Zu krumm, zu klein, zu dick

Wenn du schon mal im Gemüsegarten geholfen hast, kennst du das sicher: Die Möhren haben drei Beine und die Kartoffeln eine komische Form. Obst und Gemüse aus dem Garten sehen oft ganz anders aus als im Supermarkt.

Das liegt daran, dass Äpfel oder Gurken, die nicht so schön aussehen, schon nach der Ernte aussortiert werden. Statt im Laden landen sie im Futtertrog für Tiere oder sogar im Müll. In ganz Deutschland produzieren wir jedes Jahr einen Abfallberg aus Lebensmitteln, der 6,7 Millionen Tonnen wiegt. Nur, weil sie nicht so schön aussehen, werden manche Lebensmittel also weggeschmissen.

In Deutschland gibt es aber auch Vereine, die sich für krummes Gemüse und Obst einsetzen.    Auch das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft macht sich für sie stark. Deswegen findest du in manchen Supermärkten mittlerweile eben auch Möhren mit drei Beinen.

Gurke

Damit eine Gurke im Supermarkt landet, soll sie schnurgerade  sein. Es gab sogar mal eine eigene Handels-Richtlinie der Europäischen Union für die Gurke: Danach durfte sie auf eine Länge von zehn Zentimetern höchstens eine Krümmung von zehn Millimetern haben. Diese Regel gibt es zwar nicht mehr, aber viele Händler und Supermärkte verkaufen trotzdem hauptsächlich gerade Gurken. Das hat auch praktische Gründe: Eine krumme Gurke nimmt  im Lieferkarton   mehr Platz weg als eine gerade.

Kartoffel

Die meisten Kartoffeln im Supermarkt haben eine ähnliche Form. Zwar gibt es kleinere und größere Kartoffeln, aber sie sind alle relativ rund und sehen sauber und geputzt aus. Wenn die Bauern ihre Kartoffeln auf den Feldern ernten, sind da aber auch mal ein paar besonders unförmige Knollen dabei. Und manchmal sogar welche in Herzform. Diese schaffen es aber selten in den Handel. Dabei ist so eine besondere Knolle  in der Gemüseabteilung doch eine schöne Überraschung  – vor allem in Herzform.

Banane

Bananen sind bekannt für ihre krumme Form. Anders als bei den Gurken ist die aber kein Problem. Dafür kommt es bei ihnen auf die gelbe Farbe an. Bananen, die schon ein paar leichte Druckstellen haben oder mit braunen Punkten gesprenkelt sind, landen nur selten im Supermarkt, weil sie nicht so schön aussehen. Solange die Druckstellen nicht zu groß und die Bananen nicht schlecht sind, kannst du sie aber immer noch essen. Oder zum Beispiel einen leckeren Bananen-Shake machen.

Apfel

Ob rot  oder grün – ein Apfel soll schon beim Anschauen Lust machen, hineinzubeißen. Deshalb sind die Gemüseabteilungen in den Supermärkten voll mit knallroten, auf Hochglanz polierten Früchten. Doch groß und glänzend bedeutet nicht immer auch besonders lecker. Wenn du schon einmal in einen kleinen blassroten Apfel aus dem Garten gebissen hast, weißt du, dass der oft sogar besser schmeckt. Außerdem ist er meistens gesünder, weil er nicht mit Schadstoffen behandelt wurde.

Von Maike Müller