Entsetzen in Berlin

Entsetzen in Berlin
Die Polizei, Feuerwehr und Notärzte waren schnell vor Ort und halfen den Verletzten. (Foto: dpa)

Am Montagabend ist ein Lkw über einen Berliner Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und 49 weitere verletzt. Wir erklären, was passiert ist.

Was ist in Berlin genau passiert?

Kaputte Buden: So verwüstet sah der Weihnachtsmarkt aus. (Foto: dpa)

Ein Lkw ist am Montagabend auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin gerast. Mindestens zwölf Menschen sind gestorben, ungefähr 50 wurden verletzt. Die Polizei glaubt: Das war kein Unfall. Der Fahrer hat den Lkw mit voller Absicht auf den Weihnachtsmarkt gelenkt und Gas gegeben. Er konnte fliehen. Später wurde ein Mann von der Polizei verhaftet. Später stellte sich aber heraus, dass er nicht der Fahrer des Lkw war.

Möglich ist auch, dass mehrere Leute an der Tat beteiligt waren. Ein ähnlicher Anschlag ist im Sommer in Nizza in Frankreich passiert. Damals raste ein Lkw über eine abgesperrte Strandpromenade, als Zehntausende Menschen dort den Nationalfeiertag feierten. 86 Menschen starben bei dem Terroranschlag.

Was ist ein Terroranschlag?

Das Wort „Terror“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Schrecken“. Terroristen sind Menschen, die Angst und Schrecken verbreiten wollen. Sie gehen mit Gewalt vor und verüben Anschläge. Auch, wenn man in den vergangenen Jahren viel von Terror  hört: So etwas gab es schon im vergangenen Jahrhundert.

Warum tun manche Menschen so etwas?

Terroristen begehen Attentate, weil sie eine bestimmte politische oder religiöse Überzeugung haben. Islamistische Terroristen zum Beispiel wollen Menschen verletzen oder töten, die einen anderen Glauben haben. Den Terroristen sind ihre Ziele oft wichtiger als ihr eigenes Leben. Dann ist es ihnen egal, wenn sie bei dem Anschlag selbst sterben. Sie suchen für ihre Anschläge Orte aus, an denen viele Menschen sind und ausgelassen feiern. Beispiel dafür sind die Anschläge in Paris im November 2015 rund um ein Fußballstadion, auf Cafés und ein Rockkonzert.

Was ist das besondere am Tatort Weihnachtsmarkt?

Im Advent freuen sich viele auf Weihnachten, es ist eine besinnliche Zeit. Auf dem Weihnachtsmarkt trifft man sich, trinkt Punsch und kauft Geschenke. Wenn ein Terroranschlag an so einem Ort und zu so einer Zeit passiert, trifft das die Menschen besonders hart. Experten vermuten, dass es ein islamistischer Anschlag war. Dafür spricht, dass ein Weihnachtsmarkt das Ziel war. Denn Weihnachten ist ein wichtiges Fest im Christentum – und Islamisten akzeptieren keine andere Religion als eine extreme Form des Islam.

Einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt könnte man also als Angriff auf die christliche Religion sehen. Außerdem kommen hier wie  bei einem  Konzert oder Fußballspiel Massen von Menschen zusammen – der Attentäter trifft also viele.

Was wird jetzt für die Sicherheit getan?

Auf Weihnachtsmärkten sind jetzt überall extraviele Polizisten unterwegs. (Foto: dpa)

Sicherheitsexperten hatten schon länger befürchtet, dass es Anschläge auf Weihnachtsmärkte geben könnte. Deswegen gab es in diesem Jahr bereits mehr Absperrungen, mehr Fluchtwege und mehr Polizisten auf den Weihnachtsmärkten als in den vergangenen Jahren. Um die Menschen noch besser zu beschützen, sollen in Köln jetzt aber weitere bewaffnete Polizisten  auf den Weihnachtsmärkten unterwegs sein. Außerdem tauschen deutsche und ausländische Geheimdienste immer wieder Informationen aus, um Attentäter schon vor möglichen Anschlägen festnehmen zu können. So konnten schon einige Anschläge verhindert werden.

Was tun bei Angst?

Zum Gedenken an die Opfer stellten Menschen noch am Montag Kerzen in der Nähe der Kirche auf. (Foto: dpa)

Nach den Ereignissen in Berlin hast du ein mulmiges Gefühl? Du schläfst nicht so gut? Du hast Sorge, auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen? Dass du jetzt Angst hast, ist ganz normal. Dafür musst du dich nicht schämen. Wichtig ist,  dass du mit einem Erwachsenen über die Ereignisse und deine Angst sprichst. Ihr könnt euch auch  gemeinsam weiter über Kindernachrichten-Angebote informieren.

All das hilft, das Chaos in deinem Kopf zu ordnen. Es ist auch eine gute Idee, sich abzulenken: Male ein Bild, geh mit dem Hund spazieren oder lass dir eine schöne Geschichte vorlesen. Und wenn du jetzt erstmal nicht zum Weihnachtsmarkt gehen möchtest, ist das okay. Andererseits hilft es oft auch, wenn man sich seiner Angst stellt – und versucht, normal weiterzuleben.

Hier erfährst du mehr:

Tipps gegen die Angst Anschläge in Frankreich

Von ann