Juden feiern das Sukkot-Fest

Juden feiern das Sukkot-Fest
Daniela feiert mit ihrer Familie ein besonderes Fest. Zehn Tage lang hat sie deswegen schulfrei. (Foto: dpa)

Elinor steigt auf einen Stuhl und hängt eine bunte Girlande auf. Ihre Cousine Daniela schnappt sich einen großen Glitzerstern. Die Kinder leben im Land Israel. Sie schmücken mit ihren Müttern und Tanten ein großes blau-weißes Zelt. Es hat ein Dach aus Palmen-Blättern. Die ganze Woche wird die Familie in der Hütte essen, schlafen und beten.

Laubhütten-Fest erinnert an Wanderung

So sieht die Laubhütte von außen aus. (Foto: dpa)

So sieht die Laubhütte von außen aus. (Foto: dpa)

Solche Hütten werden Sukka genannt. Die Kinder und ihre Familien gehören der Religion Judentum an. Viele Juden feiern in diesen Tagen ein Fest namens Sukkot – das Laubhütten-Fest.

Das Fest soll unter anderem an eine Geschichte erinnern: Vor langer Zeit zogen viele Vorfahren der Juden durch die Wüste. Während der jahrelangen Wanderung übernachteten die Menschen in Hütten. Durch deren Dächer war der Sternenhimmel zu sehen. So steht es in der Tora, einer heiligen Schrift der Juden.

Zehn Tage schulfrei

Und so von innen. Ob hier die ganze Familie reinpasst? (Foto: dpa)

Und so von innen. Ob hier die ganze Familie reinpasst? (Foto: dpa)

“Das Tollste ist, dass die Familie in der Sukka zusammensitzt und dass wir die Sukka zusammen dekorieren”, sagt die 13-jährige Elinor. “Und dass wir zehn Tage keine Schule haben.”

Drei Tag lang hat die Familie an der Sukka gewerkelt. Die Männer haben aus Holz ein Gerüst gebaut. Anschließend haben sie die Wände aus blauen und weißen Plastik-Planen befestigt.

Nun legt Schimon, der Vater von Elinor, die Palmen-Blätter als Dach auf die Holzlatten. Die 225 Blätter kommen von Palmen aus dem Ort. Sie riechen würzig, ein bisschen wie frisch gemähtes Gras.

Die ganze Familie kommt zusammen

“In der Sukka zu sitzen und unter dem Himmel zu essen” – das findet die sechsjährige Daniela am Schönsten. Jeden Abend werden 50 bis 60 Familien-Mitglieder zusammenkommen. Es wird kurdisches Essen geben. Denn die Vorfahren der Familie sind Kurden. Zu essen gibt es besondere Fleischklöpse, Reis und sehr dünnes Brot. Alle werden gemeinsam beten und kurdische Lieder singen.

Elinor könnte auch in der Sukka schlafen, wenn sie wollte. Aber sie sagt: “Mein Haus ist zwei Meter entfernt von der Sukka.” Ein richtiges Bett ist eben doch bequemer als Matratzen auf dem Boden.

Von Stefanie Järkel (dpa)