Der blaue Eisriese: Der Planet Neptun

Neptun schimmert blau. (Foto: Nasa)
Neptun schimmert blau. (Foto: Nasa)

In unserer Serie haben wir uns dieses Mal den Planeten vorgenommen, der am weitesten von der Sonne entfernt ist: Neptun ist der äußerste Planet unseres Sonnensystems.

Unvorstellbare 4,5 Milliarden Kilometer ist der Neptun von der Sonne entfernt! Das ist ungefähr 30-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Neptun ist der viertgrößte Planet unseres Sonnensystems: Unsere Erde würde 60-mal in ihn hineinpassen. Neptun dreht sich ziemlich schnell um sich selbst: Ein Neptun-Tag dauert nur knapp 16 Stunden. Weil er so weit von der Sonne weg ist, braucht er 165 Erdenjahre, um sie zu umrunden.

Wetter und Jahreszeiten

Es ist bitterkalt auf dem Neptun: Durchschnittlich minus 200 Grad Celsius. Genau wie Uranus wird auch er als „Eisriese“ bezeichnet. Auf Neptun weht ein starker Wind. Hier wurden die stärksten Stürme mit Geschwindigkeiten von bis zu 2000 Kilometern pro Stunde gemessen! Zum Vergleich: Richtig schlimme Stürme auf der Erde erreichen Geschwindigkeiten zwischen 200 und 300 Stundenkilometern. Eine Raumsonde hat einmal einen riesigen Fleck entdeckt, der so groß wie unsere Erde war. Dabei handelte es sich um einen gewaltigen Sturm. Eine Jahreszeit auf dem Neptun dauert nicht nur drei Monate wie auf der Erde, sondern 40 Jahre.

Oberfläche und Atmosphäre

Neptun ist wie Jupiter, Saturn und Uranus ein Gasplanet.  Sie haben eine Atmosphäre aus Wasserstoff, Helium und Methan. Im Inneren besteht der Planet aus Eis und vermutlich einem felsigen Kern. Das Methan lässt den Planeten blau schimmern. Das Blau ist kräftiger als bei seinem Nachbarn Uranus.

Planeten-Forschung

Mit bloßem Auge ist Neptun nie zu sehen. Und selbst mit einem starken Fernglas ist es schwierig. Galileo Galileo hat Neptun im Jahr 1612 durchs Fernrohr gesehen, ihn für einen Stern oder Jupitermond gehalten. Als Planeten entdeckt hat ihn erst 1846 der Berliner Forscher Johann Gottfried Galle. Das kam so: Man hatte bereits Uranus entdeckt und dessen Umlaufbahn berechnet. Doch dann stellten Forscher fest, dass Uranus nicht genau dort war, wo er nach diesen Berechnungen hätte sein sollen. Also musste noch ein anderer Planet in dessen Nähe sein, der Uranus mit seiner Anziehungskraft zu sich hinzog. Sie konnten die Position dieses anderen Planeten berechnen und entdecken.Voyager 2 war bisher die einzige Raumsonde, die 1989 über Neptun hinweggeflogen ist.

Monde und Ringe

Neptun hat wie die anderen großen Planeten Monde und Ringe. Fünf dunkle Ringe umgeben ihn. Einer ist nach seinem Entdecker Galle benannt. Bisher sind uns  außerdem 14 Neptun-Monde bekannt. Der größte wurde kurz nach der Entdeckung des Neptuns gefunden: Triton hat einen Durchmesser von 2700 Kilometern. Zum Vergleich: Unser Mond hat einen Durchmesser von knapp 3700 Kilometern.  Mit minus 237 Grad Celsius ist Triton der kälteste bekannte Himmelskörper unseres Sonnensystems. Es gibt mehrere Vulkane auf dem Neptun-Mond. Doch die stoßen keine heiße Lava aus, sondern eiskalten Stickstoff. Wahrscheinlich wurde Triton vor sehr langer Zeit von Neptuns Schwerkraft „eingefangen“. Er wird immer mehr von Neptun angezogen und in mehreren Millionen Jahren auf dem Planeten aufschlagen. Vorher wird er aber wohl in Stücke zerrissen.

Neptun in Zahlen

Entfernung zur Sonne: 4,5 Milliarden Kilometer

Durchmesser: knapp 50 000 Kilometer

Temperatur: durchschnittlich minus 200 Grad Celsius

Umlaufzeit um die Sonne: ungefähr 165 Jahre

Von Kathy Stolzenbach

Die Planeten-Serie

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