Ein wahrer Profi im Zocken

Gabriel ist deutscher Meister
Gabriel Segats Zimmer ist nicht besonders groß. An der Wand hängt eine Dartscheibe. In einer Ecke steht ein Kicker. Gespielt wurde daran schon länger nicht mehr.
Stattdessen sitzt Gabriel an seinem Schreibtisch, direkt neben den beiden großen Pokalen. „Der dritte ist unterwegs“, sagt Gabriel.
Drei Mal wurde Gabriel Segat deutscher Meister. Nicht im Fußball oder Schwimmen, sondern in dem Computerspiel „Starcraft 2“.
Bei dem Spiel geht es vor allem um Taktik und Schnelligkeit. Man baut Gebäude und Einheiten, zum Beispiel Panzer und Kampfflugzeuge. Ziel ist es, den Gegner zu besiegen.
Jeden Tag trainieren
Vor fünf Jahren fing Gabriel mit dem Spiel an. Heute ist er 18 Jahre alt – und einer der besten Spieler Deutschlands. Er wohnt in Köln bei seinen Eltern. Wenn er nachmittags von der Schule kommt, setzt er sich an den Computer.
Ein bis zwei Stunden spiele er, sagt Gabriel, jeden Tag. Dafür verzichtet der Schüler auf andere Hobbys wie Fußball spielen. „Es kostet schon sehr viel Zeit“, erzählt er.
Ein richtiger Job mit Gehalt
Seine Freizeit verbringt er zum größten Teil mit Zocken. Er gehört immerhin zu einem Profi-Team. Das heißt: Er bekommt Gehalt und Geld von Sponsoren.
Sponsoren sind zum Beispiel Computer-Firmen, die mit einem Profi wie Gabriel Werbung für sich machen wollen. Ein paar Mal im Jahr fährt Gabriel zu Turnieren. Dort gibt es Preisgelder zu gewinnen.
Blitzschnelle Reaktionen
Die meiste Zeit spielt Gabriel jedoch nicht auf Turnieren, sondern gegen zufällige Gegner im Internet. Ganz ruhig sitzt er in seinem Zimmer vor seinem Bildschirm. Mit der rechten Hand bedient er die Maus. Mit der linken Hand fliegt er so schnell über die Tastatur, dass man kaum hinterherkommt.
Für jede Einheit und jedes Gebäude gibt es eine bestimmte Taste. Gabriel kennt alle diese Befehle auswendig. Fast automatisch baut er Gebäude, bewegt Einheiten und spioniert seinen Gegner aus. Dieses Mal hat er seinen Gegner nach zwölf Minuten besiegt.
Anschließend wird auf dem Bildschirm eine Statistik angezeigt. 350 Befehle hat Gabriel dieses Mal pro Minute gegeben. Das sind ungefähr sechs pro Sekunde.
Von dpa