Reise zum Roten Planeten

Reise zum Roten Planeten
Die Rakete mit der Raumsonde startete schon im März. (Foto: afp)

Schon immer waren die Menschen fasziniert vom Weltraum. Was ist da oben? Gibt es Leben im All? Vor langer Zeit, im Jahr 1969, betrat erstmals ein Mensch den Mond. Danach folgten einige weitere. Auf unserem Nachbarplaneten Mars war bisher aber noch niemand. Forscher würden gern irgendwann Menschen dorthin schicken. Sie wollen auch herausfinden, ob es dort Leben gibt oder gegeben hat. Denn der sogenannte Rote Planet ist der Erde sehr ähnlich. Am heutigen Mittwoch soll eine Raumsonde den Mars erreichen und eine Art Roboter auf dem Planeten landen.

Was ist das für eine Mission?

Für die Mission hat sich die Europäische Weltraumagentur ESA mit der russischen Roskosmos zusammengetan, denn Reisen ins Weltall sind sehr teuer. 22 Länder gehören zur ESA, Deutschland ist auch dabei. Die Mission nennen die Forscher „ExoMars“. „Exo“ steht für „Exobiologie“. Sie erforscht, ob es Leben im All gibt. Die Mission soll zum einen ausprobieren, wie man auf dem Mars landen kann. Außerdem soll die Atmosphäre des Planeten erforscht werden. Das ist die gasförmige Hülle, die ihn umgibt.

Wie läuft die Mission ab?

Hier ist der Orbiter zu sehen, der um den Mars kreist. (Foto: dpa)

Hier ist der Orbiter zu sehen, der um den Mars kreist. (Foto: dpa)

Schon im März hat sich eine Rakete mit der Raumsonde auf den Weg gemacht. Die Reise dauert sehr lange, denn der Mars ist viele Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Raumsonde ist ein Fluggerät, das ohne Menschen an Bord fliegt. Es besteht aus zwei Teilen: einem Forschungs-Satelliten, dem sogenannten Orbiter, und einem Landegerät. Nach sieben Monaten Reise hat sich am Sonntag das Landegerät vom Orbiter abgekoppelt. Damit war ein schwieriger Schritt der Mission geglückt. Am heutigen Mittwochabend soll das Landegerät auf dem Mars aufsetzen.

Wie läuft die Landung ab?

Das Landegerät koppelt sich vom Orbiter ab und fliegt zum Mars. (Foto: dpa)

Das Landegerät koppelt sich vom Orbiter ab. (Foto: dpa)

Das Landegerät braucht für seinen Anflug aus 121 Kilometern Höhe sechs Minuten, bis es auf dem Mars aufsetzt.  Über spezielle Messgeräte können die Forscher den Flug und die Landung von der Erde aus genau verfolgen und einige Daten sammeln. Ein Hitzeschild an der Oberfläche des Landegeräts sorgt dafür, dass es beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre nicht verglüht. Nach dem Eintritt in die Atmosphäre öffnet sich ein Fallschirm, der die Geschwindigkeit des Fluggeräts von anfänglich 21 000 Kilometern pro Stunde auf ungefähr zehn Kilometer pro Stunde abbremst. So kann es möglichst sanft aufsetzen und geht nicht kaputt.

Was passiert danach?

So könnte die Landung auf dem Mars aussehen. (Foto: dpa)

So könnte die Landung auf dem Mars aussehen. (Foto: dpa)

Auf dem Planeten angekommen soll das Landegerät Daten wie die Temperatur messen und Fotos vom Mars machen. Die Informationen werden über den Orbiter an die Erde gefunkt. Allerdings dauert es  ungefähr zehn Minuten, bis diese auf der Erde ankommen. Nach einigen Tagen werden die Batterien des Landegeräts leer sein. Dann sendet es keine Daten mehr. Es bleibt als Weltraumschrott auf dem Mars. Der Orbiter ist mit Kameras, Antennen und vielen weiteren technischen Messgeräten ausgestattet. Er soll den Mars mehrere Jahre lang umkreisen und nach bestimmten chemischen Stoffen suchen. Das Gas Methan beispielsweise könnte auf Leben hinweisen.

Wie geht es weiter?

Die Mission ist auch ein Test für spätere Mars-Landungen. Im Jahr 2020 wollen ESA und Roskosmos einen Rover zum Mars schicken. Das ist ein ferngesteuertes Fahrzeug mit Werkzeugen. Es soll bis zu zwei Meter in den Boden des Planeten bohren und nach Hinweisen auf Leben suchen. Es rechnet natürlich niemand damit,  kleine grüne Männchen zu entdecken. Aber es könnte sein, dass es auf dem Mars früher in irgendeiner Form Leben gab – und unter der Oberfläche vielleicht sogar noch gibt.

Der Mars

Der Mars ist ungefähr halb so groß wie die Erde und der zweitkleinste Planet des Sonnensystems – nur Merkur ist kleiner. Der Mars leuchtet orange-rötlich. Deshalb  wird er der „Rote Planet“ genannt. Rost im Marsgestein sorgt für die Farbe.

Von Kathy Stolzenbach

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