Ein Tier auf der Wunschliste

Ein Tier auf der Wunschliste
Die beiden Löwenkopf-Zwergkaninchen mampfen ein leckeres Kohlblatt. Foto: Sarah Maria Ziewitz/dpa


Haustiere stehen bei vielen weit oben auf der Wunschliste – vielleicht ja auch bei dir. Ein Hundewelpe mit einer roten Schleife unter dem Weihnachtsbaum mag eine schöne Vorstellung sein. Aber was sagt eine Tierschützerin dazu? 

Labrador-Hündin Lotte ist zum Glück kein Weihnachtsgeschenk. Tiere sollte man nämlich nicht verschenken. Foto: Sarah Maria Ziewitz/dpa

1. Ist der Zeitpunkt der Richtige?

„Ich halte nichts davon, ein Tier zu verschenken! Tiere sind Lebewesen und keine Gegenstände“, sagt Vanessa Homann. Sie leitet einen Tierschutzverein in Sachsen-Anhalt. Die Entscheidung für ein Haustier sollte gut überlegt sein. „Vor allem in der Weihnachtszeit herrscht in vielen Familien Trubel. Deshalb ist diese Zeit allgemein sehr ungünstig für die Eingewöhnung eines Tieres“, erklärt die Tierschützerin. Deshalb werden rund um Weihnachten in vielen Zoogeschäften und Tierheimen keine Tiere verkauft oder vermittelt.

2. Um was für einen Zeitraum geht es?

Vor der Anschaffung eines Haustieres muss auch darüber hinaus einiges bedacht werden. Die meisten Tiere können über zehn Jahre alt werden, Katzen sogar bis zu 20 Jahre. Das ist eine sehr lange Zeit, in der man sich um die Tiere kümmern muss.

Die beiden Löwenkopf-Zwergkaninchen brauchen viel Platz zum Hoppeln. Foto: Sarah Maria Ziewitz/dpa

3. Was braucht das Tier?

Außerdem hat jedes Tier unterschiedliche Bedürfnisse. „Hunde brauchen viel Auslauf und Aufmerksamkeit. Sie können nicht so gut alleine sein und sollten als richtiges Familienmitglied verstanden werden“, erklärt die Tierschützerin.

Kaninchen zum Beispiel brauchen sehr viel Platz zum Toben. Häufig werden sie in viel zu kleinen Käfigen gehalten. „Außerdem dürfen Kaninchen auf gar keinen Fall alleine gehalten werden. Sie brauchen immer mindestens einen Artgenossen, am besten mehrere“, sagt Vanessa Homann. Wer die Nager in der Wohnung halten möchte, stellt ihnen am besten ein ganzes Zimmer zur Verfügung. Oder er lässt sie frei in der Wohnung laufen.

4. Wie gut kennst du dich aus?

Wie bei allen Haustieren ist auch bei Kaninchen das richtige Futter wichtig. Die Tierschützerin erklärt zum Beispiel: Gekauftes Trockenfutter ist für die Nager schädlich. Davon bekommen sie Bauchschmerzen und Zahnprobleme. Auch Obst und Möhren sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden, denn sie enthalten Zucker. Das ideale Kaninchenfutter sind frisches Grünzeug und Heu.

Und all diese Dinge muss man natürlich über das jeweilige Tier wissen, wenn man sich gut darum kümmern möchte.

Foto: Sarah Maria Ziewitz/dpa

5. Worauf muss man achten?

Wenn du dich mit deiner Familie dazu entschieden hast, ein Tier aufzunehmen, empfiehlt Tierschützerin Vanessa Homann: Schau zuerst bei Tierheimen oder Tierschutzvereinen. Dort kannst du sicher sein, dass die Tiere vom Tierarzt gecheckt und geimpft sind. Außerdem bekommst du eine ausführliche Beratung zur Haltung des Tieres. Schwierig findet sie es, wenn Tiere als Ware gesehen werden.

Bei Züchtern sollte man zum Beispiel schauen, ob alles tierfreundlich zugeht, rät die Fachfrau. Sie empfiehlt, sich vorher alles genau anzuschauen. Außerdem sollte man dem Züchter oder der Züchterin viele Fragen stellen. Hat man dann ein gutes Gefühl, ist das auch eine Möglichkeit. (dpa)