Tipps gegen die Angst nach Anschlägen

Tipps gegen die Angst nach Anschlägen
Auf Flughäfen und öffentlichen Plätzen sind viele Polizisten unterwegs. (Foto: dpa)

In Straßburg in Frankreich hat es vermutlich einen Terroranschlag gegeben. Ein Mann hat mehrere Menschen getötet und verletzt. Solche Ereignisse können Angst machen – und zwar  auch Erwachsenen. Das ist aber ganz normal, sagt Andreas Hamerski. Er ist Psychologe bei der Familienberatung der Stadt Köln und gibt dir Tipps, wie du dich jetzt verhalten kannst.

Information ist wichtig

Du hast vielleicht davon gehört, verstehst aber nicht richtig, was passiert ist. Es ist gut, wenn du mehr wissen willst und dir weitere Informationen holst. „Nichts macht mehr Angst, als wenn man Fragen hat, auf die man keine Antworten bekommt“, sagt Andreas Hamerski. Wichtig ist, wo du dir diese Informationen holst: Guck bitte auf Kindernachrichtenseiten. Auf unserer Internetseite duda.news findest du aktuelle Informationen, auch bei den Kindernachrichten logo oder im Radio bei kiraka. „Du solltest diese Nachrichten zusammen mit deinen Eltern anschauen“, rät der Experte. Manchmal ist es gut, wenn der Erwachsene neben dir den Ausknopf drücken kann.

Sprich mit Erwachsenen

Nach all den Informationen fühlst du dich vielleicht komisch. Du bist nervös, traurig und betroffen, weil Menschen gestorben sind. Egal, wie du dich fühlst – sprich mit einem Erwachsenen darüber.  Reden hilft, das Chaos im Kopf zu ordnen. Und sobald du etwas ausgesprochen hast, bist du nicht mehr alleine damit. Oft können Erwachsene die Situation auch besser einschätzen.

Sicherheitskräfte tun alles

Weil das alles so nah an deiner Heimat passiert, machen sie dir vielleicht extra viel Angst. Aber: Die Sicherheitskräfte tun alles, damit es nicht passiert. Die Polizei war auch am Dienstagabend in Straßburg sofort mit vielen Beamten da. Und es gibt Geheimdienste, die Informationen sammeln und gefährliche Leute beobachten.

Das hilft dir jetzt

Warum macht uns Menschen so ein Anschlag überhaupt Angst? „Um uns gut zu fühlen, brauchen wir das Gefühl, die Kontrolle zu haben“, sagt Andreas Hamerski. Gerade fühlen wir uns aber, als hätten wir die Kontrolle verloren. Bis du dich wieder besser fühlst, wird es ein bisschen dauern. Überleg dir, wann du dich schon mal gefühlt hast wie jetzt. Vielleicht als vor zwei Jahren der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin war? Was hat dir damals geholfen?

„Wir Menschen haben Strategien, um mit der Unsicherheit umzugehen“, sagt der Fachmann. Manchen hilft es, ein Bild zu malen. Andere Kinder gehen mit ihrem Hund spazieren. Wieder andere brauchen ihren Kuschelhasen. „Ablenkung ist ein gutes Mittel“, sagt Andreas Hamerski. Egal, was dir hilft, es ist okay. Wenn du gerade nachts nicht ohne Licht einschlafen kannst, dann muss dir auch das nicht peinlich sein.

Von Angela Sommersberg