Wie lebten Ritter?
Ritter Rost läuft wieder im Kino. Aber Ritter gab es auch in echt. Wir erklären, was ihre Aufgaben waren.
Ritter Rost will zeigen, wie wichtig Ritter für ein Königreich sind – dabei stürzt er seine Heimat Schrottland aber in eine Krise. Seine Ritter-Kollegen und er werden gefeuert. Das passiert am Anfang des zweiten Kinofilms „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“. Bei seinem neuen Abenteuer helfen ihm wieder der Drache Koks und das Burgfräulein Bö. Im Kino erfährst du, ob er alles wieder in Ordnung bringen kann. Aber Ritter gab es auch in echt. Wir erklären dir, wie Ritter entstanden sind und was sie alles gemacht haben.
Die ersten Ritter
In Europa gab es die ersten Ritter im 8. Jahrhundert. Kaiser Karl der Große brauchte viele Soldaten, um sein Reich zu beschützen. Es war größer als Deutschland, Frankreich und die Schweiz zusammen. Um sein Land gegen Angreifer zu verteidigen setzte der Kaiser seine Männer auf Pferde, so waren sie schneller. Vorher waren sie zu Fuß unterwegs. Sie trugen eine Rüstung mit Helm und ein Schwert. Aber damals nannte man sie noch nicht Ritter.
Der Begriff Ritter
Im 11. Jahrhundert wurden Soldaten, die auf Pferden ritten, dann zu Rittern. Ritter kommt vom mitteldeutschen Wort „riddare“ – das bedeutet Reiter. Zuerst konnten nur Adelige Ritter werden, denn das war teuer. Sie waren die Einzigen, die Geld hatten die Ausrüstung und ein Pferd zu bezahlen. Mit der Zeit entwickelte sich ein Ehrenkodex für Ritter. Das waren Regeln, die nirgendwo aufgeschrieben waren, die aber jeder kannte. Sie gaben vor, wie sich Ritter zu verhalten hatten – großzügig, mutig und ehrenhaft.
Ausbildung zum Ritter
Jungs, die Ritter werden wollten, mussten eine Ausbildung machen. Mädchen durften das nicht. Die Ausbildung fing schon früh an: mit sieben Jahren. Der Junge wurde zu einem Ritter geschickt und wurde Page bei ihm. Dort lernte er reiten und mit dem Schwert kämpfen. Man brachte ihm bei, wie er sich bei den Adeligen benehmen sollte. Mit 14 Jahren wurden die Jungen zu Knappen. Sie mussten dann dem Ritter die Rüstung oder das Schwert tragen. Mit 21 Jahren konnten sie selber Ritter werden.
Entstehung von Ritterorden
Zu der Zeit reisten viele Gläubige ins „Heilige Land“ – Teile des heutigen Palästina und Israel. Das war gefährlich. Deswegen schlossen sich Ritter zu Ritterorden zusammen. Sie begleiteten die Gläubigen und beschützen sie.
Außerdem wollten sie das „Heilige Land“ von den Muslimen zurückerobern. Die waren in ihren Augen Ungläubige. Deswegen rief der Papst zu Kreuzzügen auf. Die hießen so, weil die Kämpfer das Kreuz des christlichen Glaubens trugen. Die Kreuzzüge galten als ehrenhaft, da die Anweisung vom Papst kam. In dieser Zeit entwickelten sich ritterliche Hilfsorganisationen, wie die Malteser, die es heute noch gibt.
Ritter werden altmodisch
Im 15. Jahrhundert waren Ritter, mit ihren einfachen Schwertern altmodisch geworden. Mit neuen Waffen, wie einer Armbrust, konnte man aus der Ferne angreifen. Das war praktischer. Die Feldherren überlegen sich neue Listen, um den Feind auszutricksen. Deswegen wurden die Ritter irgendwann überflüssig. Einige wurden dann zu Raubrittern und haben andere Leute bestohlen. Das war das Ende des Rittertums.
Ritter heute
Ob du es glaubst oder nicht: Heute gibt es auch noch Ritter. Das ist kein Beruf mehr wie früher. Ritter ist nur noch ein Titel. Den kann zum Beispiel die Königin von Großbritannien vergeben. Besondere Männer und Frauen kann sie zum Ritter oder zur „Dame“ schlagen. Wie den Microsoft-Gründer Bill Gates.
Von Jacqueline Rother