
Leopold: Ich auch die 10!
Catharina: Ich auch!

Wart ihr vorher schon im Karneval aktiv?
Leopold: Ich war schon länger bei der KG Köln-Rodenkirchen und auch schon mal im Zoch dabei.
Catharina: Ich war 2019 schon als Pagin mit dem Kinderdreigestirn unterwegs und letztes Jahr in unserer Schul-Tanzgruppe.
Hanno: Ich war in keiner Karnevalsgesellschaft, gehe aber total gerne auf Kindersitzungen.

Foto: Festkomitee Kölner Karneval/ Costa Belibasakis

Vor einigen Wochen seid ihr dann offiziell proklamiert worden. Wie war das für euch?
Hanno: Der Tag war richtig besonders! Wir hatten viel Spaß und er gehört für mich zu einem der schönsten Erlebnisse.
Catharina: Es war sehr besonders, dass wir mit dem großen Dreigestirn proklamiert wurden – das ist ja auch nicht immer so.
Leopold: Dass wir während so einer Krise das Kölner Kinderdreigestirn sein dürfen, ist schon ein Erlebnis. Wir werden bestimmt immer in Erinnerung bleiben.

Wegen des Coronavirus ist die Session ganz anders als in den vergangenen Jahren. Habt ihr Tipps, wie sich all die Pänz, die ihr in dieser regiert, trotzdem jeck fühlen können?
Catharina: Zum Beispiel kann man sich gegen etwas Geld im Internet auf jeckstream.de eine eigene Sitzung zusammenstellen, mit Auftritten und Moderatoren. Da kann man echt Karnevalsfieber bekommen.
Hanno: Ich kann die „Pänz große Pause“-Tour 2021 auf YouTube empfehlen. Da ist ein kleiner Film entstanden. So kann man sich Karneval auch von zu Hause aus anschauen.
Leopold: Videobotschaften gehen natürlich immer! Vielleicht auch mit anderen Kindern.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern gerade erlebt ihr ganz schön viel – ihr drei dürft euch zum Beispiel ohne Abstand sehen und treffen.
Hanno: Genau, aber wir werden öfter auf Corona getestet und haben FFP2-Kindermasken.
Catharina: Bei Auftritten gemeinsam mit dem großen Dreigestirn haben wir die Maske auch immer auf und dürfen sie nur ausziehen, wenn wir richtig viel Platz haben.

Wie sehen die kommenden Karnevalstage für euch aus?
Catharina: Wir haben in der Karnevalswoche jeden Tag Termine, an Weiberfastnacht waren es zum Beispiel sechs. Es sind zwar ein paar weniger als sonst, aber trotzdem haben wir genauso viel Spaß.
Leopold: Und wir sind viel mit der Mobilen Bühne unterwegs. Das ist ein LKW, mit dem wir umherfahren und wenn wir einen Stopp machen, werden die Klappen heruntergemacht und es ist wie eine echte Bühne.

Wie versteht ihr drei euch untereinander?
Catharina: Wir sind glaube ich enge Freunde geworden. Da wir ja die ganze Session zusammen verbringen, ist es natürlich auch wichtig, dass wir uns gut verstehen. Gestritten haben wir uns bisher jedenfalls noch nicht!
Leopold: Die Proklamation, aber auch alle Auftritte waren bisher einfach schöne Erlebnisse von uns allen.
Catharina: Vor allem, als wir im Dom bei der Proklamation unter dem Dreikönigenschrein hergehen durften, war das ein ganz besonderer Moment, den man vielleicht nur einmal im Leben hat.

Es gibt bestimmt auch Pänz, die nicht so jeck sind wie ihr –warum sollten die auch unbedingt Karneval feiern?
Hanno: Es ist für Kinder toll und es gibt viele Süßigkeiten. Alle sind zusammen und es gibt coole Bands und lustige Redner. Das macht einfach Spaß.
Leopold: Karneval bringt einfach sehr viel Farbe nach Köln!
Catharina: Ich finde die Verkleidungen auch toll und zu sehen, welche Ideen andere für ihre Kostüme haben.

Das Gespräch führte Elisa Sobkowiak